Auszubildende backt Nationalkuchen mit Witz

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Senden – Um auf einem ganzen Blech voller Nusskugeln das Johannisbeergelee in die Löcher zu füllen, braucht Leonie Scherer etwa 90 Sekunden. Die Konditor-Auszubildende in der Konditorei des Hofs Grothues-Potthoff in Senden grinst. „Vor ein paar Tagen hätte ich das noch deutlich langsamer gemacht“, sagt sie. Denn da stand sie nicht in Senden in der Backstube, sondern im norwegischen Ålesund.

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Leonie Scherer braucht für die Füllung nur 90 Sekunden

Als erste Konditor-Auszubildende hat die 19-jährige Sendenerin am Austauschprogramm der Handwerkskammer Münster teilgenommen. „Als sie diese Chance bekam, habe ich keine Sekunde gezögert, auch wenn der Zeitpunkt für unsere Produktion alles andere als optimal war“, sagt Elmar Grothues, Geschäftsführer des Hofs und Vorstand des Münsterland-Siegels. „Es bringt so viel, mal etwas Neues kennen zu lernen.“ Gemeinsam mit zehn anderen Auszubildenden aus dem Handwerkskammerbezirk hat Leonie Scherer in den vergangenen drei Wochen den heimischen Arbeitsplatz gegen einen norwegischen Arbeitsplatz eingetauscht.

Nationalkuchen mit Witz

Nationalkuchen mit Witz

Der größte Unterschied, an den sie sich gewöhnen musste, war das Arbeitstempo. „Ich arbeite sehr schnell und lerne auch sehr schnell. In Norwegen investiert man aber deutlich mehr Zeit in das Produkt, macht es ganz besonders ordentlich und achtet weniger auf die Effizienz“, erklärt sie. „Kuchen und feines Backwerk gibt es auch nur zu besonderen Anlässen. Im Alltag steht das Brot im Mittelpunkt.“

Die Konditorei von Myrstad Mathus, in der Leonie Scherer gearbeitet hat, betreibt ein eigenes Café im Stadtteil Spjelkavik und beliefert gleichzeitig den Supermarkt im Erdgeschoss des Hauses. „Da dort die Torten im Ganzen verkauft werden, hatte ich bei der Dekoration ganz andere Möglichkeiten als zuhause und durfte mir jeden Tag andere Kreationen überlegen. Das hat viel Spaß gemacht.“

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Leonie Scherer hat ihre Ausbildung auf dem Hof Grothues-Potthof in Senden gemacht

Bei Cheesecakes, Möhren- und Käsekuchen konnte Leonie Scherer auf die Fertigkeiten ihrer Ausbildung auf dem Hof Grothues-Potthoff zurückgreifen. „Das wird auch nicht anders gemacht als bei uns.“ Generell seien die norwegischen Torten aber deutlich fett- und kalorienhaltiger. Besonders gerne wird mit Marzipan gearbeitet. Auch den Kransekake, den norwegischen Nationalkuchen, lernte die 19-Jährige zu backen. „Der besteht hauptsächlich aus Mandeln, Eiklar und Zucker, das in Ringen gebacken und übereinander gestapelt wird.

Das Highlight ist eigentlich die Dekoration mit Fähnchen und Papierbonbons, die Witze enthalten.“ Für das Hofcafé von Grothues-Potthoff würde Leonie Scherer gerne die Rum-Ringe mit Biskuit, Sahne, Marzipan und Apfelkompott ausprobieren. Dann aber als Gesellin. Denn in vier Wochen legt Leonie Scherer die Abschlussprüfung ihrer Ausbildung ab. Und falls Geschäftsführer Elmar Grothues mal eine Filiale in Norwegen eröffnen will: „Dann würde ich das sofort übernehmen. Das Land, die Leute und Zeit dort waren großartig“, sagt Leonie Scherer und lacht.

Hof Grothues-Potthoff / Hof Grothues-Potthoff 6 / 48308 Senden
Telefon 02597 – 69640

www.muensterland-qualitaet.de
www.paulapumpernickel.com

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