Mit „Tartuffli” alte Kartoffelsorten entdecken

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Buchcover von "Tartuffli – Alte Kartoffelsorten neu entdeckt"Westfalen – Die westfälische Küche ist ohne die vielen Kartoffelsorten undenkbar. Ob Bratkartoffel, Kartoffelbrei, Reibekuchen, Salzkartoffel oder als wichtigste Zutat im Pickert. Für ihre Kartoffelliebe lehnen sich die Deutschen durchaus weit aus dem Fenster: Als Mitte des ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend die Kartoffelsorte „Linda“ von der Liste des Bundessortenamtes gestrichen werden sollte und damit zu verschwinden drohte, stiegen die Freunde der „tollen Knolle“ auf die Palme. Der Protest mündete in dem Erfolg, dass die festkochende „Linda“ nun als freie Sorte von jedem Betrieb lizensfrei vermehrt und gehandelt werden darf.

In Westfalen hat die Kartoffel eine kompetente und anerkannte Fürsprecherin: Heidi Lorey aus Steinhagen setzt sich seit Jahren insbesondere für die Erhaltung und Wiederentdeckung alter Kartoffelsorten ein. Die promovierte Pflanzenzüchterin studierte Gartenbau in Hannover und gilt weithin als Expertin, wenn es um die geliebten Erdäpfel geht. Auf einem eigenen Feld „auf den Ströhen“ baut sie in Steinhagen selber Kartoffeln an und gibt dort gefährdeten, seltenen Sorten eine Heimat. Viele dieser Altsorten sind noch mit Erinnerungen behaftet: „Ackersegen, das war der erste richtige Sattmacher nach dem Krieg und sonntags kam bei Oma immer Flava auf den Tisch!“, resümiert die Steinhagenerin. Eine Lieblingssorte hat sie indessen nicht: „Es ist die Vielfalt, die mich fasziniert und die ich erhalten will.“ Moderne Gastronomiekonzepte bieten kreative Gerichte mit unterschiedlichen Kartoffelsorten an.

Ihr opulentes Wissen hat Heidi Lorey in einem kleinen, aber liebenswerten und mit Informationen vollgepackten Buch veröffentlicht. In „Tartuffli – Alte Kartoffelsorten neu entdeckt“ erfahren Erdapfelfreunde Interessantes über die Geschichte der Kartoffel, über die Eigenschaften der Sorten und es gibt Tipps zum Anbau im Garten. Selbstverständlich fehlen auch Rezepte nicht.

Warum der Titel „Tartuffli“? Die Spanier hielten die Kartoffel anfangs für Trüffeln und nannten sie deshalb „tartuffuli“. Daraus wurde „tartuffel“, „tuffeln“ und „Kartoffeln“. Daher also der Name des Buches …

Heidi Loreys Ratgeber „Tartuffli – Alte Kartoffelsorten neu entdeckt“ ist zu einem Preis von 12,95 Euro im Westfalium-shop erhältlich.

 

 

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