Bilder vom Ehrenamt in Beckum – Mit einer außergewöhnlichen Foto-Ausstellung ehrt das Stadtmuseum Beckum noch bis zum 5. Januar 2025 ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Für die Ausstellung mit dem Titel “unter uns” hat Fotograf Martin Gödde Bürgerinnen und Bürger der Stadt portraitiert, die sich wie Daniela und Carsten Gundlach (Bild) in ihrer Freizeit mit großem Engagement einer gemeinnützigen Tätigkeit widmen und durch ihr uneigennütziges Handeln das Zusammenleben aller stärken. „Im Tagesgeschehen findet dieser selbstlose Einsatz oft wenig Beachtung“, erklärt Museumsdirektor Dr. Martin Gesing dazu. In den Fotos von Matthias Gödde stehe er im Mittelpunkt.
Nicht nur wegen der Ausstellung über Ehrenamt in der Stadt ist das Beckumer Stadtmuseum einen Besuch wert: Empfangen wird der Museumsbesucher im Tante-Emma-Laden, der originalgetreu im Museum wiederaufgebaut worden ist. Er stammt aus dem Jahre 1908 und wurde bis 1993 in Beckum betrieben.
Großbürgerlich präsentiert sich im Erdgeschoß der Wohnzimmersalon (um 1910) eines örtlichen Zementwerkdirektors, dessen Familienporträts vom Beckumer Maler Joseph Seiwert stammen. Ein weiterer Raum beherbergt eine alte Schulklasse, wie es sie vielfach in den Bauerschaften rund um Beckum gegeben hat.
Die Sammlungen des Museums repräsentieren die stadtgeschichtliche Entwicklung Beckums vom 13. bis zum 19. Jahrhundert. Steinzeitliche Funde und die Dokumentation zur fränkischen Siedlungsgeschichte (sog. Fürstengrab von Beckum um 600 n.Chr.) veranschaulichen die Frühgeschichte des Beckumer Raumes.
Die im Mittelalter bedeutende Rolle der Hansestadt Beckum wird durch verschiedene Rechtszeugnisse und durch das hier ansässige Zunftwesen veranschaulicht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Darstellung der örtlichen Industriegeschichte, die vor allem durch die Produktion von Kalk und Zement geprägt ist. Hieran schließen sich die geologisch-paläontologischen Funde an; neben kreidezeitlichen Fossilien auch eine Dokumentation zum ehemaligen Strontianitbergbau.
Ein kurzer Abriss widmet sich der ehemaligen jüdischen Gemeinde der Stadt, deren Gemeindeschule durch eine Chronik dokumentiert ist. Volkskundliche Dokumente zur Schützentradition, zu den örtlichen Zinngießermeistern sowie sakrale Sammlungen vom 16. bis späten 19. Jahrhundert beschließen die Dauerausstellung. Als einzigartig dürfen die vorhandenen Filmdokumente im multimedialen Karnevalsraum gelten, die ab 1913 und während der gesamten NS-Zeit das närrische Treiben, aber auch die zeitgeschichtlichen Begleitumstände dokumentieren.
Speak Your Mind