“Carmen” als Silvesterknaller

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“Carmen” als Silvesterknaller: Noch bevor die Korken knallen, veranstaltet der Städtische Musikverein Lippstadt zum Jahresende sein traditionelles Silvesterkonzert, bei dem Musik von Rossini, Offenbach und Johann Strauß erklingt.

Die Philharmonie Südwestfalen wird mit de, Landesorchester NRW beim Silvesterkonzert im Lipppstädter Stadttheater aufspielen. Foto: Rene Achenbach

Die Philharmonie Südwestfalen wird mit de, Landesorchester NRW beim Silvesterkonzert im Lipppstädter Stadttheater aufspielen. Foto: Rene Achenbach

Am Samstag, 31. Dezember, gastiert die Philharmonie Südwestfalen/Landesorchester NRW im Stadttheater Lippstadt. Mit den Klassikern der leichteren Muse unter anderem von Gioachino Rossini, Jaques Offenbach, Hector Berlioz, Johann Strauß (Sohn), Leo Délibes wollen die Musiker in sonnenverwöhnte mediterrane Gefilde entführen. Durch das Programm führt Bernhard Steiner, der die musikalische Leitung des Abends inne hat. Solist des Abends ist die Sopranistin Leonor Amaral.

Feuer und Melancholie, Wildheit und verträumte Sinnlichkeit, dies sind die Bausteine spanischer Folklore. Sie waren im 19. Jh. für viele Komponisten willkommene Inspirationsquellen. Johann Strauss (Sohn), Hector Berlioz oder Gioachino Rossini übersetzten das Flair in Klänge und schufen musikalische Hispanismen oder das, was man als typisch spanisch empfand. Eduard Strauß, jüngster Spross der Strauss-Familie, verarbeitete in seiner “Carmen-Quadrille” Themen aus Bizets Oper zu einem klangvollen Potpourri, das Torrero-Pracht und Habanera-Melancholie mit Wiener Polka-Lust vereint. Die Verbindung Rossinis zur iberischen Halbinsel bestand vor allem in der Ehe mit der spanischen Sopranistin Isabella Colbran, für die er zahlreiche Rollen schrieb. In seiner berühmten Ouvertüre “Der Barbier von Sevilla” scheint er einen andalusischen Tonfall anzuschlagen. Hector Berlioz hingegen war noch Medizinstudent, als Rossini um 1824 als Musikpapst in Paris residierte. Ihn verband eine regelrechte Abneigung mit dem Hobby-Koch Rossini, dessen Begabung er nicht einmal in diesem Meisterwerk zu erkennen vermochte. Das mag erstaunen, denn in den extravaganten kompositorischen Mitteln unterscheidet er sich manchmal gar nicht so sehr von Rossini. Stilsicher gibt er in seiner Kastagnetten-Boléro-Rhythmus schwärmenden “Zaïde” der Koloratursopranistin Leonor Amaral reichlich Gelegenheit, südländisches Flair zu verbreiten. Die gebürtige Portugiesin ist seit der Spielzeit 2018/19 im Ensemble des Theaters Erfurt tätig. Als Musicalsängerin sang sie diverse Konzerte mit dem Musikkorps der Bundeswehr, u.a. in der Kölner Philharmonie und in der Historischen Stadthalle Wuppertal.

Beginn ist um 17 Uhr.

Karten gibt es bei der Kultur Werbung Lippstadt unter Tel. 02941/58511.

http://www.lippstadt.de

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