EPICDERMIS: Berührender Tanz im Pumpenhaus

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Mit EPICDERMIS der Cooperativa Maura Morales zeigt das Pumpenhaus die dritte Produktion im Rahmen des Festivals tanz nrw (So, 14. Mai um 20 Uhr). Die zutiefst sinnliche Inszenierung erzählt von der Überlebensnotwendigkeit, berührt zu werden – in einer Gesellschaft, die immer kontaktärmer wird.

“Epicdermic” von Maura Morales im Pumenhaus – Foto Klaus Handner

Die Haut ist das größte Wahrnehmungsorgan des Menschen. Und zugleich die Grenze zwischen Individuum und Umwelt. Hier setzt die Arbeit EPICDERMIS der Choreografin Maura Morales an. Mit fünf Tänzern erzählt sie in einer gleichzeitig expressiven und intimen Bewegungssprache von der lustvollen Erschließung der Welt und der Überlebensnotwendigkeit, berührt zu werden – im Kontrakt zu einer Gesellschaft, die immer kontaktärmer wird.

Die Cooperativa Maura Morales ist seit vielen Jahren kontinuierlich im Pumpenhaus zu Gast. In der Produktion CHERCHEZ LA FEMME hat sie dem fotografischen Werk der amerikanischen Künstlerin Francesca Woodman nachgespürt. PHOBOS – eine im Kontext der #MeToo-Bewegung entstandene Arbeit – verhandelte die Diskriminierung weiblicher Körper („Ein mitreißendes Tanzstück, das trotz des ernsten Themas durch wahnsinnige Tanzfreude und technisches Können begeistert“, Rheinische Post). 

Ihr Solo WUNSCHKONZERT frei nach dem gleichnamigen Stück von Franz-Xaver Kroetz war eine berührende Studie über Einsamkeit, Sehnsucht und Angepasstheit („Die Leistung und die Ausdruckskraft von Maura Morales sind überwältigend“, O-TON Kulturmagazin). 

In EPICDERMIS variiert die Choreografin mit ihrer Compagnie nun den Dialog zwischen Ich und Welt „mit einer unglaublichen Virtuosität (…). Begehren und Widerstand entflammen. Wobei das auf den Bühnen des Tanzes oftmals gezeigte Sujet des Kampfes zwischen Mann und Frau hier erfrischend in neue Gesten und Situationen mündet (…) ein Erlebnis“ (tanzweb.org).

In seiner Rezension des Stückes schreibt Thomas Linden. “Das fünfköpfige Ensemble (Martha Gardner, Kira Metzler, Giulia Russo, Dario Rigaglia, Matthew Branham) kleidet sich in vollkommener Stille an und aus, und während das noch geschieht, entspinnt sich ein Kampf zwischen Mann und Frau. Begehren und Widerstand entflammen. Wobei das auf den Bühnen des Tanzes oftmals gezeigte Sujet des Kampfes hier erfrischend in neue Gesten und Situationen mündet. Die Choreographie orientiert sich ganz an natürlichen Bewegungsabläufen, die kühn getanzt werden und die Physis der Paare wuchtig ausspielen. Zwei Willen prallen auf Augenhöhe gegeneinander. Eine mitreißende Eröffnung des Abends.”

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