Töttchen: Vom Arme-Leute-Essen zur Delikatesse

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Westfalen – Was haben Kaviar, Lachs, Pumpernickel und Töttchen gemeinsam? Sie galten früher als Arme-Leute-Essen und sind mittlerweile begehrte Delikatessen. Töttchen stehen heute als typisch münsterländische Spezialität bei Restaurants und Gasthöfen mit regionaler Küche auf der Speisekarte, sogar Töttchenfeste werden gefeiert.

Töttchen

Fertig und lecker: Kalli’s Töttchen aus Münster – Foto Westfalium

Die Fleischerei Hinkelmann in Münster-Wolbeck bietet die ragoutähnliche Speise tafelfertig in der 400-Gramm-Dose an. Hergestellt werden „Kalli’s Töttchen“ aus Kalbsfleisch, Rindfleisch, Schweineherz, Kalbsbrühe und Schweineschwarten, dazu wird kräftig gewürzt, unter anderem mit Zwiebeln, Senf, Essig und Sellerie. Von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe und anderen ausgewiesenen Töttchenkennern werden Kalli’s Töttchen besonders empfohlen – ganz bequem online bestellen kann man sie für 6,65 Euro pro Dose im Westfalium-shop.

In Warendorf wird das Fleischragout besonders gerne Mitte Oktober zu „Fettmarkt“ gegessen. Alljährlich lädt der Warendorfer Bürgermeister sogar zum Fettmarkt-Empfang ins historische Rathaus ein und serviert den versammelten Honoratioren dort das heiß dampfende Töttchen, bevor man sich bestens gestärkt über den traditionellen Vieh- und Landmaschinenmarkt begibt. Töttchen steht auch außerhalb des Fettmarkts auf der Speisekarte der Warendorfer Restaurants. So findet man das schmackhafte Traditionsgericht beispielsweise im “Hotel im Engel” oder im “Alten Brauhaus Warintharpa”.

 

Auch die Stadt Ahlen feiert ein besonderes Fest zu Ehren der die Töttchen oder auch Töttken – den Pöttkes- und Töttkenmarkt im September. In Münster gibt es Töttchen zum Beispiel im “Großen Kiepenkerl” am Spiekerhof und in dem seit 1607 bestehenden “Alten Gasthaus Leve” unweit des barocken Erbdrostenhofs an der Salzstraße. Münsters älteste Gaststätte trug zunächst den Namen „In die drei Könige“, ab 1765 den Namen „Zum Cardinal“. Heute macht der Gast dort anhand zahlreicher Ausstellungsstücke eine Reise in die Vergangenheit von Haus und Stadt.

Ein Rezept zum Selberkochen findet sich auf der Website von Westfälisch Genießen. Der Name soll sich vom französischen “en tortue” – “nach Schildkrötenart” ableiten, damit wird die Zubereitungsform mit einer Madeirasoße, gebackenem Ei, Champignonköpfen, Essiggurken und Croutons bezeichnet. Denn es heißt, dass französische Soldaten in der Zeit der napoleonischen Kriege die Zubereitung des Töttken nach Westfalen mitgebracht hätten. Getrunken wird zum Töttchen typischerweise Bier und gerne auch ein Korn oder ein Wacholderschnaps.

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Comments

  1. IngoLehmann says

    Naxuch kenns eigentlich mit kalbsmaske…
    1980ger Jahre Waldhotel Krautkrämer
    Ms Hiltrup

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