Westfälischer Whisky aus dem Westmünsterland: Der 13-jährige „J.B.G Münsterländer Single Malt Whisky“ aus der Gutsbrennerei Geuting in Bocholt-Spork ist beim „ISW Meiningers International Spirits Award“, in der Kategorie Whisky, Single Malt, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden. Der 2010 destillierte Whisky reifte nach der Destillation in einem neuen Fass aus amerikanischer Weißeiche hinter den dicken Backsteinmauern von Geutings Fasslager und konnte in dieser Zeit einen besonders harmonischen Duft mit Noten von Malz, Vanille und Muskatnuss entwickeln. „Der Geschmack ist süßlich malzig, mit Anklängen von Vanille und Muskatnuss und einer feinen Holznote“, erklärt Magnus Geuting, der die traditionsreiche Brennerei in siebter Generation führt. Der Abgang des neuen alten Whiskys sei vollmundig, mild, nussig und langanhaltend. Erst vor wenigen Monaten hat Geuting eine limitierte Menge des feinen Stöffchens auf Flaschen gezogen.
Der 13 Jahre gelagerte J.B.G. Münsterländer Whisky der Brennerei Geuting in Bocholt-Spork ist beim “International Spirits Award” mit einer Goldmedaile ausgezeichnet worden – Bild Gutsbrennerei Joh. B. Geuting
Westfälischer Whisky kommt seit September 2013 aus Bocholt-Spork: Damals präsentierte die Gutsbrennerei Joh. B. Geuting ihren ersten selbst gebrannten Whisky. Zurzeit werden vier verschiedene Single Malt Whiskys, zwei Single Grain Whiskys, ein Whisky und drei Liköre auf Whiskybasis angeboten, ein Kräuterlikör und zwei Sahne-Liköre, Salted Caramel und Chocolate Cream. Im Hofladen der 1837 gegründeten Brennerei können die hochprozentigen Geuting-Spezialitäten direkt gekauft werden, Besichtigungen der Produktionsstätte sind nach Terminabsprache möglich.
Die Brennerei Geuting wurde im Jahre 1837 von Johann Andreas Geuting gegründet. In den ersten 50 Jahren des Bestehens konnte man kaum von einer Brennerei im heutigen Sinne sprechen. Derzeit nannte man einen solchen Betrieb in der hiesigen Gegend “Fuselstöcherije”. Diese war noch primitiv und in einem Teil der noch heute bestehenden alten Scheune untergebracht.
Durch die Lagerung im Eichenfass bekommt Malt Whisky seinen feinen Geschmack – Foto Gutsbrennerei Joh. B. Geuting
Mit dem Branntweinsteuergesetz vom 24. Juni 1887 kam die Fabrikatsteuer auf den erzeugten Branntwein. Dieses führte zwangsläufig zur Verschlussbrennerei. Für Johann Theodor Geuting (1824 – 1900) war das der Anlass, aus seinen dürftigen Räumlichkeiten auszuziehen und sich in einem neuen, fortschrittlicheren Brennereigebäude zu etablieren. Es wurde mit für damalige Zeiten modernsten Destilliergeräten ausgerüstet und Brennkontingent wurde erheblich erhöht. Die Gutsbrennerei Geuting konnte sich nach wenigen Jahren als die größte Kornbranntweinbrennerei des westlichen Münsterlandes bezeichnen. Ein Bild auf einer alten Vertreterkarte gibt davon Zeugnis. Auch heute brennt Geuting noch traditionellen Münsterländer Korn.
Nach dem Tode von Johann Theodor übernahm sein Sohn Johann Bernhard Geuting (1861 – 1926) den gewachsenen Betrieb. Er legte gesteigerten Wert auf die geschmackliche Ausbeute seiner Erzeugnisse. So ließ er den Korn geruhsam in Eichenholzfässern lagern. Während der Zeit dieses Besitzers wurde der Familienbetrieb mit dem Firmennamen “Johann Bernhard Geuting” ins Handelsregister eingetragen. Brennerei und Gutshof werden heute von Diplom-Betriebswirt Magnus Geuting in sechster Generation geführt.
Gutsbrennerei Joh. B. Geuting, www.muensterland-whisky.de
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