Hellweg Konkret III: Zur dritten Auflage der Konkreten Kunst am Hellweg präsentiert sich noch bis 16. März 2025 das Museum Schloss Cappenberg mit der Ausstellung “Über Farbe und Raum” mit Arbeiten von Frauke Dannert und Erika Hock.
Die zeitlich und inhaltlich korrespondierenden Ausstellungen im Museum Haus Opherdicke und im Museum Schloss Cappenberg bringen konkrete Werke der Künstler Josef Albers und Carlernst Kürten mit den beiden Künstlerinnen Frauke Dannert und Erika Hock in spannenden Beziehungen zueinander.
Die Ausstellung “Über Farbe und Raum” zeigt im Museum Schloss Cappenberg schwerpunktmäßig Werke der beiden zeitgenössischen Künstlerinnen Frauke Dannert und Erika Hock. Die Ausstellung im Museum Haus Opherdicke, die schwerpunktmäßig Werke von Albers und Kürten zeigt, wurde bereits am 8. September eröffnet und ist noch bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.
Raumgreifende Wandmalerei von Frauke Dannert
Frauke Dannert hat für den gemeinschaftlich entwickelten Saal eine raumgreifende Wandmalerei geschaffen, deren organische Formen sich aus ihren Collagen entwickelt haben. Dazu präsentiert sie gerahmte Papier-Collagen, bei denen sie aus den kopierten architektonischen Elementen florale Strukturen entstehen lässt.
Für die Räume im Museum Schloss Cappenberg haben die Künstlerinnen aus dem Bestand der Carlernst Kürten Stiftung plastische Werke ausgewählt und setzen diese in eine beeindruckende Lichtinstallation.
Scheinbare Sitzmöbel und Faden-Objekte von Erika Hock
Erika Hock inszeniert zu den historischen Skulpturen scheinbare Sitzmöbel und Faden-Objekte, die an der Wand hängend oder als Lampen-Plastik ein behagliches Interieur entstehen lassen. Sie wählt ein synthetisches Material zur Neudefinition des Raums. Mit ihren sogenannten „Hosting Structures“ erzeugt sie immersive Raum-im-Raum Objekte, die einen temporären und fluiden Raum für das gemeinsame Gespräch bieten.
Mit Drucken aus dem Mappenwerk Formulation: “Artikulation von Josef Albers” werden nicht nur theoretisch die Farbe erschlossen, sondern stellen auch eine räumliche Verknüpfung beider Museen her. Die plastische Dimension von Carlernst Kürten erweitern Erika Hock und Frauke Dannert auch farblich in den Raum, greifen die konkreten Kunstformen auf und transformieren diese in unsere Gegenwart.
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung Hellweg Konkret III – Über Farbe und Raum
Die Teilnahme am Rahmenprogramm im Museum ist im Eintritt inbegriffen. Ausnahmen sind ausgewiesen. Eine Anmeldung ist erforderlich unter: museum@kreis-unna.de
Mittwoch, 11. Dezember 2024, 17.30 Uhr
Titel: Dialog in der Ausstellung: Transformation
Beschreibung: Die künstlerischen Ansätze von Frauke Dannert und Erika Hock zeichnen sich durch eine installative Verknüpfung von Werken und dem jeweiligen Ausstellungsraum aus. Teils zueinander in Relation und in neue Kontexte gestellt, fordern die Objekte zur Reflektion und Hinterfragungen von räumlichen Eindrücken und allgemeinen Gegebenheiten auf. In der öffentlichen Führung mit Kurator Tibor Krauß werden diese Prozesse nachvollzogen.
Sonntag, 12. Januar, 12 bis 17 Uhr
Titel: Ungemein konkret – Eine Rundtour durch den Kreis Unna – Zwei Museen, vier Künstlerinnen
Beschreibung: Auf der in Unna am Busbahnhof startenden Tour werden Sie vom Gästeführer und Ortsheimatpfleger Peter Sauerland mit interessanten Infos über den Kreis Unna versorgt. Im Museum Schloss Cappenberg führen Sie dann Kurator Arne Reimann und Kuratorin Sally Müller durch die Ausstellung. Anschließend geht
es mit dem Bus zum Museum Haus Opherdicke. Dort gibt es neben einer weiteren 30-minütigen Führung, Kaffee und Kuchen im Spiegelsaal. Ende der Tour wird dann gegen 17 Uhr wieder am Busbahnhof in Unna sein. Kostenbeitrag: 18 € (inklusive Busfahrt, Eintritt, Führung, Kaffee und Kuchen), Anmeldung unter Tel. 0 23 03 27-50 41/70 41 (Besucherservice) oder museum@kreis-unna.de bis jeweils einen Tag
vor der Veranstaltung
Mittwoch, 22. Januar 2025, 17.30 Uhr
Titel: Führung in der Ausstellung: Josef Albers, der arrivierte Bauhauslehrer – bis heute eine internationale Instanz
Beschreibung: Josef Albers ging nach seinem Kunststudium ans Bauhaus nach Weimar und emigrierte nach der Machter greifung der Nationalsozialisten 1933 in die USA. Kunsthistorikerin Petra Mecklenbrauck spürt in dieser Führung einem der bedeutendsten deutschen Maler der geometrischen Abstraktion nach. Worin besteht die Faszination der „Quadrate“ von Albers? Wie entwickelte sich diese bahnbrechende Idee bei ihm? Wer waren die Vorläufer für Albers? Eine spannende und informative Reise durch die abstrakte Welt von Josef Albers.
Donnerstag, 27. Februar 2025, 15 bis 16.15 Uhr
Titel: Kunst trifft Literatur: Ich sage nicht: Farbe, Form und Raum, sondern: Buchstaben, Worte und Fläche – Konkrete Poesie
Beschreibung: War das hermetische Gedicht schwierig in der Publikumswirkung, so gefiel auch die konkrete Poesie nicht Jedermann und Jederfrau! Eine Schlüsselfigur auf diesem Gebiet war Eugen Gomringer (geb.1925), der sowohl das literarische Feld wie auch die Kunstszene bediente. Er war der Brückenbauer, der zunächst als Lyriker reüssierte und sodann 1968 eine Monographie über Josef Albers schrieb. Auch Ernst Jandl (1925 –2000) lieferte konkrete Texte, in denen die sprachlichen Elemente als konkretes Material behan delt werden. Diese Poeten ordneten Buchstaben beziehungsweise Worte spielerisch-experimentell unter rein klanglichen oder optisch-ornamentalen Gesichtspunkten an.
Gemeinsam mit Kunsthistorikerin Petra Mecklenbrauck diskutieren wir die Gedichte der Konkreten Poesie und stellen Verbindungsketten zur Konkreten Kunst in der Ausstellung her.
Mittwoch, 12. März 2025, 17.30 Uhr
Titel: Führung in der Ausstellung: Die avantgardistischen Kölner Künstlerinnen Frauke Dannert und Erika Hock – Collage und raumgreifende Installationen
Beschreibung: Frauke Dannerts (geb. 1979) zentrales Medium ist die Collage, aber auch die Bereiche Installation, Wand malerei und Fotografie werden von ihr bedient. Erika Hock (geb. 1981) arbeitet vorzugsweise als Bildhauerin und Installationskünstlerin. Beide Künstlerinnen stellen national und international aus. Zusammen mit Kunsthistorikerin Petra Mecklenbrauck spüren wir dem individuellen künstlerischen Weg der beiden Frauen nach und versuchen, das Verbindende – aber auch das sie Trennende – zu benennen.
Museumspädagogik für Schulkinder, Familien und Senior*innen
Die Termine sind zur Dauer der Ausstellung je nach Absprache und Raumverfügbarkeit bei Frau Mecklenbrauck buchbar. Alle Workshops sind kostenfrei. Kontakt: kunst.p.mecklenbrauck@t-online.de
Das Schulprogramm
Titel: Holz ist gefragt: Wir entwerfen Skulpturen und Objekte, Kindergärten (Kinder von 5 – 6 Jahren), Dauer: 2,5 Stunden
Beschreibung: Gemeinsam geht die Kindergruppe mit den Erzieher*innen durch die Sonderausstellung – angeleitet durch die Führungskraft, die einmal den Fokus direkt auf den Generaltenor der Ausstellung legt, aber auch besonders die Skulpturen und Objekte der Schau in den Blick nimmt. Die Werke von Erika Hock sowie die raumgreifenden Arbeiten von Frauke Dannert beschäftigen uns in der Diskussion. Speziell die skulpturalen Objekte von Carlernst Kürten leiten uns an, dann in dem
museumspädagogischen Raum selbst kreativ zu werden. Die durch die Geometrie vorgegebenen Arbeiten leiten unsere Ausrichtung. Ausgerüstet mit Streichhölzern unterschiedlicher Größe, Alufolie, und selbsthärtendem Fimo erschaffen wir im praktischen Teil eigene Werke.
Titel: 3D: Wir experimentieren mit Draht & Co. Grundschulen (1. – 4. Schuljahr) [max. 30 Schüler*innen], Dauer: 2,5 Stunden
Beschreibung: Auf dem Streifzug durch die aktuelle Sonderausstellung widmen wir uns speziell dem Thema der dritten Dimension. Selbst die scheinbar in der zweiten Dimension geschaffenen Gemälde von Josef Albers arbeiten mit der dritten Dimension! Und Erika Hock und Frauke Dannert spielen ganz stark mit dieser Ebene.
Carlernst Kürten, der sich zeitlebens besonders der Skulptur verschrieben hat, zeigt am deutlichsten für die Kinder wie sehr er diese Spielart angewandt hat. Zur Verdeutlichung der Gesetzmäßigkeit der sogenannten „Konkreten Kunst“ besprechen wir mit den Schüler*innen auch konkrete Gedichte von dem bolivianisch-schweizerischen Lyriker Eugen Gomringer, dem Begründer der Konkreten Poesie, der 1925 geboren wurde und dem österreichischen Poeten Ernst Jandl, der von 1925 bis 2000 lebte.
Im museumspädagogischen Raum versuchen wir sodann Drahtobjekte in der Dreidimensionalität zu schaffen. Wir agieren mit Draht, Fimo und anderen Werkstoffen, um daraus Gestaltungen zu formen.
Titel: À la Newton, Goethe, Itten, Kandinsky und Albers: Wie funktionieren Farblehren und Farbkreise? Weiterführende Schulen (11. – 13. Schuljahr) [max. 30 Schüler*innen], Dauer: 2,5 Stunden
Beschreibung: Viele Künstler*innen und Wissenschaftler*innen beschäftigte das Thema „Farbe“. Wir spüren dieser Auf gabe nach. Die Farbe beherrscht alles – auch den Raum: Wie funktionieren Farbkreise? Wie wirken Farben? Gibt es eine Psychologie der Farben? Josef Albers (1888–1976) veröffentlichte Untersuchungen zu
einer neuen Farbenlehre, die eine breite Wirkung auf die zeitgenössische Kunst hatte. In seinem Werk Interaction of Color (1963) blieb das zentrale Thema die Eigengesetzlichkeit der Farbe.
„Um Farbe mit Erfolg anzuwenden, muss man erkennen, dass Farbe fortwährend täuscht.“ Dies war ein Fazit seiner Entwicklungsreihe. Wir versuchen im praktischen Teil selbst ein Bild mit eigenem Farbspiel anzulegen. Das soll – entsprechend unserer heutigen Thematik – ein abstraktes Werk sein, das der geometrischen Abstraktion entspringt.
Das Familienprogramm
Sonntag, 8. Dezember und Sonntag, 19. Januar 2025
Titel: „Wir entdecken die 3. Dimension!“ –Raum und Farbe per Taschenlampe und Lupe, jeweils 15.45 bis 17 Uhr, Dauer: 1,5 Stunden | Zielgruppe: für Kinder und Erwachsene
Beschreibung: In der dunklen Jahreszeit entdecken wir im Museum Schloss Cappenberg die Sonderausstellung mit ihren vier Künstler*innen und ihren spannenden Arbeiten. Was schon am Tage betrachtet Faszination ausübt,
ist in der Dunkelheit noch elektrisierender. Unsere gemeinsame Entdeckungstour bietet einmal die visuellen Reize, aber auch die Kommentare der Führungskraft lassen den Gang durch die Werke der 3. Dimension zu einem besonderen Erlebnis werden. Ausgerüstet mit Taschenlampe und Lupe kommen wir dem Geheimnis der Farbe und Räumlichkeit näher.
Konzeption und Durchführung: Petra Mecklenbrauck, Kostenbeitrag: Eintritt für Erwachsene 6 €, Kinder frei, Anmeldung unter: 0 23 03 27-70 41 (Besucherservice) oder museum@kreis-unna.de bis jeweils einen Tag vor der Veranstaltung.
Senior*innenprogramm
Freitag, 7. Februar 2025, jeweils 14.30 bis 17 Uhr
Titel: Farbe, Farbe, Farbe – dominiert den Raum, Dauer: 2,5 Stunden
Beschreibung: Die Gruppe wird per Führung durch die Ausstellung geleitet und erfährt Wissenswertes speziell zu dem Thema „Farbe“. Die Arbeiten von Josef Albers stehen hierbei im Vordergrund. Doch auch Erika Hock und Frauke Dannert spielen mit der starken Wirkungsweise von Farbe in ihren Kunstwerken. Wir versuchen
dabei die Farbe Gelb zu erfassen. Gelb ist eine dem Gold, der Sonne und dem Licht nahestehende Farbe. Maler haben immer wieder Gelb als die Farbe des Lichts und der Wärme verwendet. Im Workshop gestalten wir eine farbige Collage zum Thema „Licht“ aus gelben Papierstückchen, die wir aus Farbseiten von Illustrierten und aus gelbem Papier und Karton schneiden. Dabei versuchen wir, die Farben in konzentrischen Kreisen anzuordnen und die dunklen Gelbtöne innen, die hellen außen stehen zu lassen.
Konzeption und Durchführung: Petra Mecklenbrauck, Kostenbeitrag: 19 € (inklusive Eintritt, Führung, Arbeitsmaterialien, Kaffee und Kuchen), Anmeldung unter: 0 23 03 27-70 41 (Besucherservice) oder museum@kreis-unna.de bis jeweils einen Tag vor der Veranstaltung.
Allgemeine Informationen zur Ausstellung Über Farbe und Raum
Adresse: Museum Schloss Cappenberg, Schlossberg 1 b, 59379 Selm, Tel. 0 23 03 / 27-70 41 (Besucherservice Museum), Tel. 0 23 03 / 27-14 41 (Ausstellungssekretariat),
museum@kreis-unna.de
www.museum-schloss-cappenberg.de
www.facebook.com/KreisUnna/
www.instagram.com/kreis_UN
Öffnungszeiten während der Ausstellungen Dienstag bis Sonntag 10 bis 17.30 Uhr
Eintritt ab 6 Euro, Es können auch Museumskarten erworben werden, die das ganze Jahr über gelten. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahren frei.
Öffentliche Führungen Ausstellung „Über Farbe und Raum“
Sonntag und Feiertag um 11.30 Uhr und 14.30 Uhr
Öffentliche Führungen Dauerausstellung „Zu Besuch beim Freiherrn vom Stein“
Sonntag und Feiertag um 13 Uhr
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