Uni Münster verliert und gewinnt gleichzeitig

Die Uni Münster verliert und gewinnt gleichzeitig: Im Grunde aber ist es ein rabenschwarzer Tag für die Universität. Zwar erhält der Existenzcluster “Mathematik” eine weitere Förderung, aber die parallel beantragte Förderung für den Verbund “Religion und Politik” bleibt aus. Damit sind die hochtrabenden Pläne für die Exzellenzuniversität gescheitert. Ein sehr herber Rückschlag für Münster wie auch Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels eingestehen musste. Es wird vermutlich mehrere Jahre brauchen, um wieder nach vorne zu kommen.

Uni Münster verliert und gewinnt gleichzeitig

Stoßen gemeinsam auf den Erfolg an: Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels, Cluster-Sprecher Prof. Dr. Mario Ohlberger und Prof. Dr. Thomas Nikolaus sowie Prorektorin Prof. Dr. Monika Stoll (v.r.n.l.) – Foto Uni MS – Johannes Wulf

Die Entscheidung in der ersten Förderlinie der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für die neuen Exzellenzcluster ist gefallen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) gaben am vergangenen Donnerstag (22. Mai) bekannt, dass der Exzellenzcluster „Mathematik Münster“ der Universität Münster ab dem 1. Januar 2026 für weitere sieben Jahre gefördert wird.

„Die Förderung des Exzellenzclusters ist nicht nur ein bedeutender Meilenstein für die mathematische Forschung in Münster, sondern auch ein Beleg für das unermüdliche Engagement, die Exzellenz und die Leidenschaft unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, betont Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels. „Diese Anerkennung erfüllt uns mit Stolz und motiviert uns, weiterhin gemeinsam an Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu arbeiten – in einem Umfeld, das Kreativität und internationale Spitzenforschung fördert.“

Uni Münster verliert und gewinnt gleichzeitig

Ein kleiner Trost vielleicht: Das Rektorat feierte mit zahlreichen Mitgliedern des Mathematik-Clusters den Erfolg – Foto Uni MS – Johannes Wulf

In der Sitzung fiel zudem die Entscheidung, den bereits vor 18 Jahren gegründeten Cluster „Religion und Politik“ nicht weiter zu fördern. „Dieser Cluster hat in den vergangenen Jahren international beachtete Forschungsarbeiten hervorgebracht, die einen wichtigen Beitrag zum Verständnis komplexer gesellschaftlicher Zusammenhänge leisten. Es ist bedauerlich, dass es keine weitere Förderung geben wird“, sagt Prof. Dr. Monika Stoll, Prorektorin für Forschung. Dies bedeute allerdings nicht das Ende dieser erfolgreichen Arbeit.

„Wir sind fest entschlossen, die Arbeit auf diesem Feld weiter voranzutreiben. Die bisherigen Erkenntnisse und Fortschritte werden in die Verstetigung unserer Forschungsaktivitäten einfließen.“ Mit der Entscheidung geht einher, dass sich die Universität Münster nicht um den Titel Exzellenzuniversität in der zweiten Förderlinie der Exzellenzstrategie bewerben kann, da eine Universität dafür über mindestens zwei Exzellenzcluster verfügen muss.

Die Exzellenzkommission wählte aus 98 Anträgen 70 zur Förderung aus – dabei handelt es sich um 45 bereits geförderte und 25 neue Cluster. Sie werden ab 2026 sieben Jahre lang mit rund 539 Millionen Euro pro Jahr unterstützt.

Mit der Exzellenzstrategie wollen der Bund und die 16 Bundesländer den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig stärken und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern. Es gibt zwei Förderlinien:

Mit der Förderlinie Exzellenzcluster werden herausragende Forschungsfelder an Universitäten oder Universitätsverbünden gestärkt. Als große und leistungsfähige Zentren sind sie national und international vernetzt und arbeiten mit unterschiedlichen Kooperationspartnern zusammen. Die Cluster werden über einen Zeitraum von sieben Jahren mit drei bis zehn Millionen Euro pro Jahr gefördert. Derzeit werden 57 Exzellenzcluster gefördert, die neue Förderperiode für die dann 70 Cluster beginnt am 1. Januar 2026.

Die Förderlinie Exzellenzuniversitäten dient der dauerhaften Stärkung von Universitäten als Einzelinstitutionen oder als Universitätsverbünde und dem Ausbau ihrer internationalen Spitzenstellung in der Forschung. Um in dieser Förderlinie antragsberechtigt zu sein, müssen Universitäten über mindestens zwei Exzellenzcluster verfügen. Derzeit werden zehn Universitäten und ein Universitätsverbund gefördert. Sie müssen alle sieben Jahre nachweisen, dass sie die Fördervoraussetzungen weiterhin erfüllen. Die Entscheidung über die Förderung fällt 2026, Förderbeginn ist der 1. Januar 2027.

Speak Your Mind

*