Bad Sassendorfer Gradierwerk als Blindentastmodell

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Der Künstler Felix Brörken aus Welver hat jetzt einen ersten Entwurf des Blindentastmodells aus Styrodur für das Gradierwerk in Bad Sassendorf präsentiert. Daraus wird im nächsten Schritt unter dem Aspekt „Barrierefreies Erlebnisgradierwerk“ ein Blindentastmodell aus Bronze entstehen. Möglich ist dies durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins der Westfälischen Salzwelten durch die NRW-Stiftung in Höhe von 20.000 Euro, mit der auch schon die Einrichtung des Fahrstuhles am neuen Gradierwerk im Bad Sassendorfer Kurpark realisiert wurde.

Felix Brörken (l.) präsentierte jetzt Verantwortlichen und Förderern der Westfälischen Salzwelten einen ersten Entwurf des Blindentastmodell des Bad Sassendorfer Gradierwerkes. – Foto Westfälische Salzwelten

Das alte Bad Sassendorfer Gradierwerk wurde im Frühjahr 2018 abgerissen. Im Jahr 2020 wurde das neue Gradierwerk eröffnet, das mit seiner beeindruckenden Architektur inmitten des Kurparks schnell zum Besuchermagneten avancierte. Mithilfe der finanziellen Unterstützung der NRW-Stiftung folgte die Einrichtung eines Fahrstuhls, um das gesamte Objekt auch für Menschen mit Handicap erlebbar werden zu lassen.

Während die meisten Besucher*innen das Gradierwerk nun mit allen Sinnen genießen können, bleibt vielen Menschen mit Sehbehinderung die optische Wahrnehmung, die Architektur und die Dimension verborgen. Hier eine Möglichkeit zur Teilhabe zu schaffen, war das Anliegen der NRW-Stiftung und Grund für die finanzielle Unterstützung. „Inklusion spielt für uns eine wichtige Rolle. Nur so eröffnen wir allen Menschen die Chance, Zeugnisse unserer Kulturgeschichte zu erleben“, betont Stiftungspräsident Eckhard Uhlenberg.

Zum Künstler: Der Bildhauer Felix Brörken hat mit seinem Vater schon über 100 Stadtmodelle in Bronze entwickelt, wobei die westfälische Handwerkskunst auch im außereuropäischen Raum sehr beliebt ist. In jedem Modell steckt durchschnittlich ein Dreivierteljahr Arbeit und Herzblut: Von detailgetreuen Fotos werden maßstabgerechte Pläne entworfen, die in einem erstem Styrodurmodell umgesetzt und geprüft werden, um im Anschluss in einem Wachsmodell weiterentwickelt zu werden. Aus diesem finalen Modell entsteht dann die Vorlage für das Bronzemodell. Allein hinter der Herstellung des Styrodurmodells stehen unzählige Stunden filigranster Arbeit. „Ich zähle die Stunden nie, weiß aber in etwa wie viele Wochen mich erwarten“, so der Bilderhauer.

Das fertige Bronzemodell wird voraussichtlich im Sommer 2021 am Gradierwerk zu bewundern sein.

 

 

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