Schauspielführung „Herbationes 1818“

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Schauspielführung erkundet bei den „Herbationes 1818“ intensiv das wunderschöne Außengelände der Burg Vischering. Besucher sind eingeladen mitzumachen.

Schauspielführung „Herbationes 1818“

Arzt und Botaniker Franziskus geht auf Exkursion durch das Außengelände der Burg Vischering – Foto Kreis Coesfeld / Andreas Lechtape

Es ist eine ganz besondere, historisch inspirierte Mischung aus unterhaltsamen Anekdoten, persönlichen Sichtweisen und wissenschaftlichen Fakten, die am kommenden Sonntag (24. September 2023) um 15:00 Uhr auf Burg Vischering in Lüdinghausen geboten wird – zum letzten Mal in diesem Jahr findet die Schauspielführung statt.

Unter dem Titel „Herbationes 1818“ erkundet eine Schauspielführung das Außengelände des Kulturortes des Kreises Coesfeld – mit dem Arzt und Botaniker Franziskus, den erneut der Schauspieler Thomas Gwiasda aus Münster verkörpert.

Historisches Vorbild für diese Figur ist der Wissenschaftler Franz Wernekinck (1764-1839); Teilnehmende der Schauspielführung werden als Studiosi des Botanikers und Arztes auf eine floristische Exkursion an seinem Geburtsort Burg Virschering mitgenommen. Dabei geht es nicht nur um die heimische Flora: Auch über die politisch turbulenten Zeiten, die damals neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen im Münsterland, aber auch über den Tratsch des Landadels im 19. Jahrhundert plaudert der Akademiker voller Enthusiasmus – und ist mit großem Tatendrang unterwegs.

Die offene, einstündige Schauspielführung kostet 10 Euro pro Person, wobei der Eintritt in die Sonderausstellung inklusive ist.

Die Schauspielführung ist auch für private Gruppen buchbar; Treffpunkt ist der alte Mühlenstein neben der Burgkapelle.

Buchung und Anmeldung sind unter Telefon 02591/7990-0 oder per E-Mail an kultur@kreis-coesfeld.de möglich. Weitere Informationen finden sich unter: www.burg-vischering.de

Burg Vischering gilt als Ideal einer münsterländischen Wasserburg. Mit ihrer runden Hauptburg inmitten des Hausteichs bietet sie ein Baudenkmal von malerischer Geschlossenheit, das als Ausflugsziel und Fotomotiv weithin bekannt ist.

Der Name Vischering kam erst im 14. Jahrhundert auf. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg fällt hingegen schon in das Jahr 1271. Der Bischof von Münster, Gerhard von der Mark, vertraute sie damals dem Ritter Albert von Wulfheim an, der sie mit einer kleinen Mannschaft gegen Angriffe verteidigen und für den bischöflichen Zugriff offen halten sollte. Die Maßnahmen richteten sich gegen die in den benachbarten Burgen Lüdinghausen und Wolfsberg sitzenden Brüder Hermann und Bernhard von Lüdinghausen. Sie waren Lehnsleute der in der Gegend stark begüterten Reichsabtei Werden, strebten aber vor allem selbst nach Herrschaft.

Der Bischof von Münster sah im Bau des Wolfsbergs eine Untergrabung seiner landesherrlichen Rechte, die ihn zum Handeln zwang. Er ließ den Ort Lüdinghausen erobern und die Burg Wolfsberg zerstören. Um seine Widersacher in Schach zu halten, übergab er Albert von Wulfheim die später Vischering genannte Feste. Die Belehnungsurkunde von 1271 ist im Museum Burg Vischering als Faksimile ausgestellt.

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