Pläne für Burg Hülshoff

Havixbeck –  Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat Pläne für Burg Hülshoff zu einem “Zukunftsort Literatur” vorgestellt. Danach will die Annette von Droste zu Hülshoff-Stiftung unter Federführung des LWL das Geburtshaus der bekannten Dichterin (1797 – 1848) und das nahe gelegene Haus Rüschhaus zu einem “Droste-Kulturzentrum” ausbauen.

Pläne für Burg Hülshoff

Mögliche Ansicht des großen Veranstaltungsraums im OG der Vorburg. – Foto: Pfeiffer_Ellermann_Preckel Architekten und Stadtplaner BDA; Visualisierung: SICKNIFIKANT Architektur & Mediengrafik

“Sowohl für Literaturfreunde aber auch als herausragende Baudenkmale haben die Gebäude überregionale Bedeutung”, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Thale am Mittwoch (16.2.) in Münster im LWL-Kulturausschuss. Sie stellte einen Stufenplan für die beiden “authentischen Geburts- und Lebensorte der wohl anerkanntesten deutschen Dichterin” vor.

Burg Hülshoff wird erstmals im 11. Jahrhundert als Oberhof „Hoff von Hulshove“ (Hof zum Hülshoff) urkundlich erwähnt. Damals war sie im Eigentum des Adeligen Damenstifts Überwasser in Münster, welches zunächst damit die Herren von Hoerde, vor 1301 die Grafen von Steinfurt und dann die Ritter von Schonebeck belehnte, deren 1282 zerstörte stattliche Burg Schonebeck in Sichtweite des damals wohl nur mit einem festen Haus bebauten Hülshoff gelegen hatte.Burg Hülshoff stellt sich bis heute als geschlossene Renaissanceanlage dar; die im 17. und 18. Jahrhundert in Formen des Barock erweitert wurde. Auf dem First der Hauptburg befindet sich ein Dachreiter mit einer Sturmglocke, mit der weithin hörbar Alarm geschlagen werden konnte. Die Wasserburg steht auf zwei Inseln, die durch eine Brücke verbunden sind. Der 1628 errichtete Gärtnersturm zeigt seit dem 19. Jahrhundert ein – ursprünglich an anderer Stelle angebrachtes – Reiterrelief, das Heinrich I. von Droste zu Hülshoff (1500–1570) darstellt, der bei der Rückeroberung der Stadt Münster von den Täufern beteiligt war.

Der modulare Stufenplan sieht insgesamt sechs Bausteine vor: Ausbau der Vorburg von Burg Hülshoff als multifunktionale Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Kommunikationsstätte, Ausbau des Verbindungsweges (“Lyrikweg”) zwischen Burg Hülshoff und Haus Rüschhaus als interaktive und erlebbare “Droste-Landschaft”, Entwicklung des Parks von Burg Hülshoff zu einem literarischen Landschaftsgarten, Entwicklung eines Droste-Instituts, Ausbau eines Netzwerks für Literatur und schließlich Neugestaltung des Familienmuseums im Hauptgebäude der Burg als innovatives Droste-Literaturmuseum.

Kern der Pläne für Burg Hülshoff sei ein Gesamterschließungskonzept, das eine künftige Nutzung der Vorburg für Veranstaltungs-, Besprechungs-, Tagungs- und Wechselausstellungsflächen vorsehe, so Rüschoff-Thale. Die sogenannte Neue Ökonomie, der ehemalige Rinderstall der Burg Hülshoff, soll für das Droste-Institut mit Bibliothek, Verwaltung, Werkstatt und Lager umgebaut werden. Die Kosten würden sich für diesen ersten Schritt auf rund 6,6 Millionen Euro belaufen. Die Droste-Stiftung erhofft sich dafür nach Auskunft der LWL-Kulturdezernentin finanzielle Unterstützung aus dem Bundesprogramm für nationale Städtebauprojekte.

PS: Einen Artikel zum Winterträume-Markt auf Burg Hülshoff 2024 gibt es hier

Speak Your Mind

*