Immobilien und Investmentfonds beliebt

Münster – Die Kunden der Sparkassen in Westfalen-Lippe investieren angesichts niedrigster Einlagezinsen verstärkt in Immobilien und Investmentfonds. Trotzdem steigen auch die Sparguthaben: Über alle Kundengruppen hinweg meldeten die öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute einen Einlagenbestand von 91,7 Milliarden Euro (+3,3 Prozent). Das teilte der Sparkassenverband Westfalen-Lippe heute bei der Vorstellung des Geschäftsergebnisse 2015 in Münster mit. Sicherheit ist für Anleger das entscheidende Kriterium. „Diese Sicherheit bieten die Sparkassen. Unsere Kunden können sich darauf verlassen“, so Dr. Rolf Gerlach, Präsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe.

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Sparkassenverband Westfalen-Lippe in Münster – Fotos SVWL

Mit Blick auf die Niedrigzinsphase betonte er: „Wer nicht spart, vergrößert seine Versorgungslücke. Die Altersvorsorge leidet.“ Dies sagte er vor dem Hintergrund der Umfrageergebnisse für das Sparkassen-Vermögensbarometer 2015. Demnach sorgen knapp 40 Prozent der Verbraucher mit einem Nettoeinkommen bis 2.000 Euro nicht mehr für das Alter vor. Vor einem Jahr lag dieser Wert noch bei einem Drittel. Die anhaltend niedrigen Zinsen verunsicherten die Menschen offensichtlich zusehends, so der Sparkassenpräsident.

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Private Geldvermögensbildung um 53,9 Prozent gestiegen: Dr. Rolf Gerlach, Präsident des Sparkassenverband Westfalen-Lippe

Wer Geld zur Seite legen kann und möchte, hat das im Jahr 2015 vor allem mittels Immobilien und Investmentfonds getan. Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, berichtete von einer anhaltend starken Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten. Die neu zugesagten Wohnungsbaudarlehen an private Kunden legten um 20,5 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu. Im Schnitt hat jede Sparkasse in Westfalen-Lippe 71 mehr Immobilienkreditverträge vermittelt als noch 2014.

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Immobilien und Investmentfonds als Alternative zum klassischen Sparen: Jürgen Wannhoff, Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe

Das Wertpapiergeschäft mit Privatkunden verbesserte sich leicht. Mit einem Umsatz von 10,1 Milliarden Euro überstieg es die Summe aus Käufen und Verkäufen des Vorjahres um 6,9 Prozent. Auf der Suche nach Rendite griffen Anleger vor allem zu Investmentfonds. Deren Nettoabsatz fiel mit 860 Millionen Euro deutlich höher aus als im Vorjahr (312 Millionen Euro). Das entspricht einer Wachstumsrate von 176 Prozent.

Die private Geldvermögensbildung – sie bildet die Bestandsveränderungen bei den Kundeneinlagen, den Nettoabsatz bei Wertpapieren, Bestandsveränderungen bei Bauspareinlagen sowie Zuwächse aus Leistungsverpflichtungen aus Lebensversicherungen ab – kletterte um bemerkenswerte 53,9 Prozent auf 2,717 Milliarden Euro (Vorjahr 1,766 Milliarden Euro).

Ihre starke Position als Partner des Mittelstands belegten die westfälisch-lippischen Kreditinstitute mit deutlichen Wachstumsraten im Kreditgeschäft: Sie erteilten Kreditzusagen in Höhe von 17,5 Milliarden Euro. Das sind 16,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kreditbestände wuchsen um 2,8 Prozent auf 86,5 Milliarden Euro. 41,4 Milliarden Euro (+3,4 Prozent) davon entfielen auf Firmenkunden. Das entspricht einem Plus von rund 42 Prozent gegenüber dem Kreditvolumen der Firmenkunden vor zehn Jahren.

Die ordentlichen Geschäftsabschlüsse der Sparkassen in Westfalen-Lippe lassen sich an den Rentabilitätszahlen ablesen. Das Jahresergebnis in Höhe von 203 Millionen Euro bezeichnete Dr. Rolf Gerlach als auskömmlich. Im Vorjahr hatte es bei 183 Millionen Euro gelegen. Die westfälisch-lippischen Sparkassen zahlten 356 Millionen Euro gewinnabhängige Steuern und haben 153,1 Millionen Euro gespendet, gestiftet oder ausgeschüttet (+ 4,9 Millionen Euro).

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