NS-Symbolik im Kirchenraum

Lichtenau-Dalheim – Im Rahmen der Vortragsreihe zur Sonderausstellung “Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus” hält die Kunsthistorikerin Dr. Beate Rossié am Sonntag (30.3.) um 11.30 Uhr im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur/Stiftung Kloster Dalheim in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) einen Vortrag über die nationalsozialistische Kirchenbaukunst.

Beate Rossié

In der Martin-Luther-Gedächtniskirche in Berlin finden sich christliche Zeichen neben Symbolen der NS-Ideologie. – Foto LWL/ Evangelisches Landeskirchliches Archiv in Berlin

Anders als lange angenommen kam der Kirchenbau in der NS-Zeit keineswegs zum Erliegen. Im Gegenteil, die kirchliche Bautätigkeit war beträchtlich. In der Kirchenkunst wiesen christliche Motive häufig einen heroisierenden und manchmal auch ideologischen Charakter auf – sogar Themen der NS-Propaganda und NS-Symbole drangen in die kirchlichen Räume vor.

Hintergründe kirchlicher Bauprojekte

In ihrem Vortrag beleuchtet die Berliner Kunsthistorikerin Beate Rossié die kirchliche Architektur und Kunst jener Zeit. Dabei geht Beate Rossié auch auf die entstehungsgeschichtlichen Hintergründe kirchlicher Bauprojekte und Gestaltungen ein. Der ca. 60-minütige Vortrag findet im Vortragsraum des Museums statt. Die Teilnahme am Vortrag ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Sonderausstellung ist noch bis 18. Mai zu sehen

Schließen sich der christliche Glaube und der Glaube an den Nationalsozialismus aus? – Die Frage nach dem Verhältnis der christlichen Kirchen und Klöster zum Nationalsozialismus steht im Zeichen einer beispiellosen moralischen Fallhöhe. Erstmals in einer großangelegten Sonderausstellung arbeitet das LWL-Landesmuseum die komplexe Wechselbeziehung von Christentum und Nationalsozialismus auf. Die Ausstellung beleuchten anhand von zehn Fragen kirchliches und „christliches“ Verhalten zwischen Widerstand und Kooperation. Mehr als 200 Exponate aus Museen, Archiven, Bibliotheken und privaten Sammlungen zeichnen ein differenziertes Bild der deutschen Gesellschaft vor und während der Zeit des Nationalsozialismus bis hinein in die Nachkriegszeit. Bis zum 18. Mai ist die Sonderausstellung noch zu sehen.

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.

 

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