„Clickworker“, das aktuelle Kunstwerk von Michael Nolte aus Lünen spricht mit dem Betrachter. Für den Betrachter ist das ein neuartiges Erlebnis.

“Clickworker”, die aktuelle Arbeit von Michael Nolte wird in der Sammlung Deilmann präsentiert (vli Dr. Rainer Hattenhauer, Michael Nolte, Dr. Jörg Bockow und Andreas Deilmann) – Foto Marie Illian/Sammlung Deilmann
„Clickworker“ bekommt von Kunstsammler und Architekt Andreas Deilmann in der Sammlung Deilmann eine temporäre Bühne. Künstler Michael Nolte freut sich über das großzügige Angebot. Am 19. März war die offizielle Einweihung. Die Laudatio auf das Kunstwerk und den Künstler hielt Dr. Jörg Bockow.
Mehr als zwei Wochen ab dem 19. März ist die Sammlung Deilmann in Münster für die neue Arbeit von Michael Nolte alias miNo ein exklusiver Ausstellungsort. Andreas Deilmann verspricht sich von dieser Öffnung neue Impulse für die Öffentlichkeit. „Wir wollen zusätzliche Besuchergruppen ansprechen“, erklärt Deilmann.
Die gerade erst fertiggestellte interaktive Kunstinstallation von Michael Nolte heißt „Clickworker“. Das großformatige Werk mit den stattlichen Maßen von 200×100 Zentimeter zieht als geheimnisvolle MixMedia-Arbeit alle Blicke auf sich. Die Arbeit wird prominent in der Sammlung präsentiert. Auf Leinwand ist mit einer Collage aus moderner Tape-Art, Stickereien und mit Acryl- sowie Sprühfarben überraschendes Kunstwerk entstanden, das bei aktuellen zeitgenössischen Ausdrucksformen wie Pop- und Street-Art sowie Graffiti-Kunst anknüpft.
Das Thema der Kunstinstallation „Clickworker“ sind der digitale Fortschritt und die Künstliche Intelligenz (KI), die gerade rasant alle Lebensbereiche erobern – vielfach sogar ohne, dass wir dies mitbekommen. Für Michael Nolte sind diese Entwicklungen unaufhaltsam aber durchaus mit Risiken verbunden. Mit seiner Kunstinstallation möchte er den Betrachter „wachrütteln“, denn unsere Zukunft wird in den digitalen Laboren vor allem im amerikanischen Palo Alto vorgedacht.
Es sei wichtig, dass die Menschen diese Entwicklung verstehen, nachvollziehen und durchaus kritisch begleiten. „Wir können uns vor dem Fortschritt durch die künstliche Intelligenz nicht verschließen“, sagt Michael Nolte. „Sie wird uns vielfach betreffen – das Leben erleichtern, aber auch alle Bereiche – vor allem unsere Arbeitswelt – radikal verändern.“
Die Kunstinstallation „Clickworker“ will zum Nachdenken anregen, ohne Lösungen anzubieten. Mit einem neugierigen Blick kann der Besucher auf der Arbeit viele Hinweise und auch versteckte Botschaften entdecken. Die Installation scheint beinahe lebendig zu sein. Die Augen der Figur auf der rechten Seite – sie erinnert einen an Elon Musk – bewegen sich und nehmen direkten Kontakt mit dem Betrachter auf. Die Installation fordert auf mehreren Ebenen zu einem Dialog heraus.
Der Clou der Präsentation in der Sammlung Deilman ist: Der Besucher kann die Arbeit von Michael Nolte direkt ansprechen. Mit einem eingeblendeten QR-Code kann er sein eigenes Smartphone nutzen, um das Kunstwerk nach allen möglichen Details zu befragen. Tatsächlich kommt es damit zu einer überraschenden Kommunikation. Mit der Stimme des Künstlers bekommt man Antworten auf alle nur erdenklichen Fragen, die das Kunstwerk betreffen. Hinter dieser Funktion steckt eine intelligente, digitale Lösung, die eigens mit künstlicher Intelligenz programmiert worden ist.
„Clickworker“ lotet die Grenze zwischen analoger Kunst und Künstlicher Intelligenz (AI) ganz neu aus. Das ist innovativ und dürfte auch die Welt der Kunst verändern. In Zusammenarbeit mit Dr. Rainer Hattenhauer, einem ausgewiesenen Fachmann für die Möglichkeiten von KI, ist hier eine Fusion aus klassischer Handwerkskunst und digitaler Technologie entstanden, die den Dialog zwischen Mensch und Kunst neu definiert.
Mit „Clickworker“ beginnt die Kunst zu sprechen. „Es ist kaum vorstellbar, welche Möglichkeiten darin liegen“, blickt Michael Nolte in die Zukunft. „Stellen wir uns nur vor, was es für einen Fortschritt bedeuten würde, wenn Museumsbesucher nicht mehr auf Gedeih und Verderb den Sprachebeiträgen eines Audio-Guides folgen müssen, sondern jedes einzelne Werk für sich in seinem eigenen Tempo mittels KI befragen könnte. Es wäre eine Revolution für die Museumsdidaktik.“ Rainer Hattenhauer sieht auch weitere Möglichkeiten: „Richtig eingesetzt eröffnet die KI Künstlerinnen und Künstlern kreative Horizonte und lädt Betrachterinnen und Betrachter zum Dialog mit den Werken ein.“

Fototermin im Anschluß an die Vernissage zu “Clickworker” (vli Dr. Rainer Hattenhauer, Michael Nolte, Dr. Jörg Bockow, Andreas Deilmann) – Foto Marie Illian/Sammlung Deilmann
Michael Nolte alias miNo, geboren 1970 in Lünen am Rande des Ruhrgebiets, entdeckte bereits früh seine Leidenschaft für Malerei und Zeichnen. Diese Gabe begleitete ihn durch seine Jugend und entwickelte sich im Erwachsenenalter rasant weiter. Nach einer langjährigen Karriere als Kriminalkommissar kehrte miNo 2018 zur Kunst zurück und spezialisierte sich auf Contemporary Art, Pop Art, Street Art und Graffiti, die er von der Straße auf die Leinwand bringt. Damit macht er urbane Kunst für ein breites Publikum erlebbar.
Ein bedeutender Meilenstein seiner Karriere war der Gewinn eines Wettbewerbs des Deutschen Historischen Museums in Berlin, bei dem er in der Kategorie Tape Art den 1. Platz belegte. Für diese Leistung erhielt er Anerkennung von der damaligen Bundeskanzlerin, dem Bundespräsidenten sowie dem Innenminister von NRW.
Die Arbeiten von Michael Nolte wurden in den vergangenen Jahren namhaften Ausstellungen gezeigt, darunter:
- Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Dortmund
- Schloss Cappenberg
- LWL Museum Hattingen, Revierkunst
- ARTMUC Kunstmesse, München
- Berliner Mauer (Gestaltung von Segmenten im urbanen Raum)
- Eingangshalle des Polizeipräsidiums Dortmund
Michael Nolte ist Gründer des Kunstpodcasts „Lecker KUNST: leicht verständlich“, der in den Charts der deutschsprachigen Podcasts vertreten ist. Seine Episoden bringen Kunst einem breiten Publikum auf verständliche Weise näher. Jörg Bockow
Öffnungszeiten: Di-Do 14:00-16:00 Uhr, Sa 12:00-16:00 Uhr
Sammlung Deilmann der Deilmann Stiftung (gem), Deilmannhof Münster, 48143 Münster
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