Minden, Bielefeld – Unter dem Titel “POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe” richten 22 Kulturprojekte ihren Blick auf Auswirkungen des Kolonialismus in OWL und deren Bedeutung für unsere heutige Gesellschaft. Darunter gibt es zwei Projekte in Ostwestfalen, und zwar in Bielefeld und in Minden.
Ausstellungen in Museen und an besonderen Orten, Performances, Forschungs- und Vermittlungsvorhaben, Veranstaltungsreihen und Medienprojekte greifen insofern verschiedene Alltagsaspekte auf. Dazu gehören Stadtbilder, Museumssammlungen, Sprache und Bildsprache, Körperwahrnehmung, Wirtschafts- und Handelssysteme. Überführt in zahlreiche kulturelle Angebote wird sicht- und erlebbar, dass die Kolonialzeit mit ihren Machtstrukturen, Bildern und Handelsbeziehungen maßgeblich die nachfolgenden Gesellschaften weltweit geprägt hat.
Gemeinsam wird dazu eingeladen, 2024 unter dem Titel „POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe“ Bewusstsein für dieses Erbe des Kolonialismus in OWL zu schaffen. Alle sind aufgefordert, Fragen der Erinnerungskultur zu diskutieren und Ideen für das aktuelle sowie künftige Zusammenleben Raum zu geben.
POWR!-Projekte in Ostwestfalen
LWL-Preußenmuseum Minden, Ausstellung: „Preußen auf See“ (bis Anfang 2025)
Im LWL-Preußenmuseum Minden (Kreis Minden-Lübbecke) lädt die Ausstellung „Preußen auf See“ seit letztem November dazu ein, die „schwankenden Planken“ der preußischen Seefahrtsgeschichte zu erkunden:
- Wer machte sich aus Preußen übers Meer in die Welt auf?
- In welchen Gegenden knüpften sie Beziehungen?
- Welche Einflüsse kamen über das Meer nach Preußen?
- Auf welche Weise stand preußische Seefahrt in funktionaler Verbindung mit Kolonialpolitik und -gewalt und hatte Auswirkungen auf Menschen weltweit?
Erfolge schwankten, Höchstleistungen wechselten sich ab mit Verlusten, Romantik und Tragik lagen nah beieinander. Die Ausstellung nähert sich bis Anfang 2025 diesen Fragen aus globaler und aus ganz persönlicher Perspektive und erzählt beinahe vergessene maritime Geschichte(n).
jetztzeit e.V., Bielefeld: „Decolonize Ostwestfalen-Lippe“
In Mitmach-Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen lädt jetztzeit e.V. aus Bielefeld (Stadt Bielefeld) Interessierte ein, koloniale Spuren und Orte in Ostwestfalen-Lippe zu entdecken und einen zukünftigen Umgang mit ihnen zu erarbeiten. Unter dem Titel „Decolonize Ostwestfalen-Lippe“ überführen die Teilnehmenden ihre Ideen im Rahmen von Workshops in kreative Formate, die abschließend in einer digitalen Karte veröffentlicht werden. Alle Informationen zur Teilnahme unter: www.kollektiv-jetztzeit.de
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