Picasso, Pollock und Matisse im Picasso Museum

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Picasso, Pollock und Matisse im Picasso Museum: Das Museum öffnet am Samstag (13. März 2021) und kündigt vielseitiges Ausstellungsprogramm für 2021 an.

Picasso wieder im Museum zu sehen

Charles Camoin, Lola auf der Terrasse des Hotel Bellevue in Toulon, 1920, Öl auf Leinwand, Privatsammlung Paris – Foto VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Ab Samstag (13. März 2021) ist das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Über den Online-Ticketshop auf der Webseite des Museums können vorab Zeitfenstertickets für den Ausstellungsbesuch erworben werden. Die aktuelle Ausstellung „Picasso/Miró – Eine Künstlerfreundschaft“ wird bis zum 25. April 2021 verlängert. Mit über 100 Gemälden, Skulpturen, Grafiken, Zeichnungen und Keramiken zeichnet die Ausstellung die außergewöhnliche Freundschaft nach, die die beiden Künstler Pablo Picasso und Joan Miró verband.

Ausstellungen 2021 im Picasso-Museum

Im Anschluss daran führt die Gruppenausstellung „Where Ideas Are Born – Magnum Photos“ (1. Mai – 20. Juni 2021) in die Studios und Ateliers berühmter Künstlerinnen und Künstler wie Andy Warhol, Frida Kahlo, Ai Weiwei oder Francis Bacon. Die Schau vereint über 20 international renommierte Fotografen der Agentur Magnum. Die unabhängige Fotoagentur wurde 1947 von den vier Fotografen Robert Capa, Henri Cartier-Bresson, David „Chim“ Seymor und George Rodger in New York gegründet. Gezeigt werden rund 80 Fotoporträts von Menschen, die im vergangenen Jahrhundert Kunstgeschichte geschrieben haben und das heutige Ausstellungsgeschehen maßgeblich prägen. Sie alle sind in ihrem kreativen Umfeld zu sehen, von den beengten Ateliers der Pariser Avantgarde-Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über die New Yorker Lofts der amerikanischen Pop und Minimal Artists zu den hochprofessionell geführten Studios der internationalen Stars des zeitgenössischen Kunstmarkts.

Parallel widmet sich die Ausstellung „Picasso – Work In Progress“ Picassos seriellem Bilddenken von den Nachkriegsjahren bis zu seinem Spätwerk. Insbesondere Picassos druckgrafisches Werk ist Ausdruck eines Schaffensprozesses, in dem die Abwandlung und Weiterentwicklung eines Bildthemas im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit steht. Die Schau macht diese prozesshafte Arbeitsweise durch die Präsentation in Gruppen und Serien von ca. 60 Lithografien aus dem Eigenbestand des Picasso-Museums erfahrbar.

Picasso wieder im Museum zu sehen

Besucher in der Ausstellung “Picasso/Miró – Eine Künstlerfreundschaft” – Foto Christoph Steinweg)

Im Sommer zeigt „Die Galerie der Straße – Plakatkunst. Von Picasso zu Pollock” (3. Juli – 26. September 2021) 90 Plakate der Sammlung KÖNA, die erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Sie widmet sich dem Plakat als eigentümlichem Mischwesen zwischen der Welt der Kunst und der Welt des Kommerzes. Die Sammlung KÖNA umfasst französische, amerikanische und deutsche Ausstellungsplakate der 1950er- bis 1980er-Jahre. Das Genre ist mit zahlreichen Werken von Braque, Chagall, Matisse, Miró und Picasso vertreten. Die farbenfrohen Plakate entstanden vornehmlich als Lithografien in der Pariser Druckerei Mourlot, die auch eine Zweigstelle in New York eröffnete. Mit klangvollen Namen wie Jackson Pollock und Keith Haring ist auch die amerikanische Avantgarde in der Präsentation vertreten.

„Die montierte Stadt – Von Fernand Léger bis Sergei Eisenstein“ vereinigt parallel dazu Filme, Foto- und Malerbücher von Künstlern wie Sergei Eisenstein, Joris Ivens, Germaine Krull, Fernand Léger, Erich Mendelsohn, Lázló Moholy-Nagy, Walter Ruttmann, Moï Ver und Dziga Vertov, die auf eindrucksvolle Weise eine neue Ästhetik der urbanen Raumwahrnehmung demonstrierten. Elektrisches Lichtspektakel und dröhnender Verkehr, schier unendliches vertikales Wachstum von Wolkenkratzern, die Verschmelzung von Arbeits- und Freizeitraum und die generelle Beschleunigung des Lebens: Im Rahmen dieser Ausstellung lädt das Picasso-Museum zu einer filmischen, fotografischen und architektonischen Zeitreise in das New York, Paris, Berlin und Moskau der Goldenen Zwanziger ein.

Das Highlight des Jahres präsentiert das Picasso-Museum vom 9. Oktober 2021 bis zum 16. Januar 2022 unter dem Titel „Rendezvous der Freunde – Camoin, Marquet, Manguin, Matisse“. Die große Sonderausstellung vereint rund 90 Gemälde, Zeichnungen und grafische Arbeiten der sogenannten „Moreau-Gruppe“. Charles Camoin, Henri Manguin, Albert Marquet und Henri Matisse waren Schüler des französischen Malers Gustave Moreau und langjährige Künstlerfreunde. Nach einer gemeinsamen fauvistischen Stilperiode beschritten die vier Männer in ihrer weiteren künstlerischen Entwicklung jeweils eigene Wege. Die Ausstellung spürt jenen Gemeinsamkeiten und gegenseitigen Inspirationen, aber auch der künstlerischen Individualität nach. In diesem Zusammenhang werden auch Werke ihres gemeinsamen Lehrers Gustave Moreau gezeigt.

Die Schau „Picasso – Fotografie und Mythologie“ zeigt gleichzeitig 30 Lichtdrucke aus dem Künstlerbuch „Diurnes“, das Pablo Picasso in Zusammenarbeit mit dem Fotografen André Villers geschaffen hat. Es spiegelt den spannenden Dialog zwischen Picassos Scherenschnitten in Form von mythologischen Gestalten, Tieren und Porträts und Villers fotografischer Erkundung der provenzalischen Landschaft. In Kombination mit im zeitlichen Umfeld entstandenen Werken aus dem Eigenbestand des Museums wird Picassos spielerischer Umgang mit Fotografie und Druckgrafik beleuchtet.

Hinweise für den Museumsbesuch:
Aktuell ist der Besuch der Ausstellung nur mit einem Zeitfensterticket möglich. Die Tickets sind über den Onlineticket-Shop auf der Webseite des Picasso-Museums buchbar. Für den Besuch gelten die bekannten Schutzmaßnahmen wie die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske, begrenzte Personenzahl im Museum und die Einhaltung des Sicherheitsabstandes.

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