Ausbildung in Unternehmen: Corona getrotzt

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Immune Dortmunder Unternehmen: Corona hat die Ausbildungstätigkeit im IHK-Bezirk Dortmund nicht zum Erleiegen kommen lassen. Noch im Spätsommer 2020 gab es für die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund eine außergewöhnliche Premiere zu feiern: Zum ersten Mal seit Beginn der 1990er-Jahre konnte sie in ihrer IHK-Region mit den Städten Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna seit 2011 jedes Jahr mehr als 5.000 neu eingetragene Berufsausbildungsverhältnisse verzeichnen. Die Bilanz für das Corona-Jahr 2020 muss im Vergleich dazu magerer ausfallen: Nur 4.254 Verträge konnten neu eingetragen werden, ein Minus von mehr als 16 Prozent. „Das ist zwar ein spürbarer Rückgang bei den Unternehmen – Corona zum Trotz bilden sie aber weiterhin aus und halten an bestehenden Verträgen fest“, analysiert Michael Ifland, IHK-Geschäftsführer Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung, in einer Pressemitteilung.

Unternehmen Corona

Die IHK zu Dortmund ist für die Städte Dortmund und Hamm sowie den Kreis Unna zuständig – Foto IHK zu Dortmund/Stephan Schütze

Die Corona-Pandemie und der erste Lockdown im Frühjahr haben demnach den Ausbildungsmarkt in der heißen Bewerbungsphase abrupt ausgebremst und zeitweise fast vollständig zum Erliegen gebracht. Wegen der andauernden Corona-Pandemie konnten persönliche Beratungen zum Thema Ausbildung oder entsprechende Messen und Veranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden, so Michael Ifland.

Die fehlenden direkten Kontaktmöglichkeiten zwischen Betrieben und Schulabgängern konnten auch innovative, digitale Ausweichformate nicht vollständig kompensieren: Anfang November veranstaltete die IHK zu Dortmund zusammen mit den fünf anderen Ruhr-IHKs und mit Unterstützung des Veranstalters „Meetyoo“ erstmals eine virtuelle Ausbildungsmesse. Die „AzuBeYou“ sollte vor allem Schülerinnen und Schüler der zehnten Jahrgangsstufen sowie der Abschlussklassen ansprechen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Bereits in den Sommerferien wurden vier verschiedene digitale Live-Chats für Ausbildungsinteressierte angeboten. Die Chats konnten ganz einfach über die Internetseite der IHK aufgerufen werden.

Gemeinsam mit der Handwerkskammer (HWK) Dortmund hat die IHK zu Dortmund mit dem Azubi-Speed-Dating 2.0 das erste voll digitale Speed-Dating ausgerufen. Vom Mitte September bis Mitte Oktober konnten Unternehmen aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna über WhatsApp, Videochat oder telefonisch mit den Ausbildungsinteressierten in Kontakt treten und schauen, ob man zueinander passt, heißt es weiter. Die Teilnahme war denkbar einfach: Mitgliedsunternehmen der IHK und HWK hatten auf einer speziellen Plattform Ausbildungsplatzangebote, genaue Zeitfenster für Gespräche sowie die möglichen Kommunikationswege hinterlegt.

„Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit der Resonanz unserer ersten voll digitalen Veranstaltungen im Bereich Azubi-Recruiting. Insbesondere das erste virtuelle Azubi-Speed-Dating war nicht nur für uns, sondern auch für die Betriebe und Bewerber eine Neuheit. Mit den Erfahrungen aus diesem Jahr können wir zukünftige Digital-Veranstaltungen noch passgenauer und persönlicher gestalten“, resümiert Ifland. Ganz besonders wichtig ist es der IHK zu Dortmund, angesichts der Corona-Krise die Kündigung bestehender Ausbildungsverhältnisse zu vermeiden. „Als IHK setzen wir deshalb gemeinsam mit den Unternehmen alles daran, dass sämtliche Azubis ihre Ausbildung abschließen können. Über die IHK-Lehrstellenbörse helfen wir, Azubis aus insolventen Unternehmen in andere Betriebe zu vermitteln“, erklärt Michael Ifland abschließend.

 

 

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