Musik Feuerwerk Münster Prinzipalmarkt

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Musik-Feuerwerk in Münster: Der Abend war mit großer Spannung erwartet worden: “Carmina Burana” von Carl Orff – das große Oratorium wurde Pfingstsonntag auf dem Prinzipalmarkt aufgeführt. Mit dabei: rund 600 Sängerinnen und Sängern, die erst am Morgen im Theater Münster bei einer großartigen Chorprobe zusammengeschweißt wurden. Das Gemeinschaftserlebnis war überwältigend wie sich mehrere Tausend von musikbegeisterten Besuchern am Abend überzeugen konnten.

Musik Feuerwerk

“Carmina Burana” unter freiem Himmel – eine Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung – Foto Peter Leßmann

Minutenlanger Applaus war eine würdige Belohnung für den Chor, die Solisten auf der Bühne und das große Orchester. Ein tolles Konzert unter freiem Himmel. Münster macht die Musik. Und sorgt für Gänsehaut.  Die Stadt hat sich als eine überaus musikbegeisterte Stadt präsentiert, sie hat gezeigt, dass sie eine eigene und eigenständige Musikhalle mitten in der Stadt verdient hätte.

Zum 100-jährigen Bestehen von Sinfonieorchester Münster, Westfälischer Schule für Musik und Musikhochschule finden in diesem Jahr unter dem Titel MünsterMusik mehr als 80 Veranstaltungen statt. Am Pfingstwochenende – vom 8. bis 10. Juni – kamen rund 10.000 Musikliebhaber auf dem Prinzipalmarkt zusammen, um gemeinsam beim Jubiläums-Open-Air den Klängen, Melodien, Rhythmen und Tönen zu frönen. Beim SCRATCH-Konzert, bei dem das Sinfonieorchester Münster mit Profi- und Laiensängern Carl Orffs „Carmina Burana“ zum Besten gab, füllte sich der Prinzipalmarkt mit mehr als 600 Sängern und geschätzt 2.000 Zuhörern.

Musik Feuerwerk

Gänsehaut-Feeling beim Musik-Feuerwerk auf dem Prinzipalmarkt: Mit 600 Sängerinnen und Sängern wurde das Oratorium “Carmina Burana” aufgeführt – Foto Peter Leßmann

Die Spannung war deutlich spürbar, als die Musiker von Symphonic + am Samstagmittag auf der Bühne Platz nahmen und begannen ihre Instrumente zu stimmen. Würde das Wetter mitspielen? Wie würden die Münsteraner und Besucher der Stadt das Musikfest auf dem Prinzipalmarkt annehmen? Pünktlich um 12:30 Uhr hob Generalmusikdirektor Golo Berg den Taktstock und die ersten Melodien der neuen Formation erklangen auf dem Prinzipalmarkt. Binnen weniger Minuten füllte sich dieser mit begeisterten Musikfans, was sich im Laufe des gesamten Konzertes des Kooperationsprojektes vom Sinfonieorchester Münster mit dem Blasorchester des Gymnasiums Paulinum, dem Blechbläserensemble BRASSISSIMO sowie weiteren Holzbläsern und Percussionisten der Westfälischen Schule für Musik nicht ändern sollte.

Als hätte sie auf den Startschuss in das Konzertwochenende gewartet, kam kurz darauf auch die Sonne über den Giebeln hervor. Den ganzen Nachmittag und Abend über blieb die Bühne ein Besuchermagnet – ob beim Auftritt der Big Band der Westfälischen Schule für Musik mit zwei Gesangssolisten und dem sechsköpfigen Frauenvokalensemble Serafina unter dem Motto „going vocal“ oder beim „Best of Pop“ der Musikhochschule, das gleich drei Konzerte von Singer-Songwriter über Hip Hop bis zu Electro bot und die Zuhörer zum Tanzen animierte.

Dass Musik auch außerhalb der drei jubilierenden Institutionen in Münster stattfindet und entsteht, ließen Hanna Meyerholz & Phil Wood zur Eröffnung des zweiten Tages hören. Das Publikum in den ersten Reihen machte es sich auf dem sonnengewärmten Kopfsteinpflaster des Prinzipalmarkts bequem, das für die kleinsten Musikliebhaber sogar zur Tanzfläche wurde. Entspannt lauschten die Zuhörer den akustischen Gitarrenklängen und tiefgehenden Texten und genossen die melancholische Atmosphäre, die das Konzert versprühte. Mit dem Titellied ihres Debütalbums verabschiedete sich das Singer-Songwriter-Duo und überließ dem „Powerpaket in Sachen Jazz“, der Jazz Force One der Musikhochschule, die Bühne. Mit klassischen und modernen Jazzkompositionen, schnellen Mambo-Rhythmen und Interpretationen populärer Künstler wie Radiohead, sorgte das Ensemble für bes(ch)wingte Stimmung im Publikum.

Nach einer dreistündigen Verschnaufpause, wartete am Abend der Höhepunkt des MünsterMusik-Spektakels auf: Das SCRATCH-Konzert des Sinfonieorchesters Münster. Bereits ab 20 Uhr gab es reges Treiben auf dem Prinzipalmarkt. Von der Lambertikirche bis zum Rathaus standen geschätzt 2.000 Musikliebhaber teils dicht gedrängt, um dem münsterschen Klangkörper und rund 600 Stimmen von Profi- und vor allem Laiensängern zu lauschen. Die so erprobten und erfahrenen Musiker des Sinfonieorchesters Münsters schienen fast ein wenig aufgeregt bei einem solch bunten Publikum.

Als die Kirchturmglocken 20:30 Uhr schlugen, betraten Musikgeneraldirektor Golo Berg, Direktorin der Westfälischen Schule für Musik Friedrun Vollmer und Prodekan der Musikhochschule Prof. Stefphan Froleyks die Bühne, um ein echtes Musik-Feuerwerk zu zünden. Das Oratorium “Carmina Burana” kam zur Aufführung.

Am Montag gaben die münsterschen Musikschulen den Ton an: Das Junge Streichorchester, Die Cellinis – fünf- bis zwölfjährige Cellisten –, das Blechbläserensemble der Musikschule Albachten e. V., die Musikschule Nienberge e. V., der MEGAchor mit rund 120 Sängern im Alter von zwölf bis über 80 Jahren und die Big Band sowie die beiden Pop-Gesangsgruppen der Westfälischen Schule für Musik, Peaches und Raspberries, bewiesen, dass es in Münster an musikalischen Talenten nicht mangelt. Für spannende, dramatische und emotionale Momente sorgte das Sinfonieorchester der Musikhochschule zum Abschluss des dreitägigen Pfingst-Events am Montagabend. Bekannte Blockbuster-Filmmusiken aus Star Wars, Der Pate, Forrest Gump, James Bond und Der König der Löwen – um nur einige zu nennen – bescherten dem Publikum filmreife Augenblicke. Mit viel Energie und Dynamik sorgte das rund 70-köpfige Orchester plus Rhythmusgruppe für einen gelungenen Abschluss des Jubiläums-Open-Airs – und mit Hans Zimmers Fluch der Karibik für einen perfekten musikalischen Ausklang.

www.muenstermusik.eu

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