Gelsenkirchen: Tristan und Isolde

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Gelsenkirchen – Bayreuth kommt nach Gelsenkirchen! Richard Wagners großes Epos über Liebe und Schuld in der Inszenierung von Generalintendant Michael Schulz bringt Bayreuth-Größen wie Catherine Foster, Torsten Kerl und Gerhard Siegel auf die Bühne des Großen Hauses. Ab dem 4. März wird an acht Abenden in Gelsenkirchen “Tristan und Isolde”gegeben. Das ist eine höchste anspruchsvolle Aufgabe – aber mit glänzenden Perspektiven. Denn längst hat sich das Musiktheater im Revier höchste Anerkennung erarbeitet. Große Gefühle sind da vorprogrammiert. Richard Wagners monumentales Musikdrama reißt die meisten Opernfans förmlich aus den Sitzen. Die WAZ schreibt in ihrer Vorankündigung: “Der Generalintendant spricht von ‘Gefühlsextremismus’. Seine Umsetzung von Wagners „Tristan und Isolde“ in Gelsenkirchen verspricht Gewaltiges.” Das weckt Erwartungen.

“Tristan und Isolde” in Gelsenkirchen – mit Torsten Kerl und Catherine Foster – Fotos: Forster

König Marke schickt seinen Vertrauten, den jungen Ritter Tristan, nach Irland, um ihm die Prinzessin Isolde als Braut zuzuführen. Er weiß nicht, dass Tristan und Isolde insgeheim ein Liebespaar sind. Gemeinsam treten sie die Schiffsreise nach Cornwall an, doch Tristan meidet Isoldes Nähe. Als Isoldes Vertraute Brangäne Tristan schließlich zu ihr bringt, beschließen die Liebenden, mit Hilfe eines Todestranks ihrem Leben ein Ende zu setzen – und gestehen sich rückhaltlos ihre Liebe. Doch der Trank bringt nicht den Tod, sondern vertieft die Liebe des Paares durch einen unlösbaren Zauber.

Torsten Kerl und Catherine Foster

In Cornwall eingetroffen und mit König Marke verheiratet, wartet Isolde des Nachts auf Tristan. Überglücklich, einander wiederzusehen, schlagen sie alle Warnungen in den Wind. Doch der König entdeckt den Verrat. Im Zweikampf mit Markes Vertrautem Melot kann sich Tristan seinen Schuldgefühlen nicht länger entziehen und stürzt sich in Melots Schwert. Schwer verwundet zieht sich Tristan auf sein Schloss zurück und wartet mit einer nicht heilenden Wunde auf Isolde. Als sie endlich zu ihm kommt, hat er bereits dem irdischen Leben entsagt und stirbt in ihren Armen. Isolde folgt ihm in eine andere Welt.

“Tristan und Isolde” auf der Bühne des Großen Hauses in Gelsenkirchen

„Unbewusst – höchste Lust“ sind die letzten Worte Isoldes, bevor sie den berühmtesten Liebestod der Musikgeschichte erleidet. „Tristan und Isolde“, 1865 in München uraufgeführt, ist Richard Wagners persönlichstes Musikdrama und untrennbar mit seiner Biografie verknüpft: Wagner sah sich selbst der, in der bürgerlichen Gesellschaft unerfüllbaren, Liebesleidenschaft zu Mathilde Wesendonck ausgesetzt, die ihm gleichzeitig Schmerz und höchste Inspiration bereitete. In dieser Frau fand der Komponist eine ebenbürtige Gesprächspartnerin und sie schrieb auch die Verse zu den berühmten Wesendonck-Liedern, die heute als musikalische Studien zu „Tristan und Isolde“ gelten. „Nun schreiten wir so leise als tief in uns selber. […] Es ist unser eigenes tiefsinniges Träumen, dort zu finden, wo die Worte und die Schritte nicht mehr eilen.“ sagte Ernst Bloch über das Magische des Tristan-Vorspiels.

Musiktheater im Revier / Kennedyplatz / 45881 Gelsenkirchen

www.musiktheater-im-revier.de

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