Münster – Joshua Sobols “Ghetto” feiert am Donnerstag, 25. Januar 2018, Premiere am Wolfgang Borchert Theater. Meinhard Zanger inszeniert das Schauspiel mit Musik, das erinnert an eine Zeit, in der Menschen aufgrund ihrer Religion ausgegrenzt und menschenverachtend behandelt wurden und das gleichzeitig die identitätsstiftende Wirkung von Kultur deutlich macht.
1942 im jüdischen Ghetto von Wilna. Jakob Gens, Chef der jüdischen Ghettopolizei, arrangiert sich mit dem SS-Führer Hans Kittel. Sein Motto: “Arbeiten, um zu überleben.” Um die Moral und den Lebenswillen der Juden zu stärken, will Gens ein Theater im Ghetto gründen. Er stößt auf Protest unter den Ghettobewohnern: “Auf dem Friedhof spielt man kein Theater!”
“Ghetto” wurde für den israelischen Journalisten, Theaterautoren und -leiter Joshua Sobol zum Welterfolg. Peter Zadek hatte 1984 an der Freien Volksbühne Berlin die Uraufführung inszeniert mit der Klezmer-Legende Giora Feidman und Ulrich Tukur in der Rolle des kulturaffinen SS-Offiziers Kittel, mit der ihm der Durchbruch gelang. 1992 inszenierte Joshua Sobol sein Stück selbst in Essen, wo auch Regisseur Meinhard Zanger mitwirkte, der das Schauspiel anschließend bereits zweimal erfolgreich – am Stadttheater Gießen und am Volkstheater Rostock – inszenierte. Ursprünglich wirken in Sobols Schauspiel rund 100 Personen mit. Im WBT werden es immerhin knapp 60 sein – in einer Szene tritt ein 30-köpfiger Kinderchor des Paulinums auf.
WBT Wolfgang Borchert Theater / Am Mittelhafen 10 / 48155 Münster
Tickettelefon 0251 – 40019
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