Der Konkurrenzkampf zwischen Twitch und Kick

Print Friendly, PDF & Email

Der Konkurrenzkampf zwischen Twitch und Kick ist längst entbrannt – doch nicht nur das: Die Streaming-Plattformen liegen sich geradezu in den Haaren. Viele Anhänger fragen sich daher, was die Gründe für den Konkurrenzkampf sind. Hier setzt dieser Beitrag an – Leser erfahren hier, warum die beiden Anbieter auf Kriegsfuß stehen.

Der Konkurrenzkampf zwischen Twitch und Kick

Gamer können unterschiedliche Plattformen nutzen, um sich mit anderen auszutauschen – Foto Pixabay

Der Konkurrenzkampf war vorprogrammiert

Zu Beginn hatte Twitch geradezu eine Monopolstellung bei Streamern. Denn es handelte sich bei ihr um die einzige Plattform, die sich auf Videospiele und die dazugehörigen Videos spezialisiert hatte. Über mehrere Jahre hinweg konnte ihr also niemand das Wasser reichen. Mit der Entwicklung von Kick sieht sich Twitch erstmals bedroht – denn das erstgenannte Portal wurde gezielt als Konkurrenz ins Leben gerufen. Damit war der Konkurrenzkampf eröffnet. Tatsächlich werden mittlerweile immer mehr Gamer auf die neue Plattform aufmerksam. Daher überrascht es nur wenig, dass Kick und Twitch aufeinander nicht gut zu sprechen sind.

Viele Streamer streben einen Wechsel an

Nicht nur Hobbyisten, sondern auch professionelle Streamer liebäugeln mit Kick. Sogar Star-Gamer konnte die neue Größe bereits mit lukrativen Verträgen abwerben. Ein weiterer Grund für die steigende Beliebtheit von Kick ist die Tatsache, dass sich auf diesem Portal der Partnerstatus einfacher erreichen lässt.

Um Twitch-Partner zu werden, sind die folgenden Anforderungen zu erfüllen:

– mindestens 50 Follower

– Streaming für 8 Stunden

– ein Video an 7 verschiedenen Tagen streamen

– im Durchschnitt müssen mindestens 3 Zuschauer vorhanden sein

 

Bei Kick gelten hingegen diese Bedingungen:

– mindestens 75 Follower

– Streaming für wenigstens 5 Stunden

Anhand dieser Fakten lässt sich erkennen, dass es vor allem Anfängern weitaus einfacher möglich ist, den Partnerstatus bei Kick zu erhalten. Unter diesen Gesichtspunkten ist es klar, dass sich Twitch durch den neuen Konkurrenten bedroht fühlt. So ist der Konkurrenzkampf vorprogrammiert.

Auch bei der Umsatzbeteiligung hat Kick derzeit die Nase vorne – die ältere Größe setzt bei den meisten Streamern auf die Aufteilung von 50/50, während bekanntere Gamer einen Split von 70/30 erhalten. Bei Kick liegt die Aufteilung bei 95/5 – das ist vor allem für neue Streamer, deren Einnahmen noch nicht allzu hoch sind, attraktiv.

Was ist die beste Wahl für Einsteiger?

Vor allem Anfänger stellen sich die Frage, bei welchem Anbieter sie besser aufgehoben sind – hier meinen sie besonders ihre Erfolgschancen. Immerhin ist es jungen Gamern oft nur schwer möglich, sich auf dem Streaming-Markt zu behaupten.

Für welche Plattform sich User entscheiden, hängt letzten Endes von ihren Vorlieben ab. Einer der größten Pluspunkte von Twitch liegt darin, dass das Portal mittlerweile riesig ist. Täglich tummeln sich dort an die 2,5 Millionen Zuschauer. Im Gegenzug gibt es auf der Webseite mittlerweile über 100.000 Twitch-Kanäle – für unbekannte Streamer ist es also nur unter großen Anstrengungen möglich, sich zu behaupten.

Kick verzeichnet derzeit noch weitaus geringere Zahlen – es sind dort jeden Tag zwischen 100.000 und 150.000 Zuschauer anzutreffen. Es stehen Anwendern hier also eine vergleichsweise geringe Zahl an potenziellen Followern zur Verfügung, allerdings können sie sich bei den bis zu 7.000 Kanälen (noch) leichter behaupten.

Der Konkurrenzkampf als Auslöser für Streitereien

Immer noch schwören viele Gamer dem Klassiker Twitch die Treue. Einige Streamer streben jedoch einen Wechsel an oder sind gar bereits auf die neue Größe umgestiegen. Dieser Aspekt stößt nicht überall auf Anklang. Das liegt daran, dass Kick bei einigen Personen als minderwertige Alternative angesehen wird.

So kritisierte unlängst die Streamerin Pokimane die neue Plattform. Grund dafür sei deren vermehrter Fokus auf Glücksspiele und die Finanzierung durch Stake. Die Gamerin machte auf Twitter die Aussage, dass sie niemals zu Kick wechseln würde, da sie für Ethik und Moral stünde. Doch dieses Statement ließen wiederum andere Streamer nicht auf sich sitzen. Unter ihnen war auch der bekannte Spieler xQc, der Pokimane aufgrund ihrer Überheblichkeit Unreife attestierte.

Weitere Gamer beteiligten sich an der Diskussion, wodurch auf Twitter schnell eine hitzige Debatte entbrannte. Einige Personen vertraten die Meinung, dass Kick in puncto moralischer Vertretbarkeit mit Unternehmen wie Amazon und Google gleichzusetzen sei. Es dürften sich also nur Menschen eine Kritik erlauben, die auch auf die Leistung der erwähnten Konzerne verzichteten.

Das verspricht die Zukunft

Mittlerweile stellen sich nicht nur Streamer, sondern auch deren Zuschauer die Frage, in welche Richtung sich der Konkurrenzkampf der beiden Plattformen entwickelt. Vor allem in den letzten Monaten gab es bei Twitch viele Veränderungen – und die sind nicht nur auf Kick zurückzuführen. So setzt das altbewährte Portal seit kurzem auf ein neues Regelwerk. So sind bestimmte Werbeformen – darunter Banner, Videoanzeigen und Audio-Ads – beim Streamen nicht mehr erlaubt. Bei vielen Streamern lösten die überarbeiteten Vorschriften Empörung aus. Immerhin ist die Werbung eine wichtige Einnahmequelle.

Viele bekannte Gesichter wechselten kurzerhand zu Kick, während einige Gamer Twitch sogar verklagten. Die Lage ist derzeit also angespannt. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass in naher Zukunft mehrere Twitch-Streamer einen dauerhaften Wechsel in Erwägung ziehen.

Derzeit kämpfen Twitch und Kick um die Gunst der Streamer. Während die bewährte Plattform aktuell noch die Vormachtstellung innehat, könnte sich dies in naher Zukunft ändern. Es bleibt aber abzuwarten, ob Streamer tatsächlich in Massen zum neuen Portal wechseln – immerhin genießt dieses nicht überall einen guten Ruf.

 

 

Speak Your Mind

*