Was Westfalen essen – ein kulinarischer Streifzug

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Lüdinghausen – Westfalen essen gerne deftig – oder? Einen kulinarischen Streifzug durch Westfalen, durch das Land, in dem Schinken, Bier und Korn zu Hause sind, bietet der Kreis Coesfeld im Rahmen der großen Westfalen-Ausstellung, die derzeit auf Burg Vischering zu sehen ist. Dr. Peter Kracht, stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift “Westfalium”, Chefredakteur des “Jahrbuchs Westfalen” und Kreisheimatpfleger des Kreises Unna, wird unter dem Titel „Westfalen wie es leibt und schmeckt….“ am kommenden Donnerstag (19. Januar 2017) um 19:00 Uhr sprechen. Und neben seinen launigen Schilderungen dessen, was Westfalen essen, werden auch einige kleine Kostproben gereicht.

Westfalen Essen

Dr. Peter Kracht, stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift “Westfalium” macht einen kulinarischen Streifzug durch Westfalen

Winterberger Knochenwurst gefällig? Was sich eher unappetitlich anhört, überrascht so manchen Feinschmecker auf dem „Dach Westfalens“ durchaus positiv. Die Winterberger Knochenwurst zählt zu den unbekannteren westfälischen Spezialitäten – ganz im Gegensatz zu Pfefferpotthast, Panhas, Lippischem Pickert oder Münsterländer Töttchen. Bei “Himmel und Erde” melden auch die Rheinländer Ansprüche an, die ersten gewesen zu sein, die Kartoffeln, Äpfel und Blutwurst mehr oder weniger kunstvoll komponiert auf den Tisch brachten. Und wie steht´s mit der Currywurst? Eine westfälische Erfindung oder nur eine Kopie? Zu den besonderen Errungenschaften der westfälischen Kulinarik gehören aber auf jeden Fall Potthucke und selbstredend auch Möpkenbrot…

Was wären die Westfalen ohne Sauerkraut – und was ohne Pumpernickel? Gegen alle literarischen Widerstände weitgereister Besucher aus aller Herren Länder haben die Westfalen über Jahrhunderte an dieser dunklen Spezialität festgehalten. Schließlich essen ja auch Jesus und seine Jünger beim berühmten “Westfälischen Abendmahl” in der Wiesenkirche in Soest Pumpernickel, Schinken – und trinken Bier dazu. Dass westfälisches Bier zu den besten Bieren auf der ganzen Welt gehört, ist seit dem Mittelalter bekannt. Und zu einem richtigen “Herren-Gedeck” gehört(e) natürlich auch ein Korn, besser noch: ein Doppelkorn! Es darf aber auch gern ein Apfelbrand aus Bellersen oder ein Whisky aus Rüthen sein. In Lippe erinnert man sich kulinarisch sogar an die frühe Geschichte unserer Region – und hat den römischen Feldherrn Varus und seine Legionen gleich kulinarisch “westfälisiert”!

All diese lokalen und regionalen Spezialitäten (wie etwa auch das „Bullenauge“ auf der Allerheiligenkirmes in Soest) gehören zu Westfalens Ess- und Trinkkultur, ja sie machen recht eigentlich erst und überhaupt die westfälische Küche aus – und darum geht es in dem Vortrag von Dr. Peter Kracht. Der Eintrittspreis beträgt 3,00 Euro.

Übrigens: Die Fleischerei Hinkelmann aus Münster-Wolbeck bietet die ragoutähnliche Speise tafelfertig in der 400-Gramm-Dose an. Hergestellt werden „Kalli’s Töttchen“ aus Kalbsfleisch, Rindfleisch, Schweineherz, Kalbsbrühe und Schweineschwarten, dazu wird kräftig gewürzt, unter anderem mit Zwiebeln, Senf, Essig und Sellerie. Von Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe empfohlen – und für 6,65 Euro pro Dose ganz bequem im Westfalium-shop zu bestellen.

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