Ausgezeichnet: Kostenloses Wasser beim Radeln

Print Friendly, PDF & Email

Beim Radeln mit Leitungswasser Müll vermeiden: das ist am Ruhrtalradweg kein Problem. Kostenlos die Trinkflasche mit Frischwasser auffüllen geht aktuell an 59 Trink-Orten.

„Erster leitungswasserfreundlicher Radfernweg Deutschlands“:

Deshalb gibt es jetzt die Auszeichnung „Erster leitungswasserfreundlicher Radfernweg Deutschlands“. Die Auszeichnung nimmt der Verein a tip: tap e.V. (engl. für: Ein Tipp: Leitungswasser) vor. Vor rund einem Jahr hat die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) die Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein gestartet. Ziel war es, mindestens 50 kostenfreie Leitungswasser-Nachfüllstationen entlang des Radfernwegs anzubieten. Die Zielsetzung wurde übertroffen.

Auch beim Radeln lässt sich mit Leitungswassernutzung Müll vermeiden - Foto a tip: tap e.V. / Lena Ganssmann

Auch beim Radeln lässt sich mit Leitungswassernutzung Müll vermeiden – Foto a tip: tap e.V. / Lena Ganssmann

Alle zehn bis 15 Kilometer eine Station

Entlang der Strecke finden Radlerinnen und Radler zukünftig alle zehn bis fünfzehn Kilometer Stationen, an denen sie kostenfrei ihre Wasserflasche mit Leitungswasser auffüllen können. Somit ist eine flächendeckende Trinkwasserversorgung entlang des 240 Kilometer langen RuhrtalRadwegs gesichert. Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH: „Bei diesem Projekt treffen zwei große Tourismus-Trends aufeinander: Radtourismus und nachhaltiges Reisen. Immer mehr Menschen suchen nach einer Möglichkeit, ihren Urlaub nachhaltig zu gestalten. Der Umstieg auf das Fahrrad ist da natürlich eine effektive Maßnahme. Uns war es aber wichtig, weitergehende Angebote zu schaffen: Wer seine Flasche während des gesamten Radurlaubs mit Wasser auffüllt, spart zusätzlich Verpackungsmüll sowie CO2-Emissionen ein.“

Die 59 Trink-Orte sind auf einer interaktiven Karte und auf der Webseite des RuhrtalRadwegs sowie auf der „Karte von Morgen“ zu finden. Insgesamt 38 touristische Betriebe haben sich in den vergangenen Monaten als neue Refill-Stationen angemeldet, berichtet die RTG. Hinzu kommen elf öffentlich zugängliche Trinkbrunnen und zwei leitungswassergebundene Wasserspender. Einige Trink-Orte, beispielsweise Trinkbrunnen, bestanden bereits vor dem Projektstart und wurden in die Planungen miteinbezogen.

Kommunen planen weitere Brunnen

Angestoßen durch die Projektinitiative, haben einige der Anrainerkommunen mit der konkreten Planung von weiteren Trinkbrunnen begonnen. Noch in diesem Jahr sollen in Winterberg, Niedersfeld, Bestwig, Fröndenberg und Menden öffentlich zugängliche Trinkbrunnen aufgestellt werden. Weitere Kommunen wollen mittelfristig Trinkbrunnen ermöglichen. Thomas Weber, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus e.V.: „Wir hoffen, Klimaschutz und nachhaltiges Reisen mit solchen Serviceleistungen zukünftig verstärkt unterstützen zu können. Selbstverständlich ist das Projekt nicht abgeschlossen und wir freuen uns über weiteren Zulauf von Trink-Orten am RuhrtalRadweg.“

Ab dem Frühjahr, so die RTG-Info, sollen zudem nachhaltig produzierte RuhrtalRadweg-Trinkflaschen über die RuhrtalRadweg-Homepage erhältlich sein.

Leitungswasser vermeidet Müll

Der gemeinnützige Verein a tip: tap e.V. setzt sich seit mehr als zehn Jahren für die Nutzung von Leitungswasser und gegen Plastikmüll ein. Samuel Höller, Geschäftsführer von a tip:tap: „Wir waren von Beginn an begeistert von der Idee einen der beliebtesten Radfernwege Deutschlands leitungswasserfreundlich zu gestalten. Dieses Projekt hat Signalwirkung und wir hoffen, dass sich zukünftig viele weitere Radfernwege davon inspirieren lassen.“

Verzehnfachter Flaschenwasserkonsum

Der Flaschenwasserkonsum in Deutschland hat sich seit den 70er Jahren mehr als verzehnfacht, so die RTG-Info. Neben Bildung und Beratung zum Thema Leitungswasser umfasse die Arbeit des Vereins a tip: tap e.V. verschiedenste Projekte, um Menschen die Vorteile des Genusses von Leitungswasser nahezubringen. Aktuell werden im Rahmen des durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten Projektes „Wasserwende“ sogenannte Wasser-Quartiere mit Trinkbrunnen im öffentlichen Raum, Refill-Stationen und leitungsgebundene Wasserspender in Gebäuden in Deutschland eingerichtet. Mehr Information unter atiptap.org.

Comments

  1. Mega! Das ist echt mal eine super Sache! So muss man sein Wasser erstens nicht mitschleppen und zweitens nicht rationieren. Find ich klasse. Ich würde es zur Sicherheit trotzdem noch filtern. Man kann leider einfach nicht sicher sein, dass das Wasser frei von Keimen und Bakterien aus den Wasserleitungen ist. Und auch Hormone, Arzneimittel und Co. will keiner mittrinken. Ich habe eine Grayl Trinkflasche mit integriertem Filter für unterwegs – damit könnte ich theoretisch sogar aus einer Pfütze trinken 😀 wie gesagt – theoretisch! Hehe

Speak Your Mind

*