Ruhrgebiet – Der Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club (ADFC) hat das Ruhrgebiet als offizielle “RadReiseRegion” zertifiziert. Der Region wird damit ein hoher Qualitäts- und Servicestandard bescheinigt. “Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der touristischen Entwicklung des Ruhrgebiets”, so die Mitteilung der Ruhr Tourismus GmbH (RTG) am 15. April 2021. Das Interesse an Radreisen steige seit Jahren und werde durch die Corona-Pandemie zusätzlich befeuert. Das Siegel gilt für drei Jahre und zeichnet neben den Revierrouten auch das begleitende radtouristische Angebot der Region aus.
Erstmals Qualitätssiegel für gesamte Region
Dass ganze Regionen das Qualitätssiegel erhalten, ist bislang die Ausnahme. Das Ruhrgebiet ist die erste urbane Radreiseregion. Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des RVR erläutert: „Die Zertifizierung war ein hartes Stück Arbeit. Nur in enger Zusammenarbeit von Ruhrparlament als politischer Unterstützer, Regionalverband Ruhr als Entwickler von regionalen Radverkehrskonzepten und Bauherr vieler Radwege sowie der RTG als Vermarkter war die Auszeichnung der Metropole Ruhr im deutschlandweiten Radtourismus möglich. Ausschlaggebend für die heutige Anerkennung ist auch das von vielen Seiten anerkannte Routen- und Qualitätsmanagement beim RVR. In den kommenden Jahren werden wir weiterhin viel in den Ausbau und die Qualität der regionalen Radwege investieren, um das Ruhrgebiet als hochwertige Fahrradregion weiterzuentwickeln.“
Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses, so die RTG, standen zahlreichen Verbesserungen an: Vielerorts wurden Wege neu und breiter ausgebaut, dabei Oberflächen neu befestigt sowie Pfosten und andere Barrieren entfernt. Das Knotenpunktsystem und seine kontinuierliche Pflege durch den RVR stellt eine wichtige Verbesserung in der flächendeckenden Radwegweisung dar.
Ruhrgebiet nimmt Vorreiterrolle ein
Axel Biermann, Geschäftsführer der Ruhr Tourismus GmbH, freut sich und rührt kräftig die Werbetrommel fürs radrevier.ruhr: „Der Fahrradtourismus boomt mehr denn je, gleichzeitig erwarten die Radler höchste Qualität. Dass wir mit dem Ruhrgebiet nun deutschlandweit die erste urbane ‘RadReiseRegion’ sind, die das Zertifikat vom ADFC erhält, belegt, dass das Ruhrgebiet zu den führenden Raddestinationen gehört. Wer in diesem Jahr eine Radreise plant, sollte sich… das Ruhrgebiet mit seinen herrlichen Bahntrassenradwegen mal etwas genauer anschauen.“
Für die erfolgreiche Zertifizierung waren abwechslungsreiche Routen und Themen eine Voraussetzung. Hier hat das Ruhrgebiet eine besondere Kombination aus Industriekultur, Natur und Kultur zu bieten. Dass es im Ruhrgebiet rund 190 zertifizierte fahrradfreundliche bett+bike Betriebe gibt, gehört zu weiteren Details der zertifizierten “RadReiseRegion”.
Fahrradtourismus sorgt für 76 Mio. Euro Umsatz
Bereits 2019 wurde die Bedeutung des Ruhrgebiets für Radfahraktivitäten unter die Lupe genommen. Ergebnis: Das Ruhrgebiet hat sich als Radreise-Destination etabliert. Auch positive finanzielle Aspekte sind festzustellen: Der Fahrradtourismus generiert einen Bruttoumsatz von rund 76 Millionen Euro.
Radwegenetz nutzt auch den Menschen vor Ort
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellvertretender Vorsitzender des Ruhrparlaments, weist darauf hin, dass die Aktivitäten Radreisenden und Radfahrerinnen und Radfahrern vor Ort nutzen: “Diese Auszeichnung zeigt… auch den Menschen vor Ort, wie wichtig die Arbeit des RVR und der RTG ist. Denn für uns im Ruhrgebiet hat das hervorragende Radwegenetz im Alltag einen ganz praktischen Nutzen. Nun gilt es, weiter intensiv an der Vermarktung zu arbeiten, um dieses Angebot noch bekannter zu machen. Die Zertifizierung durch den ADFC ist ein großartiges Signal, das wir in den bundesweiten Tourismusmarkt senden.“
Durch Zusammenarbeit erreichtes Niveau langfristig halten
Dies ist auch für Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC, ein interessanter Aspekt: „Aus der erstmaligen Auszeichnung eines urbanen Ballungsraumes ergibt sich… eine spannende Vorreiterrolle für andere, städtisch-geprägte Regionen.“
Damit das Ruhrgebiet das nun erreichte Niveau langfristig halten kann, so die RTG-Mitteilung, müssen auch zukünftig “regelmäßig Qualitätskontrollen durchgeführt und Schwachstellen beseitigt werden”. Dabei wird auf eine notwendige “enge Zusammenarbeit” verwiesen – “zwischen dem Regionalverband Ruhr und den Städten und Kreisen (zuständig für die Infrastruktur), die Steuerung des Marketings durch Ruhr Tourismus sowie ein gut funktionierendes, lokales Netzwerk mit den vielen weiteren Beteiligten”.
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