Der Ferromone Festivalsommer – eine südwestfälische Veranstaltungsreihe des Netzwerks WasserEisenLand – startet am 13. Mai in den Westfälischen Salzwelten in Bad Sassendorf. Im historischen Ambiente von Hof Haulle heißt es „Taste Lab: Beer, Beats and Brine“ – zu deutsch: Bier, Rhythmen und Salzlake genießen.
“Luise heizt ein” ist am 1. Juli 2023 in Balve-Wocklum ein Höhepunkt des Ferromone-Festivalsommers in Südwestfalen – Foto Stephan Sensen
Von Mai bis September werden neun Technikdenkmäler und Museen zur Bühne für Kulturevents: Klassik- und Rockkonzerte, Live-Tastings, Theater- und Kunstdarbietungen und auch eine Modenschau setzen die vielfältige Industriekultur Südwestfalens in Szene.
Kulturdenkmäler aus besonderen Perspektiven
„Wir rücken die Technikdenkmäler in Südwestfalen ins Rampenlicht, und zwar für jeden: vom historisch interessierten Publikum über junge Konzertbesucher bis hin zu Familien mit Kindern“, erklärt Stephan Sensen, Vorsitzender des Vereins WasserEisenLand und Leiter der Museen des Märkischen Kreises.
Historisch bedeutsame Orte wie zum Beispiel die Luisenhütte in Balve-Wocklum oder die Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf, die einst Motor der industriellen Entwicklung der Region waren, werden in neuer Form erlebbar gemacht. Wo früher „malocht“ wurde, finden heute Kulturveranstaltungen statt, die sich von klassischen Museumsveranstaltungen unterscheiden.
Ferromone-Veranstaltungen im Überblick
Beim Auftakt „Beer, Beats and Brine“ erwartet die Gäste am 13. Mai in den Westfälischen Salzwelten in Bad Sassendorf eine Geschmacksreise. Kulinarische Highlights reichen von Mehlwürmern über feinste Algen bis hin zu Wildkräutern aus der Region. Dazu gibt es musikalische Begleitung vom Pete Alderton Duo und Kelsey Klamath.
Am 21. Mai wird in Lüdenscheid ein Aktionstag „Phänomenta: architektonisch, kulinarisch, vielfältig“, besonders international gestaltet. Geboten werden im naturwissenschaftlichen Erlebnismuseum Führungen in unterschiedlichen Sprachen, z.B. auf Griechisch, Polnisch, Englisch oder Türkisch. Dazu: Einblicke in die besondere Architektur und das Baugeschehen der Phänomenta.
Immer wieder ein Höhepunkt des Ferromone Sommer-Angebotes ist die Veranstaltung des Märkischen Kreises „Luise heizt ein“. In diesem Jahr steht am 1. Juli 2023 an der Luisenhütte Balve-Wocklum das Element „Wasser“ im Vordergrund verschiedener Kunstformen.
Das Sauerland-Museum Arnsberg bietet am 19. August mit dem „Fest der Industriekultur“ ein Bühnenprogramm sowie Aktionen zum Mitmachen und Ausprobieren. Dabei zeigt die Sonderausstellung „Wunder Wald“ die Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Waldregion Sauerland. Dazu gibt es Live-Musik im Museumshof.
Teil des Ferromone-Festivalsommers ist auch das KunstFest Passagen auf Gut Rödinghausen in Menden. Vom 25. August bis 9. September setzen sich zehn Veranstaltungen im Industriemuseum mit dem Motto „Liebe“ auseinander, mit Musik, Literatur, bildender und darstellender Kunst.
Beim DrahtSaitenAkt in der Historischen Fabrikanlage Maste-Barendorf sind am 3. September international erfolgreiche Musikerinnen und Musiker hautnah zu erleben. Sie spielen in den kleinen Künstlerateliers und Museumsräumen der historischen Fabrikanlage in Iserlohn. Besucherinnen und Besucher können sich ihren Spielplan individuell zusammenstellen.
Neu im Festivalverbund ist das LWL-Museum Henrichshütte Hattingen am 8. September mit „Mode mit Steel“, einer „Modenshow“, nicht nur „Modenschau“. Hier präsentieren Designerinnen und Designer aus dem Ruhrgebiet ihre aktuellen, nachhaltigen Kollektionen. Dazu gibt es Musik, Showelemente und die Möglichkeit, die Kleidung direkt anzuprobieren.
Am 9. September lädt die SASE – Sammlung aus Städtereinigung und Entsorgung – in Iserlohn zum Sommercafé mit Live-Musik, Tanz und Entertainment ein. Tags drauf findet die letzte Veranstaltung des Ferromone-Festivalsommers statt: der Mühlentag im LWL-Freilichtmuseum Hagen am 10. September 2023. Besondere Attraktion ist die historische Windmühle. Vor Ort lässt sich nachgucken, wie so eine Mühle aussieht, wenn sie reloziert wurde. Also nicht mehr da steht, wo sie vorher gestanden hat. Ein würdiger Ferromone-Festival Abschluss.
Das FERROMONE-Team in Bad Sassendorf beim sogenannten “Kick off” – zu deutsch Startschuss – des Festivalsommers 2023 – Foto Lena Backs
Hintergrund: FERROMONE
Der Name FERROMONE – so die Eigenschreibweise der Initiatorinnen und Initiatoren – ist eine Wortschöpfung aus dem Begriff „Pheromome“, den biologischen Lock- und Botenstoffen, und „Ferrum“, dem lateinischen Begriff für Eisen. Die Wortkreation soll ausdrücken, was Ziel der Festivalreihe ist: Menschen zu Erlebnisorten der Industriekultur zu locken – in Südwestfalen und über dessen Grenzen hinaus.
Gegründet wurde die Veranstaltungsreihe 2006 vom Netzwerk WasserEisenLand e.V. – damals unter dem Titel „Live in den Fabrikskes“. Einige Ferromone-Veranstaltungen werden gefördert über das Regionale Kultur Programm des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Alle Veranstaltungstermine, -orte, Infos und Ticketpreise gibt es online unter: www.ferromone.de. Wissenswertes über das Netzwerk WasserEisenLand e.V. unter www.wassereisenland.de. Bewegtbilder zum Thema gibt es auf YouTube.
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