Günter Netzer im Fussballmuseum Dortmund gewürdigt: Großer Bahnhof für Günter Netzer: Im Beisein von 300 geladenen Gästen aus Sport, Politik, Gesellschaft und Kultur hat das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund vor wenigen Tagen die neue Ausstellung “Netzer – die Siebziegerjahre” eröffnet.

Museumsdirektor Manuel Neukirchner (l.) und Günter Netzer bei der Eröffnung der Sonderausstellung “Netzer – die Siebzigerjahre” im Deutschen Fußballmuseum – Foto DFM/Stephan Schütze
Bei der Eröffnung würdigte DFB-Präsident Bernd Neuendorf die Mönchengladbacher Fußball-Ikone Günter Netzer, die auch bei Real Madrid und in der deutschen Nationalmannschaft sowie später als Manager beim Hamburger SV prägende Spuren hinterlassen hat, als „eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die über ihr herauragendes Spiel in Wembley 1972 oder die legendäre Selbsteinwechslung im DFB-Pokalfinale 1973 hinaus mit vielen Bildern in Verbindung steht, die nie aus den Köpfen der Menschen verschwinden werden“. Museumsdirektor Manuel Neukirchner kündigte die Sonderausstellung als „eine Hommage an eine außergewöhnliche Persönlichkeit in einer ebenso außergewöhnlichen Ära“ an. Netzer selbst zeigte sich von den Bildern seiner Karriere tief bewegt: „Die Ausstellung präsentiert Dinge von mir, die mich tief im Innern berühren“.
Durch das Programm der feierlichen Abendveranstaltung führte WDR 2-Moderator Sven Pistor und begrüßte dabei auch Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal und dessen Mönchengladbacher Amtskollegen Felix Heinrichs sowie aus dem Kreis der anwesenden Fußball-Prominenz einige langjährige Weggefährten Netzers wie Rainer Bonhof, Paul Breitner, Horst Hrubesch, Toni Schumacher und Klaus Fischer.
Günter Netzer: „Die Ausstellung präsentiert Dinge von mir, die mich tief im Innern berühren. Dies alles in 25 Minuten zu sehen, wie mein Leben verlaufen ist, welche Stationen das waren, in dieser Komprimiertheit habe ich das nie erlebt und auch nicht erwartet. Das ist eine Ehre für mich, was ich hier erlebe.”
Bernd Neuendorf, DFB-Präsident: „Günter Netzer war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die über ihr herauragendes Spiel in Wembley 1972 oder die legendäre Selbsteinwechslung im DFB-Pokalfinale 1973 hinaus mit vielen Bildern in Verbindung steht, die nie aus den Köpfen der Menschen verschwinden werden. Für mich persönlich war er eine Figur, mit der man sich als Heranwachsender in den Siebzigerjahren identifizieren konnte. Natürlich über seine Art, Fußball zu spielen mit seinen genialen Pässen und dem zeremonienhaften Zurechtlegen des Balles, aber vor allem über das, was man in ihn hineinprojizieren konnte. Dieses Aufbegehren, diese Andersartigkeit haben imponiert. Der Fußball braucht solche Typen, die über ihr besonderes Auftreten die Kinder in die Vereine ziehen.”
Mit der Blockbuster-Ausstellung “Netzer – die Siebzigerjahre” würdigt das Deutsche Fußballmuseum in Kooperation mit Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach Fußballikone Günter Netzer und das goldene Fußballzeitalter der Siebzigerjahre. In der immersiven Medieninstallation erleben die Besucherinnen und Besucher den ersten Popstar des deutschen Fußballs ganz unmittelbar und im Spannungsfeld von Selbst- und Fremdwahrnehmung.
Die 1.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche verwandelt sich in einen wirkmächtigen Bildraum von Mehrfachprojektionen und verbindet Netzers Fußballwelt großflächig mit Film und Fotografie. Geräusche, Klänge und Töne nehmen den Sound der Siebzigerjahre in sich auf. Herausragende Exponate aus Netzers Karriere integrieren sich in die Schau, die sich an der Schnittstelle zwischen Film und Performance bewegt. Es entsteht ein raumgreifendes Gesamterlebnis, das Günter Netzer und sein Zeitalter aus ungewöhnlicher Perspektive zeigt.
Ergänzend, aber separiert zu der Großraumproduktion ist die Fotografie-Ausstellung Netzer by Tomikoshi zu sehen. Präsentiert werden größtenteils unveröffentlichte Arbeiten des japanischen Meisterfotografen Masahide Tomikoshi aus Netzers Zeit bei Borussia Mönchengladbach, Real Madrid und in der Nationalmannschaft.
Netzer – die Die Siebzigerjahre. Der erste Popstar des deutschen Fußballs
Tickets: 12,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro, Kombiticket Sonder- und Dauerausstellung 24,00 Euro, ermäßigt 19,00 Euro;
Ermäßigungen für Familien
Begleitbuch zur Ausstellung
Manuel Neukirchner: Netzer. Die Siebzigerjahre. Verlag Die Werkstatt, Bielefeld, 1. Auflage 2025. 272 Seiten. Mit einer biografischen und historischen Rückschau auf Günter Netzer und die Siebzigerjahre sowie mit einem großen Zeitzeugeninterview mit Günter Netzer in vier Kapiteln. Zahlreiche, unveröffentlichte Fotografien, 39,90€, ISBN 978-3-7307-0744-9
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