Museumsschule sucht ehrenamtliche Lehrer

Hövelhof – Im Dorfschulmuseum Hövelrieger Schule in Hövelhof-Riege bekommen Besucher einen Einblick in den Schulalltag vergangener Tage. Der historische Klassenraum zeigt die Einrichtung einer Schule um 1815.

Hövelrieger Schule

Bürgermeister Michael Berens zurück auf der Schulbank, unter den wachsamen Augen von Museumslehrer Ferdinand Stöppel. – Foto Hövelrieger Schule

Alte Unterrichtsmaterialien und liebgewordene Überbleibsel wie Tinte und Tintenfass, Ranzen und alte Schulbücher, Schiefertafeln und Rechengeräte aus vergangenen Tagen erzählen ihre Geschichten.
Bereits im Schulflur sind historische Exponate der Schulausstattung von vor über 200 Jahren zu finden. In weiteren Räumen sind über 2.000 Schulbücher sowie Arbeitsmittel und Geräte aus allen früheren Epochen der Schulgeschichte archiviert.

Fenster in die Vergangenheit

Das Dorfschulmuseum öffnet Besuchern ein Fenster in die Vergangenheit und sucht neue ehrenamtliche Museumsführer, die diese besondere Erfahrung mitgestalten möchten. Das Engagement im Museum bietet die Möglichkeit, auf spielerische und lebendige Weise den Schulalltag von vor über 150 Jahren zu vermitteln – ein Ehrenamt, das Geschichte greifbar und lebendig macht.

Museumslehrer Ferdinand Stöppel erteilt Unterricht nach der alten preußischen Schulordnung. Foto Hövelrieger Schule

Die Gäste betreten ein Klassenraum, der direkt aus dem Jahr 1872 zu stammen scheint. Auf antiken Holzbänken nehmen sie Platz, legen die Hände artig auf den Tisch und tauchen in eine Zeit ein, in der Disziplin und strenge Regeln zum Alltag gehörten. Mit authentischem Schulmaterial wie Schiefertafeln, Abakus und Rohrstöcken wird der damalige Unterricht lebendig, und die Besucherinnen und Besucher erleben hautnah, wie das Lernen in einer Dorfschule vor über einem Jahrhundert ablief.

„Es bereitet mir große Freude, anderen einen Zugang zur Vergangenheit zu eröffnen und die Atmosphäre der damaligen Zeit spürbar zu machen,“ erklärt Ferdinand Stöppel, Museumslehrer im Dorfschulmuseum. Um dieses Erlebnis mit noch mehr Menschen zu teilen, freut sich das Museum auf Verstärkung. Besondere Vorkenntnisse sind für die Tätigkeit nicht nötig – gefragt ist vor allem Freude am Präsentieren und die Lust auf eine spannende, abwechslungsreiche Aufgabe.

Unterricht nach der alten preußischen Schulordnung

Der Erlebniswert der Hövelrieger Schule besteht in den dort abgehaltenen historischen Schulstunden nach der alten preußischen Schulordnung. Museumsführer sind hier Dorfschullehrer und Lehrerinnen aus dem 19. Jahrhundert und Besucherinnen und Besucher werden zu Schülerinnen und Schülern.  In der Zweierbank kann jeder die deutsche Sütterlinschrift erlernen, auf Schiefertafeln schreiben und sich an alten Rechengeräten ausprobieren. Die Dauer der besonderen Schulstunde beträgt rund 90 Minuten.

Zeitreise in den strengen Schulalltag

Es war eine Zeit, in der auch der Rohrstock tanzte und körperliche Züchtigung von Schülerinnen und Schülern zur Tagesordnung gehörte. Viele Senioren, die das Museum besuchen haben erinnern sich noch lebhaft an die Züchtigungen während ihrer Schulzeit. Auch das gehört zur Dorfschulgeschichte dazu. “Trotzdem bemühen wir uns um eine humorvolle Zeitreise in den strengen Schulalltag vergangener Zeiten”, betont Museumsleiter Stöppel.

Die ersten Schulkinder in Riege wurden 1728 erwähnt. Seit 1870 trägt sie den Namen „Hövelrieger Schule“, der auch heute noch Verwendung findet. Bis 1968 wurde in der Dorfschule unterrichtet. Heute steht das historische Schulgebäude unter Denkmalschutz.

Interessierte können sich unverbindlich bei Museumsleiter Ferdinand Stöppel (stoeppelcsb@gmx.de) melden und ein Kennenlernen vereinbaren. Ob jung oder alt, Studierende, Berufstätige oder Ruheständler – alle, die die Geschichte der Dorfschule für kommende Generationen lebendig halten möchten, sind herzlich eingeladen, im Dorfschulmuseum mitzuwirken.

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