Der Franz-Darpe-Preis 2024 wurde bei einer feierlichen Preisverleihung auf Burg Vischering für herausragende regionalgeschichtliche Arbeiten verliehen.
In der stimmungsvollen Kulisse der Burg Vischering wurden in der vergangenen Woche (28.11.2024) die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Franz-Darpe-Preises ausgezeichnet. Der renommierte Franz-Darpe-Preis ehrt herausragende Arbeiten zur Geschichte des Kreises Coesfeld und seiner Umgebung. Er wurde nun zum dritten Mal verliehen. Erstmals in drei Kategorien: Schülerinnen und Schüler, Freizeit- und Heimatforschende sowie Forschende mit geisteswissenschaftlichem Studium.
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hervor: „Sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, hilft uns, die Gegenwart besser zu verstehen und gemeinsam eine bewusstere Zukunft zu gestalten.“ Er dankte allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sie die Regionalgeschichte im Kreis Coesfeld um einige Facetten bereichert hätten.
Ein wesentlicher Förderer für den Franz-Darpe-Preis ist die Sparkasse Westmünsterland. Deren Vorstandsvorsitzender Heinrich-Georg Krumme betonte die enge Verbindung des Instituts mit der Region: „Es ist uns ein großes Anliegen, Projekte wie den Franz-Darpe-Preis zu unterstützen. Sie fördern das kulturelle Gedächtnis unserer Heimat.“
Kreisheimatpfleger Christian Wermert lobte die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten und hob hervor, wie wertvoll der Beitrag von Heimatforscherinnen und Heimatforschern ist: „Die Ergebnisse zeigen nicht nur die Leidenschaft der Forschenden, sondern liefern wertvolle Erkenntnisse, die unser Verständnis für regionale Zusammenhänge bereichern.“
Die Preisträger für den Franz-Darpe-Preis 2024
In der Kategorie Schülerinnen und Schüler wurden ausgezeichnet:
- Platz: Pia Botzenhardt und Lareen Sadik (Marienschule Münster) für ihre Arbeit „(Un)gewollte Nachbarn? Leben und Wohnen im und um das ‚DP-Lager‘ Nottuln V 5“.
- Platz: David Katti, Jan Krechting und Kenneth Thebing-Barrier (St. Pius-Gymnasium Coesfeld) mit „Der Fall des Franz Schmidt: Euthanasie und Zwangssterilisation im Kreis Coesfeld und Altkreis Lüdinghausen“.
- Platz: Karolin Jung (Heriburg-Gymnasium Coesfeld) mit ihrer Analyse „Aus welchen Gründen wurde Kaffee in Westfalen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Alltagsgetränke?“
Die Laudatio hielt Johannes Leushacke, Geschichtslehrer.
In der Kategorie Freizeit- und Heimatforschende gingen die Preise an:
- Platz: Heribert Schwarzenberg (Lüdinghausen) für die Arbeit „Müllverbrennungsanlage in Lüdinghausen-Tetekum? NEIN!“.
- Platz: Heinz Böwing (Nottuln) mit „Stevern. Geschichte(n) einer Bauerschaft der Gemeinde Nottuln, Kreis Coesfeld“.
- Platz: Andre Hegemann (Dülmen-Buldern) mit „Heimatfront – als der Krieg nach Hause kam. Kriegsende in Buldern 1945“.
Die Laudatio übernahm Dr. Stefan Sudmann, Stadtarchivar Dülmen.
In der Kategorie Forschende mit geisteswissenschaftlichem Studium wurden mit dem Franz-Darpe-Preis ausgezeichnet:
- Platz: Martin Breuer (Bochum) für „Dokumentation eines kurzen Prozesses. Das schwierige Leben des Wilhelm Paschert“.
- Platz: Michael Schubert (Münster) mit „‚Kommt nicht in Frage‘!? Die kommunale Neugliederung in Rosendahl“.
- Platz: Wolfgang Jung, Claudia Haßkamp, Christa Tasler und Tina Vennes (Initiative Stolpersteine, Coesfeld) für „Konkret, lokal, persönlich: Die Rekonstruktion von Lebensläufen als Beitrag für eine zeitgemäße Erinnerungskultur“.
Laudator war Prof. Dr. Bernd Walter, Historiker und ehemaliger Leiter des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte.
Im Anschluss an die Preisverleihung zeigte sich Landrat Dr. Schulze Pellengahr beeindruckt von der Themenvielfalt der ausgezeichneten Arbeiten und bedankte sich bei den Jurymitgliedern mit kulinarischen Präsentkörben für die Wahrnehmung der herausfordernden Jurorenaufgabe. Musikalisch begleitet wurde der stimmungsvolle Abend vom Musikschulkreis Lüdinghausen.
Der Franz-Darpe-Preis wurde vom Kreis Coesfeld und dem Kreisheimatverein ins Leben gerufen, um die Beschäftigung mit der Regionalgeschichte zu fördern. Der mit jeweils 1000 Euro dotierte Preis wird durch die Sparkasse Westmünsterland finanziert. Weitere Informationen und Ausschreibungsdetails für 2024 finden sich unter www.coe.de/geschichtswettbewerb2024.
Foto: Die Preisträgerinnen und Preisträger des Franz-Darpe-Preises 2024 (Foto: Kreis Coesfeld).
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