Hamm – Eine Idee von Kunst, die sich nicht auf Malerei beschränkt, zeigt das Gustav-Lübcke-Museum bis zum 28. September 2025. Titel der Ausstellung: In aller Freundschaft! Heinrich Campendonk: Ein Blauer Reiter im Deutschen Werkbund.

Heinrich Campendonk, Das gelbe Tier, um 1913. Gouache über Bleistift auf schwarzem Papier. Privatsammlung, Dauerleihgabe im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk, © VG Bild-Kunst Bonn 2025
Als aktives Mitglied im Deutschen Werkbund, befreundet mit Franz Marc und Paul Klee, zählt Campendonk (1889–1957) für viele zu den faszinierendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Bekannt sind seine als „mystisch“ bezeichneten Farb- und Tierwelten. Die Ausstellung in Hamm ermöglicht darüber hinaus Blicke auf ein facettenreiches Werk. Weniger bekannte Arbeiten aus der Angewandten Kunst sind zu sehen. Dazu gehören Bühnenbilder, Möbel, Textilien, Glasfenster und Plakate. Im Fokus der Präsentation steht eine Moderne, die sich mit Ideen der Gestaltung aller Lebensbereiche beschäftigte.
Heinrich Campendonk steht exemplarisch für eine Idee von Kunst
Wie wichtig für die Inspiration Campendonks Freundschaften im Deutschen Werkbund waren, zeigen über 100 ausgewählte Arbeiten. Unter anderem von Franz Marc, Helmuth und August Macke, Heinrich Nauen, Paul Klee, Johan Thorn Prikker, Anna Pahde oder Edith van Leckwyck. Die Ausstellung führt chronologisch von Campendonks Studienjahren in Krefeld über die Zeit im Kreis der Blauen Reiter bis hin zur schaffensreichen Phase in den 1920er-Jahren. Sie schließt mit Highlights aus der Zeit nach seiner Emigration 1933.

Heinrich Campendonk (Entwurf) und Anna Pahde (Ausführung) Liegende Frau und Tiere, 1920er-Jahre. © VG Bild-Kunst, Bonn 2025, Kunstmuseen Krefeld – ARTOTHEK – Foto Sebastian Koehler
Verschiedene Förderungen machten die von Ronja Friedrichs und Dr. Christiane Heiser kuratierte Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum möglich. Unter anderem die Kunststiftung NRW. Deren Generalsekretärin, Dr. Andrea Firmenich, weist besonders auf Campendonks spartenübergreifendes Denken hin: „Heinrich Campendonk steht exemplarisch für eine Idee von Kunst, die sich nicht nur auf die Malerei beschränkt, sondern Gestaltung als gesellschaftliches Anliegen versteht. Dieses spartenübergreifende Denken fördern wir mit Überzeugung.“

Heinrich Campendonk, 1928, Plakat zur Ausstellung im Kaiser Wilhelm Museum Krefeld. Lithografie, Clemens Sels Museum Neuss. © VG Bild-Kunst Bonn 2025 – Foto Carsten Gliese
Ausführliche Informationen liefert die Online-Präsenz zur Ausstellung. Kataloge gibt es gedruckt und digital. Ein Begleitprogramm richtet sich an Schulen und Kitas (PDF), Familien und Kunstinteressierte. Begleitend zur Ausstellung gibt es einen Audioguide in deutscher und englischer Sprache.
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