GUERNICA in Lüdenscheid

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Lüdenscheid – Vom 15. März bis zum 10. Mai zeigt die Städtische Galerie Lüdenscheid Bilder des 1914 in Schalksmühle bei Hagen geborenen Künstlers Reinhard Schmidhagen. 1937 veröffentlichte der in Nazi-Deutschland mit einem Ausstellungsverbot belegte Künstler unter Pseudonym eine Holzschnitt-Folge unter dem Titel Guernica – seine persönliche künstlerische Anklage gegen Faschismus und Unterdrückung.

Guernica

Foto: Kunstmuseum Bochum, Nachlass Schmidhagen/Fotograf André Grabowski

Die Ausstellung in Lüdenscheid anlässlich des 75. Todestags von Schmidhagen trägt den Titel „GUERNICA“ und präsentiert eine Auswahl seiner Werke aus dem Nachlass des Kunstmuseums Bochum. Weitere grafische Arbeiten von Pablo Picasso und Käthe Kollwitz ergänzen das Thema des künstlerischen Aufstands gegen Unmenschlichkeit und Krieg.

Nach seiner schulischen Ausbildung begann Schmidhagen im April 1934 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Eine chronische Lungenerkrankung zwang ihn zu Krankenhaus- und Kuraufenthalten. Aufgrund des Ausstellungsverbotes in Deutschland veröffentlichte er seine Arbeiten unter Pseudonym. Im Schweizer Exil lernte er linksliberale, politisch engagierte Emigranten, Künstler und Schriftsteller kennen – neben Erich Maria Remarque den Schriftsteller Ludwig Renn. Den Maler Christian Rohlfs besuchte er in Ascona.

Mehr und mehr konzentrierte sich Schmidhagen auf den Holzschnitt. Unter dem Einfluss der Werke Edvard Munchs, Frans Masereels, Ernst Barlachs und Käthe Kollwitz entwickelte er eine zunehmend expressiver werdende Bildsprache. Sein angegriffener Gesundheitszustand und zunehmende Geldsorgen zwangen ihn 1938 zur Rückkehr nach Deutschland. Reinhard Schmidhagen starb am 8. Juli 1945.

Die Dauerausstellung der Galerie zeigt unterschiedliche Positionen der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie reichen von der Malerei zu Beginn des Jahrhunderts über Licht- und Bewegungsinstallationen der 1970er bis zur konzeptionellen Kunst der 1990er Jahre.  Von größter Bedeutung für Lüdenscheid sind jene Werke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Stadt und Region in einen größeren Zusammenhang mit der internationalen Kunstszene stellen. Dies sind die Arbeiten der westfälischen Malerin Ida Gerhardi (1862-1927) sowie die Paul-Wieghardt-Stiftung mit annähernd 100 Werken des 1897 in Lüdenscheid geborenen und 1969 in Wilmette/Illinois, USA, verstorbenen Malers Paul Wieghardt.

GUERNICA, 15.3.-10.5.2020, Galerie der Stadt Lüdenscheid, Sauerfelder Straße 14-20, 58511 Lüdenscheid, Öffnungszeiten Mi-So 11:00 bis 18:00 Uhr, Tel. 02351/171496, www.luedenscheid.de/relaunch/freizeit-tourismus

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