Droste Festival 2024: Programm veröffentlicht

Droste Festival 2024: Das Programm des Droste Festival von Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL) steht, der Kartenvorverkauf startet ab sofort!

Rike Scheffler – Foto Jóna Gunnlöð

Unter dem Motto „Nenn mich Hexe!“ erforscht das Festival vom 26. April bis 5. Mai die Facetten der Figur der Hexe in Literatur, Geschichte und Gesellschaft – und ihre Wirkung bis in die Gegenwart. Die Besucher können rund um die Walpurgisnacht ein vielfältiges Programm mit Lesungen, Performances, Shows, Gesprächen, Workshops, Film und einer Ausstellung auf Burg Hülshoff, im Haus Rüschhaus und an verschiedenen Kulturorten in Münster erleben.

Ausstellung „KÖRPER:SPRACHEN“

Das Festival startet am 26. April mit der Eröffnung der Ausstellung „KÖRPER:SPRACHEN“ auf Burg Hülshoff. Das Künstlerkollektiv parallelgesellschaft mit Etritanë Emini, Moshtari Hilal, Miedya Mahmod, Fatima Moumouni, Nazanin Noori, Paula Reissig, Tanasgol Sabbagh, ተመስገን ተስፉ (Temye Tesfu), Norwin Tharayil, Ralph Tharayil, சிந்துஜன் வரதராஜா (Sinthujan Varatharajah) und Ken Yamamoto macht in der Ausstellung sichtbar, wie stark kolonial geprägte Denk- und Sprachmuster bis heute unsere Sprache prägen.

Burg Hülshoff bei Nacht – Foto Harald Humberg

Die Ausstellung verhandelt den kolonialisierten Körper und sein Verhältnis zum ideologischen Staatsapparat Sprache und tritt in den Dialog mit den Besuchern. In der anschließenden Lesebühnenshow legt die parallelgesellschaft den Gesellschaftskörper auf den Seziertisch – es geht um das Sprechen über Körper und das Sprechen im Körper.

Droste Festival: Programmhighlights

Am 30. April kommen alle zu einer rauschenden Walpurgisnacht mit Festakt und Performances auf Burg Hülshoff zusammen. Nach Grußworten der Schirmfrau des Festivals, Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, und Gertrud Welper, Stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, sprechen Rebekka Endler, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger und Prof. Dr. Claudia Opitz Belakhal über die feministischen Aspekte der Figur der Hexe.

MIedya Mahamod – Foto Bjorn Storck

Das Duo Fiege | Giese zeigt eine Performance zum Thema bereuende Mutterschaft. Zum Einbruch der Dunkelheit heißt es dann „As The Witches Do”: Rike Scheffler inszeniert gemeinsam mit Monika Dorniak, Paula Erstmann, Sarah Farina, Angélica Freitas, Mette Moestrup und Ayumi Paul eine Hexenzusammenkunft mit Gespräch, Performance und Tanz. Auch an den anderen Festivaltagen begeben sich Künstler und Autoren in  Performances, Shows und Lesungen auf die Spur der Hexe. Die australische Tänzerin Jemima Rose Dean setzt in ihrem Tanzstück „The feral Womxn“ im Pumpenhaus Münster den Nonkonformismus von Hexen und anderen Modellen naturnaher Weiblichkeit in Opposition zum Frauenbild des Kapitalismus.

Das Volxtheater Bethel bringt mit der Tanztheater-Performance „The Witch is on Fire” völlig neue Märchenversionen auf die Bühne, in denen sich Rotkäppchen zur Wehr setzt, Rapunzel die Nymphe Undine heiratet und die Hexe nicht verbrannt wird, sondern sich das Patriachat holt. Radna Fabias, Logan February, Kim de l’Horizon und Nhã Thuyên lesen Lyrik für Greta Bünichmann, die letzte als Hexe hingerichtete Frau in Münster.

Leonie Hoh, Suse Itzel und Jennifer de Negri verweben in einer performativen Lesung autobiographische Geschichten zu einer gemeinsamen Erzählung über das Ausbrechen aus Familienstrukturen und das Finden von Fürsorge und Trost. Miriam Michel und Rasmus Nordholt-Frieling lassen bei der Kopfhörer-Lesung zu Ingeborg Bachmanns „Malina“ Text im Kopf entstehen.

Kim de l’Horizon – Foto Anna Schwartz

Bei einer Live-Session des Literatur-Podcasts „Stoff aus Luft“ von Josefine Berkholz, Tanasgol Sabbagh mit Aylin Çelik, Logan February, Simoné Goldschmidt-Lechner, Tia Morgan, Norwin Tharayil und Fabian Saul geht es um Verführung, Zwang, Körper und die verhexte Mehrheitsgesellschaft. Und die „Dead Ladies Show“ mit Esra Canpalat, Katy Derbyshire und Susan Stone stellt vergangene Frauen vor, die faszinierende, magische und fabelhafte Leben geführt haben. Für Kinder liest die Schauspielerin Amelie Barth Hexengeschichten.

Droste Festival: Installationen

In ihrer Intervention mit Performances, Soundinstallationen, Skulpturen, Zeichnungen und Kostümen laden Lisa Klosterkötter und Rosanna Graf die Besucher*innen in „Das öde Haus“ ein, einen Ort der Verlockungen, Täuschungen und Tarnungen, und zugleich Schutz- und Möglichkeitsraum selbstbestimmter Handlungen im Haus Rüschhaus. Die begehbare Installation „Klitorianisches Lesezimmer“ von Ari Merten und Thea Reifler widmet sich Haus Rüschhaus dem klitorianischen Lesen und Schreiben der frühen klitorianischen Dichterin Annette von Droste-Hülshoff.

Droste Festival: Film

In Kooperation mit der Filmwerkstatt Münster wird im Schloßtheater der schwedische Stummfilm „Häxan“ aus dem Jahr 1922 gezeigt, der sich mit der Hexenverfolgung beschäftigt. Helmut Buntjer und Anja Kreysing vertonen den Stummfilm live mit elektroakustischen Environments, und Miedya Mahmod kommentiert den Film live mit Spoken Word.

Partizipative Formate

Darüber hinaus laden verschiedene Veranstaltungen zum Mitmachen ein: Für Jugendliche wird ein Workshop über Wünsche angeboten, und beim Edit-a-thon werden Wikipedia-Einträge zu Autoren bearbeitet und neu verfasst, um die Sichtbarkeit weiblich gelesener Personen auf der Plattform zu erhöhen.

Über den gesamten Festivalzeitraum kann der öffentliche Raum Münsters mit dem Audio-Walk „Witch Walk“ erforscht werden, eine Produktion des Duos Lena Willikens & Sarah Szczesny mit Kim de l’Horizon.

Programm und Kartenvorverkauf:  https://www.burg-huelshoff.de/programm/projekte/droste-festival-2024

Freitag, 26. April – Sonntag, 5. Mai 2024

Droste Festival2024: „Nenn mich Hexe!“

Veranstaltungsorte: Burg Hülshoff, Schonebeck 6, 48329 Havixbeck

Haus Rüschhaus, Am Rüschhaus 81, 48161 Münster

sowie verschiedene Kulturorte in Münster

Tickets

Festivalticket: 50 Euro, ermäßigt 40 Euro, gültig für alle Veranstaltungen

buchbar per Mail unter ticketing@burg-huelshoff.de

Für die einzelnen Veranstaltungen können außerdem Einzeltickets gekauft werden.

Für den 30. April sowie 4. Mai und 5. Mai gibt es Tagestickets.

Tagesticket für den 30. April auf Burg Hülshoff: 15/8 Euro

Der Eintritt zum Festakt am 30. April ist bis 18.30 Uhr frei (gilt dann für das gesamte Abendprogramm). Ab 18.30 Uhr Einlass zum Tagesticketpreis.

Tagesticket für den 4. Mai im Haus Rüschhaus: Tagesticket 15/8 Euro

Tagesticket für den 5. Mai im Haus Rüschhaus: Tagesticket 15/8 Euro, Familienpass 20 Euro (für 2 Erwachsene + ∞ Kinder)

Der Eintritt ist für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei.

Alle Tickets sind in erhältlich über die Website burg-huelshoff.de oder an der Tageskasse vor Ort.

Das Droste Festival 2024 steht unter der Schirmfrauschaft von Josefine Paul, Ministerin für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, und wird gefördert durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kunststiftung NRW.

In Kooperation mit Afrikanische Perspektiven e.V., Amt für Gleichstellung der Stadt Münster, Baumberger Sandsteinmuseum, Berliner Künstlerprogramm des DAAD, Filmwerkstatt Münster, Germanistisches Institut der Universität Münster, LWL-Kommission für Mundart- und Namenforschung Westfalens Stadtbücherei Münster, Theaterwerkstatt Bethel, Theater im Pumpenhaus, Theater Münster, Wikimedia e.V.