Duales Studium mit der Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen: Eine gute Ausbildung in einem Unternehmen machen und gleichzeitig ein Hochschulstudium absolvieren, das ist aktuell bei vielen jungen Menschen mit Abitur angesagt. Im Bildungszentrum der IHK Nord Westfalen in Münster hat Teamleiter Stephan Hols keinen Grund zur Klage. Seine Studentinnen und Studenten auch nicht. Überfüllte Hörsäle, theorielastiges Curriculum, Numerus-clausus-Beschränkungen, das sind für die jährlich 100 Absolventinnen und Absolventen in Münster keine Themen. „Wir haben je Studiengang maximal 30 Studierende pro Studiengruppe“, berichtet Hols im Gespräch mit Westfalium. Das sorge für gute Rahmenbedingungen: „Sich untereinander kennenlernen und einen guten Kontakt zu den Dozenten.“
Drei Abschlüsse sind in dreieinhalb Jahren möglich: eine praktische Ausbildung in einem Unternehmen, ein Studium – zum Beispiel mit dem Abschluss Betriebswrt VWA – und der akademische Grad Bachelor of Arts. Unternehmen, die duales Studium anbieten, werden als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen, dadurch steigen ihre Chancen bei den Fachkräften der Zukunft. Eine langfristige Bindung an den Ausbildungsbetrieb ist eine zusätzliche Perspektive. Für die jungen Leute zählt zudem ein naheliegender Aspekt, berichtet Hols: „Wichtig ist unseren Studierenden der Praxisbezug und das frühe Geldverdienen.“
Niklas Sandmann bestätigt das. 2020 hat er Abitur gemacht und ein Duales Betriebswirtschaftsstudium mit kaufmännischer Ausbildung begonnen. Dass es da gleich monatlich eigenes Geld gibt, findet der junge Mann nicht schlecht. Sich eine eigene Bude suchen und selbständig werden, ist für ihn ein willkommener Nebeneffekt seines Ausbildungsweges. Besonders wichtig ist ihm „nicht ziellos zu studieren“, berichtet er im Gespräch mit Westfalium. Ende Januar hat er – nach eineinhalb Jahren – die betriebliche Ausbildung mit der Prüfung zum Kaufmann für Büromanagement abgeschlossen. Das macht sich auch finanziell bemerkbar. In den kommenden zwei Jahren wird er in seinem Ausbildungsbetrieb als Fachkraft tätig sein und parallel dazu an seinen akademischen Abschlüssen arbeiten. Dass er da weniger Freizeit als andere hat, nimmt der 20-Jährige in Kauf. „Ich erlebe das als positiv, diese Soft-Skills sind fürs gesamte Berufsleben wichtig“, so Sandmann. Interessierten an einem Dualen Studium gibt er den Tipp: „Das persönliche Zeitmanagement ist die größte Herausforderung.“ Dabei sei auch das bewusste Einplanen von Freizeit wichtig.
Im Bildungszentrum der IHK Nord Westfalen findet duales Studium immer freitags und samstags statt. Stephan Hols: „Wir arbeiten in den BWL-Studiengängen mit der Fachhochschule Münster und im Bereich Wirtschaftsinformatik mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen zusammen.“ Für diejenigen, die nach dem Bachelor-Studium akademisch schnell weiter kommen wollen, gibt es die Option Master-Studium.
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Sich berufsbegleitend zu qualifizieren bedeutet nicht immer Studium und ist nicht nur bei Berufseinsteigerinnen und -einsteigern ein Thema. Hols nennt Beispiele: „Die Weiterbildung zum geprüften Fachwirt nach erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung ist bei uns und anderen Anbietern möglich.“ In der Industrie seien besonders IT-Professionals gefragt, Fachinformatiker für die IT-Abteilungen der Unternehmen.
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