Die Digitalisierung und die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien machen es möglich: Arbeiten muss heutzutage nicht nur im Büro stattfinden. Junge Leute kreieren neue Arbeitsformen und betätigen sich als Blogger oder als digitale Nomaden. Mobil, global und virtuell – sieht so die Arbeit der Zukunft aus?

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Jugend stellt neue Ansprüche an die Arbeit

Berufsanfängern geht es längst nicht mehr nur um Lohn und Brot. Arbeit wird als ein Teil der Selbstverwirklichung betrachtet. Der Sinn der Tätigkeit ist dabei wichtiger als das Geld am Ende des Monats. Zeit für sich selbst, Hobbys, Freunde oder Familie wollen sie nicht nur nach 18 Uhr oder am Wochenende haben. Selbstbestimmung und Flexibilität lassen sich oftmals jedoch nur schwer mit einer Vollzeitstelle vereinbaren. Zunehmend gibt es junge Arbeitnehmer die nicht mehr nur über die Belastungen der Arbeitswelt klagen, sondern Konsequenzen ziehen. Sie kündigen ihren Job und machen sich selbstständig – nicht etwa mit einer eigenen Firma oder einem Start-Up, sondern als Blogger oder Digitaler Nomade. Kann man davon leben? Es kommt drauf an.

Der Blog als Geldquelle?

Der Einstieg in das digitale Arbeiten ist schnell erledigt. Technische Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Über Anbieter wie 1&1 kann man recht schnell einen Blog erstellen. Als selbstständiger Blogger muss man dann nur noch einen Gewerbeschein anmelden und sich um eine Krankenversicherung kümmern. Dann kann es theoretisch losgehen. Doch das Geld sprudelt nicht automatisch, nur weil man jede Woche ein paar Artikel auf seinen Blog hochlädt.

Ein Blog will richtig vermarktet werden. Businessplan und Marketingstrategien gehören für erfolgreiche Blogger genauso dazu wie das Schreiben von Artikeln. Im Idealfall geht der Plan auf, wie bei Patrick Hundt von 101Places oder Felicia Hargarten von travelicia. Beide reisen als Digitale Nomaden durch die Welt und verdienen durch ihren Blog und andere digitale Projekte ihr Geld. Sie können mittlerweile von ihren Einkünften leben. Ohne Fleiß und Disziplin funktioniert es aber auch bei ihnen nicht.

Das Ziel, von der selbständigen digitalen Arbeit leben zu können, bleibt für die meisten Blogger ein Traum.

 Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Laut Angaben von Statista erzielen 63,5 Prozent der Blogger einen monatlichen Verdienst zwischen 0 und 300 Euro. 12,6 Prozent schaffen zwischen 300 und 500 Euro, 10,9 Prozent zwischen 500 und 1.000 Euro. Die digitalen Einkünfte sind für die meisten Blogger also eher netter Nebenverdienst als solides Einkommen. Minimalisten kommen damit über die Runden – aber eher in Bangkok als in Berlin. Eine Familie gründen oder für das Alter vorsorgen? Allein mit Bloggen wird das schwierig. Selbstständig online Geld zu verdienen hat zwar Zukunft, doch für die Masse der Arbeitnehmer ist es keine Alternative.