Bochum, ich komm’ aus Dir …, das gilt neuerdings auch für vier junge Störche. In der Ruhraue Stiepel erblickten sie das Licht der Welt. Die Pressestelle der Stadt Bochum weist in einer Mitteilung vom 3. Juni 2025 auf den Nachwuchs hin. Beweisfotos inklusive.

Vier Jungstörche sitzen am 3. Juni 2025 mit einem Elternteil im Nest auf einem Pfahl in den Ruhrwiesen in Bochum-Stiepel – Foto Lutz Leitmann/Stadt Bochum
Nachdem im Vorjahr ein Storchenpaar in der Ruhraue Stiepel bereits ein Jungtier aufgezogen hatte, ist das Paar nun offensichtlich zurückgekehrt. Die Tiere seien zwar nicht beringt, aber grundsätzlich standorttreu, so die weitere Mitteilung. Es sei davon auszugehen, dass es sich um dasselbe Storchenpaar handelt.
Tipps und Hinweise: Mit Fernglas beobachten – Regeln beachten
Interessierte, so der Tipp aus dem Bochumer Rathaus, können die Tiere mit bloßem Auge, besser noch mit Fernglas oder Teleobjektiv von der Kosterbrücke aus beobachten. Formale Hinweise gibt es auch: Das Betreten der eingezäunten Naturschutzflächen der ehemaligen Wassergewinnungsanlage ist verboten. Denn nicht nur die Störche, sondern auch bodenbrütende Vogelarten, die in der Ruhraue Stiepel gute Bedingungen für die Brut haben, werden massiv durch Menschen, besonders aber durch Hunde gestört. Deshalb müssen Hunde auch im restlichen Naturschutzgebiet grundsätzlich an der Leine geführt werden. Auch das Fliegen mit Drohnen ist im Naturschutzgebiet zum Schutz der wildlebenden Tiere verboten. Die Stadt Bochum bittet eindringlich darum, sich an die Regeln zu halten.

Für alle, die nachzählen wollen: Vier Jungstörche sitzen im Nest über den Ruhrwiesen in Bochum-Stiepel – Foto Lutz Leitmann/Stadt Bochum
Für die, die sich besonders für die Ruhraue Stiepel interessieren, hat das Bochumer Rathaus einen Tipp parat: „Die Flächen können bei Führungen mit der Biologischen Station begangen werden.“ Termine finden sich auf der Homepage der Station unter https://biostation-ruhr-ost.de/home.html.
Hintergrundinfo zum Thema Störche
Hintergrundinfo zum Thema Störche gibt es auch aus dem Rathaus: Ein Storchenpaar muss 1,2 bis 1,6 Kilogramm Nahrung pro Jungvogel und Tag suchen, zum Nest transportieren und verfüttern. Während ein Elternteil das Nest bewacht, sucht das andere nach Nahrung. Die Ruhrauen sind hierfür ein guter Standort. Benötigt wird feuchtes Grünland mit hohem Vorkommen an Amphibien, Regenwürmer, Insekten, Mäusen und Eidechsen. Die Storcheneltern selbst benötigen weitere 500 bis 700 Gramm Nahrung pro Tag. In Fläche umgerechnet benötigt ein Storchenpaar ein geeignetes Revier mit einer Größe von rund 200 Hektar, um ausreichend Nahrung für die Aufzucht von Jungtieren zu finden. Das Naturschutzgebiet Ruhraue-Stiepel hat ungefähr diese Größenordnung. Daher hat die Stadt nur zwei Nistplätze aufgestellt, für mehr Brutpaare bietet die Ruhraue nicht ausreichend Nahrung.
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