Hausratversicherung nur sinnvoll für Eigentümer?

Hausratversicherung nur sinnvoll für Eigentümer? Die Hausratversicherung gehört mittlerweile zum absoluten Standard eines jeden Hausbesitzers. Doch ist der Abschluss der Versicherung auch für Mieter sinnvoll? Im folgenden Artikel gehen wir der Frage auf den Grund und informieren Sie rund um das Thema Hausratversicherung.

Es kursiert immer noch der Irrglaube, dass lediglich Hausbesitzer eine Hausratversicherung benötigen. Fakt ist jedoch, dass der Abschluss der Versicherung sich lohnt, wenn Sie Ihren Hausrat schützen möchten – Foto Pixabay

Wer sollte eine Hausratversicherung abschließen?

Es kursiert immer noch der Irrglaube, dass lediglich Hausbesitzer eine Hausratversicherung benötigen. Fakt ist jedoch, dass der Abschluss der Versicherung sich lohnt, wenn Sie Ihren Hausrat schützen möchten. Sollten Sie über keine Wertgegenstände von außerordentlichem Wert verfügen, dann verzichten Sie auf die Versicherung und ersetzen Sie die Objekte im Ernstfall lieber selbst. Besitzen Sie allerdings eine Reihe von Wertgegenständen, kann die Hausratversicherung selbst in kleinen Mietwohnungen sinnvoll sein.

Was wird mit einer Hausratversicherung abgedeckt?

Eine Hausratversicherung greift, wenn das Hab und Gut des Versicherten durch Feuer, Wasser, Sturm oder Diebstahl versehrt oder entwendet wurde. Alle bewegbaren Gegenstände, die sich in der Wohnung, dem Haus oder den dazugehörigen Räumen befinden, sind in diesem Service integriert. Das heißt, dass sowohl Haushaltsgeräte, Möbel, Unterhaltungselektronik, Klamotten als auch Wertgegenstände unter den Versicherungsschutz fallen. Bei einem Versicherungsfall spricht man oft vom Wiederbeschaffungswert, da der Neuwert der Geräte und Objekte erstattet wird. Die Versicherten profitieren ebenfalls von einer integrierten Entsorgung der beschädigten Dinge. Die Versicherung zahlt zudem, wenn Fahrräder aus den versicherten Räumen entwendet wurden oder Haushaltsgegenstände aus dem Auto oder in der Urlaubsunterkunft geklaut werden.

Was ist der Unterschied zu einer Haftpflichtversicherung?

Eine Haftpflichtversicherung greift, wenn Sie anderen Personen einen Schaden zufügen. Dazu gehören Personen-, Vermögens- und Sachschäden. Im Gegensatz dazu kommt die Hausratversicherung zum Einsatz, wenn Ihr Hausrat Schaden genommen hat. Eine Erstattung wird gewährleistet, wenn das eigene Hab und Gut gestohlen wurde oder durch Naturkatastrophen, Leitungsprobleme oder den Ausbruch eines Feuers in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Ist jede Versicherung gleich?

Die Angebote der Versicherungen ähneln sich, doch es gibt trotzdem große Unterschiede. So beinhalten die meisten Verträge, dass eine Erstattung bei grober Fahrlässigkeit nicht bewilligt wird. Sollte allerdings die Klausel “Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit” enthalten sein, können gewisse Schäden geltend gemacht werden.

Wer sich vollkommen gegen die Folgen von Bränden schützen möchte, sollte einen erweiterten Versicherungsschutz buchen. Dieser deckt nun auch Schäden durch Überspannung, Rauch- und Rußbildung und Versengen ab. Ebenfalls kann sich eine integrierte Wasserschadenversicherung lohnen, wenn man Besitzer eines Wasserbettes oder Aquariums ist.

Wie hoch sollte die Deckungssumme sein?

Generell setzen Versicherungen pro Quadratmeter Wohnfläche eine bestimmte Summe voraus. Häufig wird ein Betrag zwischen 600 und 850 Euro angesetzt. Mithilfe der gesamten Wohnfläche kann dann die Deckungssumme errechnet werden. Für eine Wohnung mit hundert Quadratmetern würde sich dementsprechend eine Versicherungssumme von 60.000 bis 85.000 Euro ergeben.

Was ist eine dynamische Hausratversicherung?

Als dynamische Hausratversicherung wird ein Vertrag bezeichnet, bei welchem sich die Deckungssumme jährlich erhöht. Der Anstieg der Versicherungssumme kann mit der Hilfe der Preissteigerungsrate vom Statistischen Bundesamt ermittelt werden. Ein solches Vorgehen ist für Versicherte sinnvoll, deren Besitz eine kontinuierliche Wertsteigerung erfährt. Beispielsweise können Sie über die Jahre immer mehr Wertgegenstände wie Schmuck oder Unterhaltungselektronik ansammeln, welche den Gesamtwert Ihres Hausrats in die Höhe treiben. Die zu Anfang festgelegte Versicherungssumme ist dann nicht mehr in der Lage, den Besitz des Versicherten vollständig zu decken. Im Falle eines Diebstahls oder Brandes würde der Eigentümer dann trotz Versicherung große Verluste verzeichnen. Sollte Ihre Versicherung eine entsprechende Modifikation Ihres Vertrages vornehmen wollen, können Sie der Anpassung allerdings auch widersprechen.

Fazit

Eine Hausratversicherung ist ein wichtiger Schutz, um dem Verlust Ihres Hausrates vorzubeugen. Nicht nur Hausbesitzer, sondern selbst Mieter oder Mitglieder einer Wohngemeinschaft können mithilfe des Versicherungsschutzes den Wiederbeschaffungswert Ihres verlorenen Hab und Guts erhalten.