Grubentuch Baumwolle – Geschichte zum Abtrocknen

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Grubentuch – Baumwolle gesponnen, im Textilmuseum Bocholt auf historischen Webstühlen zu Stoff gewebt, ist ein Stück Industriegeschichte. Generationen von Bergarbeitern haben sich damit den Kohlenstaub aus dem Gesicht gewischt. In den Waschkauen war es so beliebt, weil der Kohlenstaub beim Austrocknen unsichtbar blieb. Millionen Meter des blau-weiß-karierten Baumwolltuches wurden von den münsterländischen Webereien ins Ruhrgebiet geliefert. Im Westfalium-shop ist das Grubentuch in drei verschiedenen Farben zu einem Preis von je 8,65 € erhältlich.

Grubentuch Baumwolle

Wirtschaftsgeschichte zum Abtrocknen – Grubentücher aus dem LWL Industriemuseum Bocholt, auf historischen Webstühlen produziert – Foto LWL Industriemuseum

Neben der „klassischen“, blau-weiß-karierten Form wurde das Grubentuch auch in rot-weiß oder Ton in Ton gewebt – mal mit kleinen, mal mit großen Karos, aber fast immer mit dem für sie so typischen roten Randstreifen. In all diesen Variationen werden die Grubentücher heute auf historischen Webstühlen im Textilmuseum Bocholt hergestellt. Solch ein Tuch dient somit nicht nur zum Abtrocknen, mit seinem Retro-Muster ist es immer auch Element zum Schmucke des Raumes. Das Grubentuch – Baumwolle als Stoff, aus dem Industriegeschichte ist.

Mit der Nähe zu den niederländischen Häfen und dem feuchten Klima war das Münsterland ein idealer Standort für Baumwollwebereien, zumal die Flachs- und Leinenweberei in der Region tradtionell stark verbreitet war. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in der ländlich geprägten Region hunderte von Textilfabriken – oft waren die Firmengründer Bauernsöhne, die von Höfen stammten, auf denen die Leinenweberei als Nebenerwerb betrieben wurde. Einen einen Großteil ihrer Produktion lieferte die münsterländische Textilindustrie in das naheliegende Ruhrgebiet.

In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist ein Großteil dieser Unternehmen verschwunden – die kostengünstigere Konkurrenz aus dem Ausland und der Druck großer Produzenten machte den meisten mittelständisch geprägten familiengeführten Textilfabriken im Münsterland den Garaus. Das Industriemuseum des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Bocholt zeichnet die Geschichte der münsterländischen Textilindustrie eindrucksvoll nach – unter anderem durch den Betrieb von historischen Webstühlen und die Produktion der Grubentücher auf diesen historischen Maschinen.

Die Grubentücher messen 75 x 50 Zentimeter und sind aus 100 Prozent Baumwolle. Sie sind zum Preis von 8,65 Euro (inkl. MwSt., zzgl. Versand) erhältlich.

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