Waldbaden – das Kiepenkerl-Blog

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Beim Waldbaden geht es ums Eintauchen in die Waldluft und in die Natur. Dabei ist es nicht erforderlich, sich beim Aufenthalt im Wald körperlich anzustrengen oder ambitioniert zu wandern. Bereits ein gemütlicher Spaziergang im Wald wird in Japan als „Shirin Yoko“ bezeichnet undgehört zur Gesundheitsvorsorge. Die Wirkungen der Wald-Medizin werden seit Jahren an der „Nippon Medical School“ in Tokio erforscht und gelehrt.

Jeder kennt das wohlige Gefühl, wenn er einen Wald betritt und sich einige Zeit dort aufhält. Das Grün in allen Schattierungen tut dem Auge gut. Die Bäume halten die Sonnenstrahlen ab und verdunsten Wasser. Das führt zu kühlen Temperaturen und erhöhter Luftfeuchtigkeit. Schließlich verdunstet ein großer Baum an einem warmen Tag 200 Liter Wasser und produziert viel Sauerstoff und ätherische Öle.

Waldbaden

Foto: Pixabay

Es ist nicht allein die Magie oder die Kraft der Bäume. Für eine Verbesserung des Wohlbefindens sogen vor allem der von Umweltgiften unbelastete Sauerstoff und die ätherischen Öle, über die die Bäume miteinander kommunizieren. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass diese Stoffe die menschlichen Immunzellen aktivieren und vermehren.

  1. Waldbaden ist in Japan zu einer anerkannten Stress-Management-Methode avanciert undwird vom staatlichen Gesundheitswesen gefördert. Wer entspannen möchte, geht waldbaden.
  2. Einfach mal runterkommen, abschalten und sich mit allen Sinnen der Natur hingeben.
  3. Man nimmt Geräusche, Gerüche und die Waldatmosphäre ganz bewusst wahr.
  4. Wichtig ist, achtsam, ruhig und mit Ehrfurcht durch den Wald zu gehen.

Bäume kommunizieren über chemische Substanzen – wie alle Pflanzen und Insekten. Dabei handelt es sich um winzige Moleküle. Das sind chemische Substanzen, die aus Atomen bestehen. Die Moleküle lassen sich mit der menschlichen Sprache vergleichen, denn wie unsere Wörter übertragen sie bestimmte Informationen in der Welt der Pflanzen.

Die meisten dieser chemischen Verbindungen gehören zu der Stoffgruppe der Terpene. Das ist eine sehr große Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen mit fast 40.000 wissenschaftlich nachgewiesenen Arten. Terpene sind beispielsweise in ätherischen Pflanzenölen enthalten und werden als Duftstoffe von den Pflanzen abgesondert.

Beim Aufenthalt im Wald trifft das menschliche Immunsystem auf die Kommunikationssignale der Bäume, Sträucher, Büsche, Ranken und Kräuter. Die mit Terpenen angereicherte Waldluft wird eingeatmet. Das hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit.

Wissenschaftlich bewiesen sind folgende Wirkungen:

  1. Stärkung des Immunsystems
  2. Senkung des Blutdrucks
  3. Verminderung von Stress
  4. Verbesserte Stimmung
  5. Verbesserte Konzentrationsfähigkeit
  6. Beschleunigte Genesung nach Krankheiten
  7. Zusätzliche Energieaufnahme
  8. Besserer Schlaf
  9. Burnout-Prävention und -Überwindung

Inzwischen hat auch die Wellness-Industrie im In- und Ausland das holzige Vergnügen als neues Geschäftsfeld entdeckt – auch die Tourismusstrategen des Sauerlands baden jetzt im Wald. Es werden mehrtägige Hotelaufenthalte in waldreichen Gebieten mit Ausflügen unter der Leitung eines „Wald-Coachs“ angeboten.

Auch Fachbücher stehen Interessierten zur Verfügung. Dazu zählt der Bestseller von Förster Peter Wohllebe mit dem Titel: „Das geheime Leben der Bäume“.

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