Terry Riley: Live im Schauspielhaus Bochum

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Bochum – Am Schauspielhaus Bochum hat der Vorverkauf für ein Konzert des US-amerikanischen Komponisten Terry Riley begonnen. Der 83-Jährige gibt am Donnerstag, 18. April, um 20 Uhr im Großen Haus eines seiner seltenen Konzerte. Damit erweist das Bochumer Hochkultur-Schlachtschiff seinen Anfängen im Bereich der leichten Muse Reverenz.

Terry Riley

Riley am Flügel – Foto: Bob Hawkins/Pressefoto

Das von Clemens Erlemann, dem Entwickler des Bochumer Stadtviertels Ehrenfeld, nach den Plänen des Architekten Paul Engler 1907–1908 erbaute Varietétheater “Orpheum” war bei seiner Eröffnung im Oktober 1908 die größte Bühne des Ruhrgebiets. Es erhielt schon bald den neuen Namen „Apollo-Theater“, litt aber wegen mangelnder Auslastung anhaltend unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Es zeigte sich, dass das von Erlemann aus nicht bekannten Gründen favorisierte Konzept eines Varietétheaters mit unterhaltsam-volkstümlichen Stücken am Publikumsgeschmack vorbeilief, wobei die mangelnde Resonanz in der Bevölkerung auch auf die miserable Akustik des Gebäudes und die schlechte Sicht auf die Bühne zurückzuführen war. Da schon nach kurzer Zeit eine zunehmende Anzahl der 2.000 Plätze freiblieb, musste Erlemann das Theater 1909 schließen und begann im Juni 1912 auf eigene Kosten mit den Arbeiten zum Umbau in eine Theaterbühne. Erlemanns finanzielle Basis erwies sich jedoch als unzureichend, sodass er wenig später Konkurs anmelden musste.

Terry Riley gilt neben Steve Reich als einer der wichtigsten Komponisten des sogenannten Minimalismus der 60er Jahre. Mit Stücken wie In C holte er die Wiederholung aus ihrem Hintergrunddasein als Rhythmus und erklärte sie zum zentralen Prinzip seiner Musik. Sein Wirken bleibt bis heute spürbar, sowohl für die klassische Musik als auch für den Pop.

Terry Riley

Gute Musik macht gute Laune – Riley ist der Beweis – Foto: Ray Tarantino/Pressefoto

Im Vorfeld des Konzertes wird um 18 Uhr im Oval Office des Bochumer Schauspielhauses Terry Rileys Installation Time Lag Accumulator III eröffnet. Das Werk beruht auf einem System, das über Bandmaschinen Echo- und Verzögerungseffekte erzeugt. In dem labyrinthischen Raumsystem aus Spiegeltüren partizipieren die Besucher*innen direkt, indem sie Sounds erzeugen, die dann als Komposition aus übereinander geschichteten Loops zusammenfinden.

Oval Office, 18.04., 18 Uhr Terry Riley, Time Lag Accumulator III, Eröffnung Eintritt frei

Schauspielhaus, 18.04., 20 Uhr Terry Riley, Live in Concert 25,00 Euro / ermäßigt 15,00 Euro

www.schauspielhausbochum.de

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