Auf Burg Altena kochen wie im Mittelalter

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Altena – Es sind noch wenige Restplätze beim Kochkurs Mittelalter auf der Burg Altena frei. Die kulinarische Zeitreise in vergangene Jahrhunderte startet am Samstag, 6. Mai. Ein Holzfeuer, einfache Zutaten und einige Kräuter, auch so lassen sich schmackhafte Gerichte zubereiten.

Auf der Burg Altena

Mittelalter-Kochkurs auf Burg Altena – Foto Märkischer Kreis

In der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr bereiten die Teilnehmer unter der Leitung von Roger Kämper mehrere Gerichte zu, die hinterher gemeinsam in gemütlicher Runde verkostet werden. Ziel der Veranstaltung ist es, zu zeigen, dass die mittelalterliche Küche auch in heutigen Zeiten noch aktuell ist und sich diese Gerichte auch einfach zu Hause nachkochen lassen. Im Vordergrund steht jedoch neben dem Spaß am Kochen die Erfahrung, wie aufwändig die Zubereitung einer Mahlzeit in früheren Zeiten war.

Um 1108 sollen die Brüder Adolf und Everhard von Berg für ihre treuen Dienste von Kaiser Heinrich V. ein Stück Land im märkischen Sauerland erhalten haben. Auf dem Berg Wulfseck bauten sie eine Burg, die sie anfangs Wulfeshagen, später Altena nannten. Dies ist eine von mindestens drei Legenden zur Gründung der Grafschaft Altena beziehungsweise zur Entstehung der Burg. Es wird vermutet, dass die mittelalterliche Burg erbaut wurde, um das wichtige Eisengewerbe in der Region zu schützen und zu nutzen.

Anlässlich des bevorstehenden 300-jährigen Jubiläum der Zugehörigkeit der Grafschaft Mark zu Brandenburg-Preußen entwickelte der Landrat des Kreises Altena Fritz Thomée die Idee, die Burg wieder aufbauen zu lassen. Die Bedeutung seines Vorhabens beschreibt er wie folgt: „Es sollte ein Sammelpunkt der Markaner, der heute fehlte, geschaffen werden zu ernstem Tun und heiterer Festfreude. Die Burg soll Heimatliebe wecken und fördern.“ Nach zahlreichen Besprechungen mit diversen Vertretern der märkischen Städte und Gemeinden war der Wiederaufbau schließlich beschlossen. Der Architekturprofessor Georg Frenzen wurde mit der Planung betraut und der Märkische Burgverein wurde unter anderem zur Sammlung von Spendengeldern gegründet. 1907 wird mit dem Wiederaufbau begonnen, über dessen Art und Weise eine öffentliche Kontroverse ausbricht. Die führenden Kräfte der Gegenpartei in dieser Debatte waren der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus und der Historiker Hermann Ehrenberg. Sie sahen die historische Authentizität der Burg durch Frenzens Pläne, die eine Überformung der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Architektur vorsahen, bedroht und plädierten lediglich für eine Erhaltung der Ruine im Sinne der modernen Denkmalpflege. Am 29. August 1907 wurden dem Deutschen Kaiser Wilhelm II. die Pläne zur Wiederherstellung der Burg während einer Audienz in Münster vorgestellt. Der Kaiser äußerte seine Anerkennung für das Vorhaben und bezeichnete es als eine „künstlerisch patriotische Großtat“. Somit wurde die Debatte zu Gunsten Thomées und Frenzens entschieden und der pseudo-mittelalterliche Wiederaufbau der Burg wurde 1914 größtenteils abgeschlossen.

Die Teilnahmegebühr für den Kochkurs auf der Burg beträgt zehn Euro, dazu kommen die tagesaktuellen Kosten für die Lebensmittel, die unter zehn Euro liegen. Der Kurs richtet sich an Erwachsene und interessierte Jugendliche. Es wird um zeitnahe Anmeldung unter Tel. 02352/966-7034 oder museen@maerkischer-kreis.de gebeten.

PS: Einen Artikel zur spektakulären Beleuchtungsaktion mit Burg Altena 2021 finden Sie hier.

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