Lichtenau-Dalheim – Wie sich ein kleines Buch nach mittelalterlichem Vorbild binden lässt, das ist am 15. Oktober 2022 im LWL Museum für Klosterkultur zu erlernen. Von 10:00 bis 14:00 Uhr bekommen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einblick in die unterschiedlichen Buchformen und ihre Herstellung in der Antike und im Mittelalter. Nach dem sehr gut besuchten Klostermarkt auf dem Gelände des Museums im August eine Veranstaltung eher im kleinen Kreis.
Unter der Leitung von Buchbindemeisterin Margarethe Frye fertigen sie dann ein eigenes “mittelalterliches Taschenbuch” an. Die selbstgebundenen Bücher werden im Anschluss kreativ gestaltet und können als persönliches Notizheft, Reisetagebuch oder Skizzenblock verwendet werden, so die Mitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).Die Kursgebühr beträgt 30 Euro inklusive Material, Museumseintritt und -führung. Anmeldeschluss ist der 30. September. Weitere Informationen und Anmeldung auf der Website vom LWL-Klostermuseum.
Buchbindemeisterin leitet an
Bevor es ans historische Buchbinden geht, steht eine Führung durch die Sonderausstellung “Latein. Tot oder lebendig!?” im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur an. Sie zeigt über 200 Exponate, darunter Alltagsgegenstände aus der Antike, wertvolle mittelalterliche Handschriften sowie Objekte aus der aktuellen Populärkultur. Auf insgesamt 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche führt die Schau durch 2100 Jahre Sprachgeschichte. Besucherinnen und Besucher treffen auf alte Römer, progressive Prophetinnen, revolutionäre Entdecker, wegweisende Dichterinnen, widerspenstige Gallier und leidenschaftliche “Latin Lovers”.
Führung durch Sonderausstellung “Latein. Tot oder lebendig!?”
Zu sehen ist auch ein Briefwechsel in Latein aus “jüngerer Zeit”: zwischen dem Altphilologe Wilfried Stroh (*1939) und dem bayerischen Politiker Franz Josef Strauß (1915-1988). Neben dem Inhalt des Briefes, in dem Stroh den Lateinliebhaber und bayerischen Ministerpräsidenten Strauß um Unterstützung für die Lateinfestspiele in Augsburg bittet, ist auch die Form Zeuge ihrer Begeisterung für die Sprache – der Austausch geschieht ausschließlich auf Latein. Franz Josef Strauß, den Stroh als “geborenen Lateiner” bezeichnete, unterstützte die Spiele 1985 finanziell mit der Begründung, dass der Humanismus ohne Geld darniederliegen würde. Die Sonderausstellung “Latein. Tot oder lebendig!?” in Lichtenau-Dalheim ist noch bis zum 8. Januar 2023 zu sehen. Ausführliche Information zu Ausstellung, Öffnungszeiten und Eintritsspreisen gibt es auf der Internetpräsenz des Landesmuseums.
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