“Eingeschlossene Gesellschaft” in Hamm

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“Eingeschlossene Gesellschaft”: Das Theaterstück von Jan Weiler, das auf humorvolle Art und Weise die Fragen um Moral und Menschlichkeit aufwirft, ist am Mittwoch, 7. Februar, um 19.30 Uhr im Kurhaus in Hamm zu sehen. Thomas Luft von TheaterLust hat die witzige Gesellschaftssatire jetzt für die Bühne in Szene gesetzt – mit dem bekannten Schauspieler und Regisseur Konstantin Moreth in der Hauptrolle als Manfred Prohaska.

Eingeschlossene Geselslchaft

Das Kurhaus Hamm zeigt “Eingeschlossene Gesellschaft” von Jan Weiler. Foto Hermann Posch

Zum Plot: Nur ein Punkt fehlt Fabian Prohaska für die Zulassung zum Abitur. Ein einziger, verdammter Punkt! Und das alles nur, weil sein Lateinlehrer Herr Engelhardt, ein Pädagoge alter Schule, die um zwei Minuten verspätete Abgabe von Fabians Hausarbeit aus Prinzip nicht akzeptieren wollte. Fabians Vater Manfred kann es nicht fassen und beschließt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.

Mental schon im Wochenende

An einem Freitagnachmittag stürmt er das Lehrerzimmer von Fabians Schule, um den Korinthenkacker von Lateinlehrer zur Rede zu stellen. Der ist noch anwesend. Und mit ihm die Französisch-Kollegin Lohmann sowie die Herren Arndt, Vogel und Mertens. Doch alle fünf befinden sich mental bereits im Wochenende und zeigen deshalb nur wenig Interesse an dem Anliegen des aufgebrachten Vaters. Nur die ebenfalls noch anwesende Referendarin Bettina Schuster verströmt noch Ambition.

Ein Punkt für Schüler Fabian

„Am Freitagnachmittag nach 15 Uhr geht das schon gar nicht“, befindet Frau Lohmann. Und weil sich der arrivierte Lehrkörper an diesem Punkt ausnahmsweise mal einig ist, wollen alle gehen. Manfred Prohaska sieht rot und zieht eine Pistole. Keiner kommt mehr raus. Er gibt den arroganten Paukern genau eine Stunde für eine spontane Noten-Konferenz, deren Ergebnis für ihn bereits feststeht: Fabian soll diesen einen Punkt damit auch die Zulassung zum Abitur erhalten.

Es wird Schmutzwäsche gewaschen

Doch er hat die Rechnung ohne die Lehrer gemacht. Seine „Geiseln“ verhalten sich längst nicht so, wie man es von ihnen erwartet. Die vorgegebene Stunde wird weidlich für Diskussionen und Streit über alles Mögliche genutzt. Um den Schüler Fabian geht es dabei nur ganz am Rande. Zwischen Filterkaffee und unkorrigierten Hausarbeiten wird mit viel Emotion und Sarkasmus alte Schmutzwäsche gewaschen, bis hin zur einen oder anderen kleinen Handgreiflichkeit.

Bereits 2017 als Hörspiel

Jan Weiler (*1967) verfasste das Stück bereits 2017 als Hörspiel für den WDR, im April 2022 kam die Verfilmung von Sönke Wortmann mit Anke Engelke, Justus von Dohnányi, Florian David Fitz, u. a. in die Kinos.

Karten gibt’s beim städtischen Kulturbüro, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter kultur.hamm.de.

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