Loriot-Ausstellung in der LUDWIGGALERIE Oberhausen: Mit seinen Knollennasenmännchen und geflügelten Worte wie „Ach was“ oder „Früher war mehr Lametta“ hat Vicco von Bülow – alias Loriot – sich ins kulturelle Gedächtnis der Deutschen eingeschrieben. Eine große Loriot-Ausstellung zeigt das Werk des feinsinnigen und doch populären Künstlers jetzt in außergewöhnlicher Breite.
Die Loriot-Ausstellung in Oberhausen präsentiert bis zum 18. mehr als 300 originale Zeichnungen aus der Kindheit und Jugend des Künstlers bis zu seinem Spätwerk. Mit einer messerscharfen Beobachtungsgabe zielt Loriot geradewegs auf das Selbstverständnis der kleinbürgerlichen Gesellschaft der 1950er bis 1980er Jahre und hält ihr regelrecht den Spiegel vor. Zahlreiche Werke – in Wort und Bild – entfalten eine ganz eigene Komik und werden so zu Zeugnissen feinster Gesellschaftskritik. Ob als Werbegrafiker oder als Kolumnist für die Zeitschriften Stern und Quick – Loriots Zeichenkunst hat durch ihren hohen Wiedererkennungswert bis heute einen ikonischen Charakter.
Ein Teil der Ausstellung setzt darüber hinaus den thematischen Schwerpunkt auf ein ganz besonderes Stück Zeitgeschichte: 1985 findet die erste Loriot-Ausstellung in der DDR statt und legt den Grundstein für Loriots fortwährende Verbindung zu seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl gelang es damals Gerda Arndt, der Leiterin des Brandenburger Dommuseums, und Personen in ihrem Umkreis, die politisch brisante Präsentation eines in Westdeutschland wirkenden Künstlers an den staatlichen Stellen vorbei in die Wege zu leiten.
Auch Loriots Schaffen als Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur wird in der Schau beleuchtet. Zu sehen sind Phasenzeichnungen für seine berühmten Zeichentrick-Cartoons wie “Herren im Bad” sowie von ihm entworfene Opernbühnenmodelle und Drehbücher. Szenenfotos legendärer Sketche wie “Die Nudel” und der Spielfilme “Ödipussi” und “Pappa ante portas” vervollständigen die umfangreiche Werkschau und geben Einblick in die Genauigkeit und Akribie, mit der sich Loriot jeder seiner Arbeiten widmet.

Ach was: Auch Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheidt sind in Oberhausen dabei – Bild Studio Loriot
„Das Herstellen der Komik ist schwere Arbeit“, hat Loriot in einem Interview gesagt. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich davon zu überzeugen. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt sowie dem Stadtmuseum Brandenburg/Havel und wird gefördert von der Stadtsparkasse Oberhausen und dem Freundeskreis der LUDWIGGALERIE. Kulturpartner ist WDR 3.
Im Kleinen Schloss Oberhausen ist vom 16. Februar bis zum 6. April 2025 die Schau “Meine Frauen. Fotografische Porträts von Künstlerinnen” mit Arbeiten von Angelika Platen zu sehen. Ab dem 13. April 2025 schließt sich die Ausstellung “PARALLEL – Der Kunstverein zu Gast in der LUDWIGGALERIE” mit Johanna Heß an.
LUDWIGGALERIE, www.ludwiggalerie.de
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