Marathonbaden: Ab in die Wanne!

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Marathonbaden ist ein besonderes Seminar-Angebot der Jentschura Akademie in Münster. Mehrere Stunden im warmen, basischen Wasser. Das ist das Prinzip. Es ist wohltuend und entspannt den ganzen Körper – vom Kopf bis zu den Füßen.

Marathonbaden: Ab in die Wanne!

Das Vollbad: Es entspannt nicht nur, sondern entgiftet auch – Foto Jentschura

Ein Vollbad ist das Mittel der ersten Wahl, wenn man nach einem hektischen Tag einfach runterkommen und sich etwas Gutes gönnen will. Viele wissen gar nicht, dass ein Wannenbad zudem ein echter Jungbrunnen ist. Denn im warmen Wasser scheidet der Köper über die Haut auch Giftstoffe aus.

Für viele ist es ein Ritual: Das Wannenbad vor und vor allem nach der Arbeit. Es wird regelmäßig zelebriert. Ein paar Kerzen auf dem Rand verbreiten angenehmes Licht. Da möchte man förmlich versinken. Oder man vertieft sich zusätzlich in ein gutes Buch. Wer die ersten Anzeichen einer Erkältung spürt, freut sich besonders über die Wärme und die heilende Wirkung von Kräutern, die dem Wasser beigemengt werden. Die anschließende Bettruhe bewirkt oft ein Wunder.

Marathonbaden: Ab in die Wanne!

Mit einer Badebürste kann man seinen Kreislauf wieder in Schwung bringen – Foto Jentschura

Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass lange dauernde Bäder in allen Kulturen als medizinische Maßnahme angewandt wurden. Ihre besondere Wirkung geht nach dem Verständnis von Dr. Peter Jentschura aus Münster von dem basischen Milieu des dafür präparierten Wassers aus. Es unterstützt die ableitende Wirkung des Bades.

Bereits vor 2.000 Jahren wusste Cleopatra basische Körperpflege zu schätzen. Die Kaiserin soll stundenlang in Eselsmilch gebadet haben, um ihre Schönheit zu erhalten. Johannes der Täufer gilt als einer der ersten „Bader“. Auch er liebte das Wasser. Heute würde er sicherlich als Bademeister bezeichnet werden.

Bis in das 17. Jahrhundert gab es den Beruf des „Baders“. Dieser übernahm neben der Begleitung und Anleitung des Patienten zu langen Bädern auch Teilbereiche der Wundversorgung, der Orthopädie und Physiotherapie oder der Zahnmedizin.

Der Begründer der Balneologie, der Bäderkunde, Asklepiades von Prusa lebte etwa 124 n. Chr. und erzielte gute Heilerfolge mit langen Bädern.  Aufgegriffen wurde dies von den Kur- und Badeorten, wo man bis heute im besten Fall in warmer Salzsole baden kann. Nach wie vor dümpeln die Gäste in diesen Badeorten gerne in körperwarmen Wasser. Überlieferungen aus vergangenen Zeiten sprachen von Badedauern von zehn bis 12 Stunden drei- bis viermal pro Woche.

Marathonbaden: Ab in die Wanne!

Auch für Männer ist ein solches Vollbad mehr als nur eine entspannende Wohltat – Foto Pixabay

Heute kann die seit Jahrhunderten praktizierte Badekultur auch zu Hause durch fein abgestimmte basische Badezusätze unterstützt werden. Denn nach etwa 30 Minuten im basischen Vollbad fängt die aktive Ausscheidung von Säuren und Schadstoffen über die Haut an.

Dieser Effekt lässt sich mit einem einfachen chemischen Prinzip erklären, der Diffusion. Darunter versteht man das Strömen von Teilchen – hier sind es Säuren und Schadstoffe – durch eine Membran zwecks Konzentrationsausgleichs. Ganz ähnlich muss man sich die positive Wirkung durch die Haut vorstellen, erklärt Peter Jentschura.

Je länger und öfter solche Bäder gemacht werden, desto wirkungsvoller sind sie, und desto schneller zeigen sich Erfolge. Das basische Vollbad sollte bei einer Temperatur von 36 bis 38 °C durchgeführt werden. Temperaturen, die der Körpertemperatur gleichen, sorgen für eine optimale Verträglichkeit des Badens auch bei langen Badedauern. Das Herz-Kreislaufsystem wird so nicht aufgrund zu hoher Temperaturen belastet.

Eine vermehrte Ausscheidung über die Haut – immerhin das größte Organ des Menschen – kann man durch Pausen mit regelmäßigen Abreibungen und Bürstungen fördern. Laut Dr. Steve Faulkner von der britischen Universität Loughborough haben Vollbäder darüber hinaus noch weitere gesundheitliche Vorteile:  So wird die Verbrennung von Kalorien angekurbelt. Eine Stunde Vollbad soll einer halben Stunde zügigen Spazierengehens vergleichbar sein. Eine gute Nachricht. Also: Ab in die Wanne!

Anschließende Mahlzeiten sollen den Blutzuckerspiegel nicht so schnell ansteigen lassen, was bewirkt, dass häufig badende Personen seltener unter Heißhunger leiden. Hinzu kommt, dass passive Erhitzung des Körpers Entzündungsprozesse im Körper hemmt

Dr. Peter Jentschura hat aus all diesen Erkenntnissen sein sogenanntes „Marathonbad“ entwickelt. Marathonbaden wird durch Pausen mit gymnastischen Übungen, Kräutertees und Bürstungen unterstützt, die den Kreislauf in Schwung halten und die Ableitung von Giftstoffen befördern.

Ein solches basisches Marathonbaden kann ohne weiteres drei bis sechs Stunden dauern. Bei schwachem Herzen oder schwachem Kreislauf gibt es, wenn Alkohol nicht kontraindiziert ist, einmal pro Stunde einen Teelöffel mit 20 Tropfen Weißdorntinktur. Marathonbaden ist übrigens ein Angebot der Jentschura-Akademie in Münster Roxel. Dort wird das Wannenbad durch Fachpersonal begleitet.

Jörg Bockow

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