Dortmund – Die Kunstinstallation „well,come“ im Dortmunder Hafen ist für das Publikum eröffnet. Die begehbare Installation widmet sich bis zum 24. September 2016 den Strömen, die um die Welt reisen: Ströme an Rohstoffen, Daten, Finanzen und Waren als auch die gewaltigen Wanderungsbewegungen, die von Kriegen und dem ökonomischen Überlebenskampf getrieben werden.
„well,come“ ist eine Arbeit von osa_office for subversive architecture, produziert von Urbane Künste Ruhr im Rahmen der Ruhrtriennale 2016. Die Kunstfahrten sind immer samstags und sonntags zu erleben. Sie heben das Publikum in einer erikaviolettfarbenen Stahlskulptur unter die Überdachung einer Werkhalle. In der Luft schwebend werden die BesucherInnen Teil einer Sound- und Videoperformance.
Zur Eröffnung auf dem Gelände des SAZ Stahlanarbeitungszentrum GmbH sagt Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW: „‚well, come‘ steht beispielhaft für den besonderen Reiz und die künstlerische Qualität der Urbane Künste Ruhr und der Ruhrtriennale. Hier am Dortmunder Hafen hält die Kunst Einzug an einen spannenden Ort und macht diesen für die BesucherInnen ganz neu erlebbar.“
„Wir haben uns für dieses Raumexperiment genau an diesem Ort entschieden, weil er repräsentativ für die sogenannte Globalisierung steht: Das Ruhrgebiet ist inzwischen Teil einer weltweiten Wertschöpfungskette, mehr Umschlagplatz als Produktionsort“, sagte Katja Aßmann, Künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr.
Und Prof. Oliver Langbein von osa_office for subversive architecture ergänzt: „Mit unserer Arbeit möchten wir andere Sichtweisen auf bekannte oder unbekannte Orte ermöglichen. Was für eine Identität hat ein Raum denn noch außer der, für die er entworfen und die ihm zugeteilt wurde? Dieses Verändern von Sichtweisen verändert unserer Meinung nach auch die Möglichkeit, wie man mit Stadt, mit Architektur umgehen kann. Das möchte wir auch mit ‚well,come‘ erreichen.“
Lukas Crepaz, Geschäftsführer Kultur Ruhr GmbH, betont: „Urbane Künste Ruhr hat sich in den letzten fünf Jahren unter der künstlerischen Leitung von Katja Aßmann zu einer wirkmächtigen Kunstorganisation entwickelt und sich einen starken Namen gemacht. Das Aktions- und Experimentierfeld von Urbane Künste Ruhr ist der – vermeintlich – schon bekannte öffentliche Raum im Ruhrgebiet, eine ganz spezifische urbane Stadtlandschaft. Mit ‚well, come‘ entführt Urbane Künste Ruhr die Besucher wieder einmal einen Ort, den noch niemand vorher jemals so gesehen, geschweige denn erlebt hat.“
Die Kunstinstallation „well,come“ widmet sich den Strömen, die um die Welt reisen. Millionen und Abermillionen Güter sind global in Bewegung. Jedoch wird mehr bewegt als Kapital, Bodenschätze und Waren. Schon immer sind auch die Menschen global unterwegs. Menschen, die migrieren oder einfach reisen, solche, die Geschäfte machen, Menschen, die auf der Flucht sind. Damit ist auch das Paradoxe markiert: Wir befinden uns in Zeiten, in denen alles global unterwegs ist, und gleichzeitig beobachten wir eine Tendenz zur Abschottung.
Als offene Arbeitsgemeinschaft bewegt sich osa_office for subversive architecture zwischen Architektur und Kunst. Sie behandelt experimentelle Raumgestaltungen und kehrt subversiv festgefahrene Sichtweisen um. Durch temporäre Installationen an Gebäuden, reagieren die Arbeiten von osa_office for subversive architecture auf die urbane Umgebung, um sie dadurch zu bereichern und zu fiktionalisieren. Bereits 2013 zeigte osa_office for subversive architecture im Auftrag von Urbane Künste Ruhr zur Eröffnung von „Urban Lights Ruhr“ eine installative Arbeit in Bergkamen mit dem Titel „Discharge/Recharge“.
„well,come“ ist eine Produktion von Urbane Künste Ruhr für die Ruhrtriennale 2016. Unterstützt von der Firma SAZ-Stahlanarbeitungszentrum Dortmund GmbH & Co. KG und der Stadt Dortmund.
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