Westfalen – Die “Tage der Gärten und Parks” am 8. und 9. Juni haben in diesem Jahr “Unsere Bäume” im Blick. Zum zwölften Mal lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein, die Vielfalt der regionalen Garten- und Parklandschaft zu erkunden.
Über 180 Garten- und Parkanlagen in der Region präsentieren während der Garten- und Parktage ihre Naturparadiese. Einige von ihnen sind nur an diesem Wochenende für die Öffentlichkeit zugänglich. “Unsere Bäume haben nicht nur eine gestaltende Kraft, besonders in Zeiten des Klimawandels begeistern sie auch als Schattenspender und Sauerstoffproduzenten. Sie binden Kohlendioxid und stellen eine wichtige Nahrungsquelle dar”, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. “Daher hat das diesjährige Thema wieder eine große gesellschaftliche Bedeutung.”
Auch private Gärten öffnen ihre Pforten
Einen Einblick in die Schönheit der Privatgärten öffnet sich etwa hinter den Pforten zum “saiLens Garten” in Lünen (Kreis Unna). Die Besitzerin und der Besitzer freuen sich auf den Austausch mit ihren Gästen. Wer es schafft früh aufzustehen, kann sich bei einer Führung im Park von Kloster Gerleve in Billerbeck (Kreis Coesfeld) von der Morgenstimmung bei Sonnenaufgang verzaubern lassen. Kulturhistorisch und außergewöhnlich geht es bei der Fachführung im Park von Haus Stapel in Havixbeck (Kreis Coesfeld) zu, denn die Eigentümerin Dr. Mechthild Freifrau Raitz von Frentz führt selbst durch die sonst nicht zugängliche, ehemalige barocke Gartenanlage.
Wieso Bäume “Leute mit Charakter” sind und welche heilende Wirkung von ihnen ausgeht, erfahren Besucherinnen und Besucher der Biologischen Station Kreis Recklinghausen e.V. in Dorsten während der Gartentage. Hier können auch Kinder spielerisch die Natur entdecken, zum Beispiel mit einem Apfel- und Vogelstimmenquiz. Eine barrierefreie Führung für Rollstuhlfahrende oder Familien mit Kinderwagen findet im Warendorfer Emsseepark statt und klärt über den Einfluss der Bäume auf das Leben der Menschen auf.
Im Wurzgarten am alten Jesuitenkolleg in Büren (Kreis Paderborn) können Besucher am Gartenwochenende Kräuteröle oder Brennesselpesto herstellen; in und aus dem Wurzgarten kann gefrühstückt werden, und es werden Grundlagen des naturnahen Gärtnerns vermittelt. Im Sauerländer Blütengarten in Olsberg (Hochsauerlandkreis) kann sich das Publikum auf vielfältige Themengärten und alte Obstbäume freuen sowie auf Tipps zum biologischen Gärtnern. “Neues entdecken oder sich einfach treiben und inspirieren lassen – für alle Gartenfans ist an diesem Wochenende etwas dabei”, so LWL-Projektkoordinatorin Eva Carrie.
Im Schloss Benkhausen in Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) untermalt der A- Capella-Chor “Voice Over” den Spaziergang durch den Park und sorgt mit seinen Klängen für gute Laune. Die Wasserburg Anholt im westlichen Münsterland, Residenz der Fürsten zu Salm, bietet an dem Gartenwochenende exklusiv geführte Spaziergänge durch den historischen Schlosspark mit seinen eindrucksvollen Baumpersönlichkeiten an. Am 9. Juni öffnet auch das Otto-Pankok-Museum in Hünxe-Drevenack, auf der Grenze zwischen Rheinland und Westfalen, die Pforte seines wildromantischen Gartens an der Ijssel. Mit Eseln können kleine und große Besucher das Gelände erkunden, ein Imker erklärt, wie Bienen und Bäume zusammenwirken. “Naturinteressierte können sich auf traumhafte Einblicke in herrschaftliche Schlossanlagen freuen und auf ganz persönlich gestaltete Kleinode”, fasst Dr. Yasmine Freigang vom LWL fzusammen. “Am Aktionswochenende werden sonst verschlossenen Pforten geöffnet und geben den Blick preis auf unsere einzigartige westfälisch-lippische Garten- und Parkkultur.”
Die meisten Veranstaltungen sind kostenlos, jedoch bitten einige Anlagen um einen Obolus oder um eine Spende für soziale Zwecke. Alle Informationen zum Programm sowie den teilnehmenden Grünanlagen gibt es unter www.gaerten-in-westfalen.lwl.org. Mit Hilfe einer digitalen Karte kann man sich dort aus dem facettenreichen Angebot eine individuelle Route zusammenstellen.
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