Elektrische Glorie für den Münsteraner Dom: In der vergangenen Woche wurden zehn Lichtplanungs-Büros mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis 2014 ausgezeichnet. Die Gewinner in den zehn Kategorien des Deutschen Lichtdesign-Preis 2014 und der „Lichtdesigner des Jahres“ wurden am 15. Mai in Anwesenheit vieler Pressevertreter vor zahlreichen Gästen aus der Leuchten-, Lampen- und Zulieferindustrie, aus Lichtplanung und Architektur im Varieté Wintergarten in Berlin bekannt gegeben.

Neues Lichtonzept für den Münsteraner Dom – Bild Jörg Bockow
Mit dem ideellen Preis, der von einer unabhängigen Jury für die herausragende Beleuchtung verliehen wird, wollen die Veranstalter der professionellen Lichtplanung von Projekten – als ein wesentliches Modul für die Qualität der gebauten Umwelt – öffentliche Wertschätzung verleihen. Denn im europäischen Raum findet der in den USA und Großbritannien seit langem etablierte Beruf des Lichtdesigners erst seit wenigen Jahren auf breiter Ebene Anerkennung. Beteiligen können sich Büros aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Benelux.
Die LightLife Gesellschaft für audiovisuelle Erlebnisse mbH (Lichtplanung: Antonius Quodt, Hannes Hermanns, Lukas Gössling, Susanne Klösges) in Köln wurden in der Kategorie Kulturbauten für ihr Konzept für den Münsteraner Dom ausgezeichnet.
Das neue geschaffene Lichtkonzept betont deutlich die Architektur des St. Paulus-Doms. Statt der konventionellen Herangehensweise, das Licht überwiegend von oben nach unten abstrahlen zu lassen, entwickelte man das Prinzip der “Lichtspeier”. Insbesondere von zahlreichen Pendelleuchten wollten die Planer Hannes Hermanns und Antonius Quodt absehen und im Gegenzug die zahlreichen Gewölbe der Kirche mit dynamischen Farbtemperaturen inszenieren.
Insgesamt wurden rund 120 Messingleuchten für den Dom hangefertigt. Leuchten in unterschiedlicher Größe, die aber allesamt eines gemeinsam haben: Egal ob sie im Kirchenschiff, in der Kapelle oder im Kreuzgang montiert sind – sie alle haben die gleiche Form im identischen Höhen- und Breitenverhältnis. Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Dom-Leuchten mit kalt- und warmweißen LEDs bestückt und ermöglichen so einen individuellen Wechsel der Farbtemperatur.
Grundsätzliches Ziel der Planer war es, keine spektakulären Leuchten zu gestalten, sondern eine Balance zwischen technischen Möglichkeiten und ästhetischem Empfinden zu herzustellen. Die neue LED-Beleuchtung erhellt nicht nur den Altarraum und die Bänke im Haupt- und Querschiff aus, sondern bringt nun auch Licht in den zuvor eher dunklen Kapellenkranz. Der Augenschmaus des neu beleuchteten Doms lässt sich gut mit einem Besuch des nicht weit vom Dom entfernten In-Restaurants “Rotkehlchen” kombinieren. Dann jubilieren Seele und Körper …
LightLife Gesellschaft für audiovisuelle Erlebnisse mbH, www.lightlife.de
Der Deutsche Lichtdesign-Preis, www.lichtdesign-preis.de
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