Schokolade als Beruf – SCHULE LEHRE STUDIUM

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Bielefeld – Wer Schokolade als Lebenszweck sieht, ist bei der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe an der richtigen Adresse. Im Sommer startet bei der Kammer in Bielefeld eine knapp siebenwöchige Qualifizierung zur Chocolatière und zum Chocolatier. Ein Beispiel für die vielen Spezialisierungsmöglichkeiten im Handwerk.

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Ab dem 4. Juli ist es für Konditorinnen und Konditoren, Bäckerinnen und Bäcker sowie für Fachkräfte aus der Gastronomie möglich, Schokolade als Beruf zu lernen. In der Ankündigung heißt es: „Vom Kakaoanbau über die Herstellung traditioneller und modern interpretierter Schokoladenprodukte bis zum Verkauf über Online-Kanäle werden alle relevanten Informationen vermittelt.“ Die Kombination aus Theorie, Praxiswissen, traditioneller Handwerkskunst und modernen Techniken mache das Angebot besonders spannend, sagt Andreas Kröling von der Handwerkskammer OWL im Gespräch mit Westfalium. Die Zielsetzung lautet: „Die Vielfalt an interessanten Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk kann helfen, mehr junge Menschen für einen handwerklichen Beruf zu begeistern.“

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Eintauchen in die Welt der Schokolade: Christian Ibrügger leitet in Bielefeld die Fortbildung zur Chocolatière und zum Chocolatier

Da sieht sich das ostwestfälisch-lippische Handwerk auf einem guten Weg. Kröling: „Nach dem coronabedingt schwierigen Ausbildungsjahr 2020 ist es dem OWL-Handwerk gelungen, die Zahl besetzter Lehrstellen in 2021 wieder auf das Niveau des außerordentlich guten Ausbildungsjahres 2019 anzuheben.“ Über 3.800 Ausbildungsverträge wurden 2021 verzeichnet, ein Plus von rund sieben Prozent. Auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten, so Kröling, biete das Handwerk beste berufliche Perspektiven: „Gelernte Fachkräfte haben gerade in den ‚Klimaberufen‘ außerordentlich gute Chancen, im Handwerk einen guten, sicheren und krisenfesten Beruf mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten zu finden.“

Mit der Bewerbung warten muss man nicht. Nach wie vor sind zahlreiche Stellen unbesetzt. Einen Überblick liefert in Ostwestfalen-Lippe die Online-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer sowie die Seite www.ausbildungschance-owl.de als gemeinsame Plattform von Handwerkskammer sowie Industrie- und Handelskammer. Auch über Speeddatings und mit digitalen Bewerbungsgesprächen unterstützt die Handwerkskammer, dass potenzielle Auszubildende und Betriebe zueinanderfinden.

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Mechatroniker Dennis Hußmann von Premio Reifen + Autoservice in Delbrück hat beim Leistungswettbewerb des Deutrschen Handwerks eiuen ersten Platz errungen – Foto Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe

Über das aktuelle Ergebnis beim Praktischen Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks freut man sich in OWL besonders. Mit Dennis Hußmann, Mechatroniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik und Brunnenbauer Luis Bökamp stellt die Region zwei Bundessieger bei Europas größtem Berufswettbewerb.

Der Weg zum Meister

Die Meister-Fortbildung ist auch im Handwerk ein großes Thema. 300 neue Meisterinnen und Meister verzeichnete die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe in 2021. Dass mit dem Meisterbrief beim Thema Qualifizierung noch lange nicht Schluss ist, dafür liefert Elisabeth Vielhaber in Südwestfalen ein nicht alltägliches Beispiel. Sie hat gleich zwei Meisterbriefe in der Tasche: Müllermeisterin und Bäckermeisterin. Hinzu kommt ein abgeschlossenes Studium. Genug Ausbildung um im elterlichen Unternehmen Bäckerei & Mühle Eberhard Vielhaber in Sundern-Stockum als siebte Generation in die geschäftsführende Verantwortung zu gehen.

Elisabeth Vielhaber ist Müllermeisterin, Bäckermeisterin und angehende Brotsommeliere, die sich aktuell in Schulen fürs Bäckerhandwerk und das Thema Roggen stark macht – Foto Jakob Studnar/Mühlenbäckerei Vielhaber

Eine Fortbildung steht aktuell allerdings noch auf dem Stundenplan der 30-Jährigen: Brotsommerlière werden – es muss ja nicht immer Schokolade als Berufung sein. Die Ausbildung zur Brot-Expertin ist eine 480-Stunden-Fortbildung der Akademie des deutschen Bäckerhandwerks. Da will sich Elisabeth Vielhaber künftig besonders fürs Thema Roggen einsetzen. Um zu zeigen, was mit dem klimarobusten Getreide in süß, gesund, lecker und regional so alles möglich ist, hat sie ein aufwendiges Schulprojekt gestartet. Auf Wunsch zeigt sie in Grundschulen zwischen Arnsberg und Dortmund Schülerinnen und Schülern, wie man aus Roggen von heimischen Feldern schmackhaftes Frühstück macht. Eine leckere Sache, mit der die Sauerländerin aufs Bäckerhandwerk aufmerksam macht. Vielleicht weckt sie damit bei den Azubis von morgen auch Interesse an einer beruflichen Zukunft in den Backstuben der Region.

Reifen, Brot oder Schokolade: Im Handwerk gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, seine Brötchen zu verdienen und seinen Weg zu machen – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. (Uwe Tonscheidt)

Westfalium-Serie SCHULE LEHRE STUDIUM – Karriere in der Heimat

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