Gewerbegebiet A31: Planung stockt

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Flächenverbrauch Deutschland: Die Planungen für das interkommunale Gewerbegebiet bei Reken im Münsterland sind einmal wieder ins Stocken geraten. Darüber sind die Zersiedelungs-Gegner bei der Bürgerinitiative “Gewerbepark A 31 – Nein!” durchaus erfreut.

Die Einschätzung der alten Bürgermeister, dass der vom Oberverwaltungsgericht Münster im April 2015 für ungültig erklärte Bebauungsplan nur kleine Mängel aufweise, die sich leicht bis Weihnachten werden beheben lassen, habe sich nicht bewahrheitet, so erklärt die Planungsgruppe der Bürgerinitiative “Gewerbepark A 31  –  nein!” gegenüber der Presse. “Die von der BI und von anderen Stellen (Anlieger und Fachbehörden wie das Forstamt) aufgezeigten Mängel sind so schwerwiegend, dass eine rasche Verabschiedung des neuen Bebauungsplans nicht möglich ist.” Somit bekommen die neuen Bürgermeister Zeit und Raum, sich mit dieser Planung gründlich auseinanderzusetzen und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Zersiedelung Deutschland

Vor Weihnachten kein neuer Bebauungsplan für das geplante Gewerbegebiet

Das Projekt bei Reken ist ein gutes Beispiel für bedenkenlosen Flächenverbrauch – Deutschland verliert gerade durch die bei Planern und Politikern in Mode gekommenen interkommunalen Gewerbegebiete jeden Tag mehrere Hektar unversiegelte Flächen, die nicht nur für wildlebende Tiere, das Grundwasser und das Mikroklima, sondern auch für die Lebensqualität der Menschen unverzichtbar sind. “Nach wie vor spricht fast alles gegen einen Gewerbepark an dieser abgelegenen Stelle mitten in der Landschaft”, schreiben die Gewerbeparks-Gegner im Münsterland. “Einerseits die erheblichen Beeinträchtigungen für Natur und Erholung, andererseits stehen Aufwand und Kosten in keinem Verhältnis zu dem erwartbaren Nutzen, vor allem wenn man die langfristigen Folgekosten zur Aufrechterhaltung dieser fernab liegenden Infrastruktur einbezieht – und genau das muss man für eine nachhaltige Planung tun, das steht mittlerweile sogar im Regionalplan.”

Weiter heißt es in einer Presseerklärung der Bürgerinitiative: “Dieser Gewerbepark an der A31 entspricht eben überhaupt nicht den fachlichen Regeln der planerischen Kunst: wesentliche Grundsätze der Landesplanung werden inhaltlich nicht beachtet, auch wenn es so scheinen mag, dass diese formal überwunden wurden. Warnungen von Fachleuten, dass eine Planung an dieser Stelle nicht sachgerecht ist und weder einfach noch kostengünstig zu realisieren wäre, wurden ignoriert und mit politischem Druck zur Seite geschoben. Diese Ignoranz rächte sich im gesamten bisherigen Planungsverlauf mit allen dabei auftauchenden Schwierigkeiten. Und diese Schwierigkeiten sind immer zugleich zusätzliche Kostenfaktoren, die von der gebotenen Wirtschaftlichkeit des ganzen Projekts weiter wegführen.”

Die Bürgerinitiative gegen den geplanten Gewerbepark sieht mit den drei neuen Bürgermeistern die Chance auf eine neue Nachdenklichkeit. “Wir wünschen uns, dass diese schließlich in der Aufgabe dieses fehlgelaufenen Projektes mündet. Sachargumente hierfür liefern wir jederzeit und gerne. Auch wir selber erleben, dass man bei genauerem Hinsehen immer wieder neue Pferdefüße bei dieser Planung entdeckt, die eben von Anfang an unter keinem guten Stern steht.”

Zum Gewerbepark A31 sind auf www.westfalium.de weitere Artikel erschienen:

Gewerbepark A 31: Gerichtlicher Baustopp

Gewerbegebiet A 31: Zusehends Gegenwind

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