Start in die Hammer Saison

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Start in die Hammer Saison: Die Programm-Macher des Kulturbüros in Hamm haben sich zum 5. Geburtstag getreu des Mottos “Gewachsen und beständig, aber formbar” für die kommende Spielzeit ein Programm mit ganz persönlichen Highlights und Geheimstipps überlegt. Und so sieht schon mal der September aus:

Hammer Saison

Altfrid Sicking kennt man unter anderem auch als Bandmitglied bie Götz Alsmann. Der Mann am Marimbaphon hat den feinen Jazz im Blut. Foto Matthias Rethmann

Das Motto des “formbaren Wachsens” lässt sich problemlos auf den Saisonauftakt am Sonntag, 3. September, um 16 Uhr im Kurhaus übertragen. Bereits zum fünften Mal, aber wie immer in leicht geändertem „Outfit“ laden die Kulturschaffenden ins Kurhaus ein, wo sie in einer Art “Making of” erzählen, wie ihr Programm zustande kam. „Vorhang auf!“ für Plaudereien „aus dem Nähkästchen“, für einen Blick auf die Schreibtische in den verschiedenen „Planungsbüros“: Was, wer, wann und vor allem wieso und warum? So facettenreich wie das Programm ist auch die Arbeit hinter den Kulissen, was Auswahl und Konzeption anbelangt. Da wird gehört, gelesen, gesichtet, diskutiert, überlegt, verworfen, terminiert – und nicht einfach schnell in den Lostopf gegriffen und der nächstbeste Gewinner gezogen. “Es wird ein unterhaltsamer Nachmittag, garniert mit kleinen Anekdoten, wissenswerten Fakten und musikalischen Intermezzi von Tankred Schleinschock – Infotainment pur”, sagen sie. Daneben gibt es genügend Raum für Kritik, Anregungen und lebhafte Diskussionen.

Kulturfrühstück zum Thema Zeit

Einmal mehr lädt das Kulturbüro am Anfang der neuen Theater- und Konzertsaison zu einem besonderen Frühstück ins Kurhaus ein: Am Sonntag, 17. September, heißt es beim 19. Hammer Kulturfrühstück: „Wir haben Zeit“. Ab 10.30 Uhr geht es los. Inhaltlich geht es ganz um die Zeit, denn sie ist nur schwer zu fassen. Und obwohl sie klar definiert ist – 60 Sekunden sind eine Minute, 60 Minuten eine Stunde und 24 Stunden ein Tag, usw. – ist sie zutiefst relativ. Grund genug, sich mit diesem Phänomen, das jede(n) von uns in der einen oder anderen Form betrifft, einmal näher auseinanderzusetzen. Und wer hätte das gedacht: viele Künstler:innen haben genau das bereits getan. Die grauen Herren halten in „Momo“ alle zum Zeitsparen an, während John Franklin mit der Schnelllebigkeit nicht Schritt halten kann und „1984“ eine düstere Zukunft beschreibt. „Marty McFly“ reist in die Vergangenheit und muss am Ende seine Zukunft retten, während „Phil Connors“ jeden Morgen wach wird und immer wieder denselben Tag erlebt.  Ein wahres Füllhorn an facettenreichem Material für das Team rund um Tankred Schleinschock vom WLT, das sich rund zwei Stunden lang nachdenklich, witzig und vor allem unterhaltsam dem Thema „Zeit“ in Liedern, kleinen Szenen und Geschichten widmet. Dazu werden wie immer knusprige Brötchen, frischer Kaffee und vieles mehr, was das Frühstücksherz begehrt, gereicht.

Hammer Saison

Das Orchester Anima Eterna Brugge ist gleich zum Auftakt ein Highlight der Hammer Spielsaison. Foto Jan Landau

Anima Eterna Brugge eröffnet Konzertreigen

Die Konzertsaison beginnt mit einem Highlight. Am Sonntag, 17. September, gibt sich um 19:30 Uhr im Kurhaus einer der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Klangkörper die Ehre: Anima Eterna Brugge. Gemeinsam mit seinem Dirigenten Jos van Immerseel und dem Violinistin Sergey Malov spielt das Orchester Werke von Franz Schubert und Ludwig van Beethoven – auf deutschen Instrumenten, die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen. 1987 von dem Dirigenten, Cembalisten und Pianisten Jos van Immerseel gegründet, ist das Orchester heute aus der internationalen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Als roter Faden zieht sich die historische Aufführungspraxis durch seine musikalische Geschichte. Jedes neue Projekt ist von einer Atmosphäre des Forschens, Entdeckens und künstlerischen Experimentierens geprägt. Konzentrierte sich das Orchester in seinen Anfängen auf Barockmusik, drang es nach und nach Richtung Klassik, Romantik und sogar Musik des frühen 20. Jahrhunderts vor. Für jede dieser unterschiedlichen Epochen setzte Anima Eterna Brugge mittels seiner intensiven Forschung und durch Auftritte in den großen Konzertsälen der Welt sukzessive neue Maßstäbe.

Seit 2020 arbeitet Anima Eterna mit vier verschiedenen Dirigenten zusammen, von denen jeder seinen eigenen künstlerischen Weg mit dem Orchester geht. Zudem hat es sich zur Aufgabe gemacht, die künstlerische Forschung seiner Mitglieder durch innovative Konzertformate aktiv auf der Bühne umzusetzen – sowohl in großen Konzertsälen als auch in intimerem Rahmen mit Kammermusik.

Meins, Meins, Deins: Kindertheater im Kulturbahnhof

Leidenschaftliches Theater für die Kleinen gibt es am Mittwoch, 20. September, um 15 Uhr im Kulturbahnhof zu erleben. Es geht um Raya, die die Welt nicht mehr versteht. In ihrer alten Heimat war ihr Papa hochangesehen, ein meisterhafter Baumeister, der Häuser hoch wie Wolken und Paläste prachtvoll wie die Sonne baute. Doch nach ihrem Umzug ist alles anders. Im Königreich von Prinz Törtchen scheinen die Fähigkeiten ihres Vaters nicht mehr gefragt zu sein. Jedenfalls darf er nichts mehr bauen. Und dann wird er auch noch krank. Raya ist ratlos – aber als ihr Magen ganz besonders doll knurrt, macht sie sich schnurstracks auf den Weg in den Palast zu Prinz Törtchen. Ob er ihr wirklich weiterhelfen kann, wird in dieser bunten Theatergeschichte über viele kleine Törtchen, Einsam- und Gemeinsamkeiten, viel Empathie und stinkige Prinzensocken mit viel Musik spannend und witzig erzählt.

Das Achja! Theater hat ein ebenso spannendes wie witziges Musiktheaterstück für Kleine und Große ab vier Jahren geschaffen. Die Schauspieler überzeugen mit Leidenschaft und Spielfreude, die Musik hat Ohrwurmcharakter und ganz nebenbei wird ohne erhobenen Zeigefinger noch eine wichtige Botschaft übermittelt.

Jazzrock mit dem Altfrid Sicking Septett 

Das Jazzforum des Kulturbüros eröffnet seine Saison am Freitag, 22. September um 19:30 Uhr im Kurhaus mit einem alten Bekannten der Szene, der bislang eher selten im Zentrum des Geschehens stand: Altfrid Sicking. 1960 geboren in Essen, aufgewachsen im münsterländischen Ahaus, erwies sich der junge Altfrid schnell als instrumentales Multitalent. Zunächst lernte er Blockflöte und Klarinette, später Klavier. In seiner Teenie-Zeit spielte er E-Bass und Keyboards in diversen Rock- und Jazzrockbands, bevor er sich 1978 dem Schlagzeug zuwandte. Was er von 1979 bis 1985 an der Musikhochschule Dortmund auch als Studienfach wählte und erfolgreich abschloss. Und gleich im Anschluss einen Lehrauftrag für Schlagzeug und Perkussion am Musikpädagogischen Institut der Universität Münster erhielt. Dabei vertiefte er seine Instrumentalkenntnisse bei Workshops mit Größen wie Stefan Bauer, David Friedman, Gary Burton, Keiko Abe und Dave Samuels.

Seit 2005 ist er festes Mitglied der Götz Alsmann Band und hat sich längst das Vibrafon bzw. die Marimba zu seinem Lieblingsinstrument erkoren. Gemeinsam mit Sebastian Altekamp (Klavier), Ingo Senst (Bass), Christian Schoenfeldt (Schlagzeug), Christian Kappe (Trompete, Flügelhorn), Martin Classen (Tenorsaxofon) und Markus Passlick (Perkussion) verpasst Sicking dem klassischen Ambiente zwischen Swing und Neo-Cool ein stilsicheres Update: Balladeskes, Up-Tempo-Nummern mit Bop-Appeal und bewegungsfördernde Latin-Infusionen. Ein rundes, lebendiges Album mit Vintage-Charme, das man live gehört haben muss.

Karten für alle Veranstaltungen gibt es beim Kulturbüro der Stadt Hamm, den bekannten Vorverkaufsstellen und online unter www.kultur.hamm.de

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